Bayer-Aktie: Gute oder schlechte Nachrichten?

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Nachdem sich die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) seit Mitte März ein wenig von ihrem 19-Jahrestief erholt hatte, ging es Ende vergangener Woche wieder bergab mit dem DAX-Titel. Und auch zum Wochenauftakt halten die Leverkusener mit einem Minus von über 1,5% die rote Laterne im deutschen Leitindex in der Hand. Übernehmen die Bären wieder die Kontrolle?

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ℹ️ Bayer vorgestellt

  • Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
  • Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
  • Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
  • Bayer ist nach einem massiven Kursverfall nur noch ca. 27 Milliarden € wert.

Eine schockierende Milchmädchenrechnung

Die never ending story Glyphosat steht seit einigen Tagen wieder im medialen Rampenlicht. Am Freitag reduzierte ein Richter im US-Bundesstaat Missouri den Schadenersatz in einem Verfahren von 1,5 Milliarden auf 600 Millionen US$. Bayer hatte den Prozess gegen drei Kläger, die den Unkrautvernichter Roundup (Glyphosat) für ihre Krebserkrankungen verantwortlich machten, im November verloren.

Während manche Analysten in der drastischen Verringerung der Schadenersatzsumme eine positive Nachricht sehen, ist sie für mich negativ. Von den 167.000 angemeldeten Klagen im Zusammenhang mit Glyphosat sind Stand Ende Januar immer noch rund 54.000 Verfahren offen. Bayer wies Ende 2023 6,3 Milliarden US$ an Rückstellungen für Glyphosat-Rechtstreitigkeiten in seiner Bilanz aus.

Nun kommt die Milchmädchenrechnung: Pro offenem Verfahren hat der Pharma- und Chemiekonzern ca. 117.000 US$ an Rückstellungen gebildet. Wer diese Summe mit dem letzten Gerichtsurteil vergleicht, wird schockiert sein.

Zugegebenermaßen ist es eine Milchmädchenrechnung, da dabei nicht berücksichtigt wird, dass Bayer es erfolgreich schafft, viele Verfahren außergerichtlich zu lösen und die Schadenersatzsummen sehr unterschiedlich ausfallen. Trotzdem zeigt die Berechnung, dass Bayer immer noch ein immenses Risiko trägt, in den nächsten Jahren seine Rückstellungen erheblich erhöhen zu müssen.

Im Seitwärtstrend gefangen

Seit über zwei Monaten dümpelt die Bayer-Aktie in einem Kurskorridor zwischen rund 26 und 29 € auf und ab. Der Seitwärtstrend ist auch weiterhin intakt. Durch die Kursverluste der letzten Tage nähert sich der DAX-Wert allerdings wieder gefährlich der unteren Unterstützung.

Glyphosat bleibt das dominante Thema

Für mich drängt sich die Bayer-Aktie derzeit nicht zum Kauf auf. Vonseiten der Restrukturierung des Konzerns gibt es wenig Neuigkeiten, außer dass die Personaldecke im Management weiter ausgedünnt wird.

Das Thema Glyphosat wird die Leverkusener noch jahrelang begleiten. Welche Auswirkungen die Rechtsstreitigkeiten mittel- bis langfristig auf den Kurs der Bayer-Aktie haben werden, lässt sich selbst von Experten überhaupt nicht einschätzen. Anleger, die auf einen Turnaround von Bayer an der Börse spekulieren, gehen ein sehr hohes Risiko ein.

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