Valneva-Aktie: Auf leisen Sohlen aus dem Kurskeller
Heimlich, still und leise schleicht die Valneva-Aktie (WKN: A0MVJZ) in höhere Kursgefilde. Von ihrem Jahrestief Anfang März bei 2,99 € hat sie sich inzwischen um mehr als +20% hoch gearbeitet und legt auch am Dienstag zu. Zufrieden dürften Anteilseigner aber mit dem aktuellen Kurs von 3,85 € keinesfalls sein. Wie geht es jetzt weiter?
ℹ️ Valneva vorgestellt
- Valneva ist ein französisch-österreichisches Biotech-Unternehmen mit Hauptsitz in Saint-Herbain. Es entwickelt und vermarktet Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten, darunter Chikungunya, Cholera und die Japanische Enzephalitis.
- Der Vermarktung eines Vakzins gegen Covid-19 ist jedoch gescheitert.
- Valneva notiert an der Börse Paris und ist mit rund 536 Millionen € bewertet.
Kursmarke von 3 € als Boden
Es ist immer mies, wenn ein Sektor gut läuft und sich eine Aktie im eigenen Depot beharrlich gegen Kursgewinne weigert. So erging es Valneva-Aktionären leider im ersten Quartal, wobei wir ausdrücklich und frühzeitig vor dieser Entwicklung gewarnt hatten, zum Beispiel Mitte Februar bereits in diesem Artikel.
Doch die seit November 2023 andauernde Abwärtsdynamik des Papiers, die sich nach Veröffentlichung der Geschäftsergebnisse für 2023 und des Ausblicks auf 2024 kurzzeitig verstärkt hatte, löst sich allmählich auf. Die Kursmarke von 3 € hat sich bislang als Boden erwiesen.
Chart sieht etwas besser aus
Zwar blicken Anteilseigner immer noch auf einen Wertverlust auf Jahressicht von -20%, doch sieht das Chartbild inzwischen etwas freundlicher aus. Zumindest der kurzfristige Trend ist ansteigend. Sollte das Papier den Widerstand bei 4,15 € knacken können, käme die wichtige 100-Tage-Linie bei 4,19 € ins Blickfeld. Bis dahin ist es allerdings noch ein relativ weiter Weg.
Auf der Unterseite findet die Valneva-Aktie eine erste Unterstützung bei 3,324 €. Sollte diese unterschritten werden, wäre das zarte Pflänzchen der Hoffnung schnell verwelkt.
Höherer Gesamtumsatz wird erwartet
In seiner Präsentation des Ausblicks auf 2024 hatte der Impfstoffhersteller verraten, er gehe von höheren Umsätzen aus als im Jahr zuvor. Konkret stehen bei den Gesamtumsätzen 170 bis 190 Millionen € auf dem Zettel. 2023 waren es 153,7 Millionen €.
Zudem wollen die Franzosen ihre Kosten senken, insbesondere bei Forschung & Entwicklung. Hier schätzen sie die Ausgaben in 2024 auf nur noch 60 bis 75 Millionen €. Valneva erwartet ferner, „dass das kommerzielle Geschäft einen positiven Cashflow erwirtschaftet und ab 2025 wesentlich zur Finanzierung der F&E des Unternehmens beiträgt“.
Der Cashbestand belief sich Ende 2023 auf 126,1 Millionen € nach 289,4 Millionen € Ende 2022.
Top, die Wette gilt?
Ist es nun an der Zeit, die Aktie im kurzfristig ansteigenden Trend einzusammeln? Meiner Meinung nach ist es das nicht. Es sei denn, man wäre als Anleger der vollen Überzeugung, dass der Impfstoffhersteller die Forschungen mit seinem Lyme Borreliose-Wirkstoff zu einem guten Ende, sprich zur Zulassung, bringt. Dann sollte man sich von zwischenzeitlichen Kurskapriolen nicht beunruhigen lassen und die Aktie ins Depot legen beziehungsweise dort lassen, falls man sie schon besitzt.
Mir persönlich wäre diese Wette zu heiß. Bei einem aktuellen Börsenwert von knapp 536 Millionen € ist die Aktie angesichts eines Kassenbestands von 126,1 Millionen € Ende 2023 – der inzwischen weiter geschrumpft ist – verglichen mit anderen Biotech-Aktien schlicht zu teuer.
Wer wirklich günstig bewertete Papiere aus diesem Sektor sucht, könnte sich einmal den exklusiven No Brainer Club (NBC) ansehen. Die Rendite von +71,28% von dessen Chefanalyst Jens Lion in 2023 spricht für sich.
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