Deutsche Konsum Reit: Der Anfang ist gemacht
Die Aktie der Deutschen Konsum Reit (WKN: A14KRD) ist sehr stark von der jeweiligen Nachrichtenlage geprägt. Sie eröffnet den heutigen Börsenhandel mit einem Gewinn von +3,3% und steht aktuell bei 3,10 €. Nach dem Desaster mit dem ausfallgefährdeten Darlehen ringt das Unternehmen mit einer Stabilisierung der Finanzlage. Was ist hier für Anleger wichtig zu wissen?
ℹ️ Deutsche Konsum Reit vorgestellt
- Die Deutsche Konsum Reit AG, kurz DKR, ist ein deutsches Immobilienunternehmen mit dem Fokus auf deutsche Einzelhandelsimmobilien. Der Schwerpunkt liegt auf Einkaufscentern abseits von Ballungsgebieten mit einem Wert von 1 Million bis 25 Millionen €.
- Der Hauptsitz ist in Potsdam, von den 184 Gewerbeobjekten befinden sich zu gut zwei Drittel in Ostdeutschland.
- Die Gesellschaft wird an der Börse aktuell mit 108,3 Millionen € bewertet.
Verkauf von Gewerbeimmobilien
Nachdem die Rückzahlung des Darlehens an die Hauptaktionärin Obotritia Capital zum 30. September nicht erfolgt war, kam das Immobilienunternehmen in Zahlungsschwierigkeiten. Um ausreichende Liquidität für die Rückzahlung anstehender Verbindlichkeiten zu schaffen, wurden 14 Objekte verkauft. Über den Verkaufserlös wurde Stillschweigen vereinbart. Die Verkaufspreise lagen 4% unter dem Buchwert.
Die jährlichen Mieteinnahmen dieser Einheiten lag bei 5,5 Millionen € pro Jahr bei einer Restmietdauer von 5 Jahren. Zurzeit liegt ein Schwerpunkt auf der Optimierung des Bestandsportfolios, daher kann es zu weiteren Verkäufen kommen.
Ausgabe von Nachrang Wandelschuldverschreibungen
DRK machte von dem Vorratsbeschluss zur Ausgabe von nachrangigen Wandelschuldanleihen Gebrauch. Es wurden Wandelanleihen im Gesamtvolumen von 10 Millionen € ausgegeben. Die Teilschuldverschreibungen von jeweils 1 Million € werden mit 12,5% verzinst – die Zinsen sind vierteljährlich zu zahlen. Bestehende Aktionäre wurden vom Erwerb ausgeschlossen; sie wurden zwei institutionelle Investoren angeboten.
Die hohe Verzinsung sowie die vierteljährliche Zahlung zeigen, dass die Bonität des Potsdamer Unternehmens angeschlagen ist. Die Unterbringung bei zwei externen Finanzinvestoren könnte darauf hindeuten, dass eine Zeichnung der Hauptaktionärin unerwünscht ist. Der Wandlungspreis liegt bei 2,85 € je Aktie.
Solider Geschäftsauftakt
Nach dem durchwachsenen Geschäftsjahr 2022/2023 (1.10 bis 30.9) fiel der der am 14. Februar veröffentlichte Quartalsbereicht solide aus. Die Mieteinnahmen verbesserten sich um 6,6% auf 19,9 Millionen €. Die Steigerung basiert ausschließlich auf Mietanpassungsklauseln. In den nächsten Quartalen werden die Mieteinnahmen aufgrund der Verkäufe sinken. Für das Gesamtjahr werden Mieterlöse von 72 bis 77 Millionen € erwartet.
Das operative FFO (Funds from Operation) verringerte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 21% auf 8 Millionen €. Für das Gesamtjahr wird ein deutlicher Rückgang erwartet – im Vorjahr lag es bei 33,1 Millionen €. Unterm Strich sank der Nettogewinn von 8,5 auf 6,5 Millionen €.
Was bedeutet das für die Kursentwicklung?
Die Maßnahmen zeigen, dass der Vorstand bemüht ist, ausreichende Liquidität für die Rückzahlung der Verbindlichkeiten zu sichern. Am 5. April wurden 70 Millionen € fällig, weitere 35,9 Millionen € werden am 31. Mai fällig. Zurzeit werden Gespräche über eine Verschiebung der Fälligkeiten geführt.
Bezüglich des Darlehens an die Hauptaktionärin Obotritia wurde eine Vereinbarung getroffen, dass das Darlehen bis 30. Juni 2025 zurückzuzahlen ist. Ebenfalls wurde eine Hinterlegung von Sicherheiten seitens Obotritia vereinbart – diese sind überwiegend Immobilien.
Solange keine klare Situation bezüglich der finanziellen Verhältnisse herrscht, ist die Aktie kein sicheres Investment. Meiner Meinung nach sind die Aussichten auf nachhaltige Kurssteigerungen momentan nicht vorhanden.
Positiv ist der Erwerb der Wandelanleihen durch zwei institutionelle Investoren. Der Wandlungspreis von 2,85 € je Aktie liegt leicht unter dem jetzigen Kursniveau; dieser Wert kann als der faire Aktienwert angesehen werden. Der Buchwert je Aktie (EPRA NTA) liegt laut Unternehmensangaben bei rund 7,70 €.
Positiv sehe ich auch den Umbau des Aufsichtsrates. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Rolf Egeli ist als Vorsitzender zurückgetreten, bleibt aber im Aufsichtsrat. Zudem traten einige Mitglieder zurück und neue kamen hinzu. Egeli steht hinter der Großaktionärin Obotritia und ist wesentlich für die Darlehensgewährung mitverantwortlich. Der neue Aufsichtsratsvorsitzende Sebastian Wasser dürfte für einen Neuanfang stehen.
Mein Fazit: Aufgrund des hohen Risikos sollten Anleger die Aktie vorerst meiden.
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