BioNTech-Aktie: Abwarten und Tee trinken!

BioNTech

Zum Wochenauftakt fiel die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) am Montag auf ein neues 3-Jahrestief. Hat diese Meldung das Zeug dazu, dem Papier des einstigen deutschen Börsenstars wieder etwas Rückenwind zu geben?

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ℹ️ BioNTech vorgestellt

  • BioNTech ist ein deutsches Biotech-Unternehmen mit Sitz in Mainz, das auf die Entwicklung und Herstellung patientenspezifischer aktiver Immuntherapien zur Behandlung von Krebs und Infektionskrankheiten fokussiert ist.
  • In den letzten Jahren wurde das Unternehmen durch seinen Impfstoff gegen das Coronavirus (Covid-19) weltbekannt und entwickelte sich zu einem Milliardenkonzern.
  • Mit einem Börsenwert von ca. 19,5 Milliarden € ist BioNTech das wertvollste Biotech-Unternehmen Deutschlands.

Eine vielversprechende Langzeitstudie

Am Montag präsentierte BioNTech vielversprechende Ergebnisse der ersten Langzeitstudie eines auf der mRNA-Technologie basierenden Impfstoffs gegen Krebs. Konkret geht es um das Präparat BNT122 zur Behandlung von Bauchspeicheldrüsenkrebs, das BioNTech in Kooperation mit der Roche-Tochter Genentech entwickelt hat.

Drei Jahre nach der ersten Behandlung zeigen die Daten, dass bei 50% der Patienten (8 von 16) eine signifikante Immunantwort hervorgerufen wurde. Demnach haben Menschen, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt sind, durch die Behandlung mit dem Impfstoff ein geringeres Rückfallrisiko.

Özlem Türeci, Chief Medical Officer und Mitgründerin von BioNTech, kommentierte den Studienerfolg wie folgt:

Diese neuen Daten sind ein frühes Signal für das Potenzial unseres individualisierten mRNA-basierten Krebsimpfstoff-Ansatzes in dieser Indikation mit ungedecktem medizinischem Bedarf.

Die Börse ist unruhig

BioNTechs Zukunft ist vom Erfolg dieser und weiterer Studien im Kampf gegen Krebs abhängig. Mit dem Covid-19-Impfstoff Comirnaty haben die Mainzer bislang nur ein einziges Produkt auf den Markt gebracht und dieses wird immer weniger nachgefragt. 2023 belief sich der Umsatz mit dem Corona-Impfstoff nur noch auf 3,8 Milliarden € – ein Rückgang von 78% gegenüber dem Vorjahr.

Der Druck der Börse wächst somit, Erfolge im Bereich der Onkologieforschung vorzuweisen. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass BioNTech das auch gelingen kann. Derzeit hat das deutsche Biotech-Unternehmen 22 klinische Studien am Laufen, davon bereits 7 in den fortgeschrittenen Phasen 2 und 3. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Studie oder sogar mehrere zu einer erfolgreichen Produktentwicklung führen, ist damit relativ hoch.

Das 3-Jahrestief muss halten

Charttechnisch sieht es derzeit nicht gut aus für die BioNTech-Aktie. Zum Wochenbeginn hat sie kurzzeitig ihr erst Anfang März aufgestelltes 3-Jahrestief nach unten durchbrochen. Seit Jahresbeginn befindet sich der Biotech-Titel in einem starken Abwärtstrend.

Das Mehrjahrestief muss halten, ansonsten drohen weitere Kursrückschläge.

Geduld ist gefragt

Mit seinen Zahlen für das letzte Quartal und das Gesamtjahr 2023 sowie mit der Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr hat BioNTech erst kürzlich den Markt mächtig enttäuscht. Ich würde diese Zahlen allerdings nicht überbewerten.

BioNTech befindet sich derzeit in einer Übergangsphase. Dass der Verkaufserfolg von Comirnaty nach dem Abebben der weltweiten Corona-Pandemie rapide zurückgehen wird, war absehbar. Umsätze aus dem Geschäft mit Onkologie-Impfstoffen werden sich erst in einigen Jahren einstellen.

Das BioNTech-Management zeigt sich nach wie vor sehr optimistisch. Bis 2030 strebt das Unternehmen Zulassungen in nicht weniger als zehn Indikationen an. Angesichts der enormen Fallzahlen von Krebserkrankungen dürften auch einige Blockbuster-Therapien darunter sein.

Die BioNTech-Aktie ist somit der klassische Fall einer Geduldsprobe. Anleger sollten meiner Meinung nach das derzeit niedrige Kursniveau für einen Einstieg nutzen.

Kaum ein anderes Unternehmen ist in der Impfstoffentwicklung zur Therapie von Krebserkrankungen technologisch so weit vorne wie BioNTech. Zudem hat das deutsche Biotech-Unternehmen die finanziellen Mittel, um seine massiven F&E-Anstrengungen bequem zu finanzieren. Zum Jahresende verfügten die Mainzer über liquide Mittel in Höhe von fast 12 Milliarden €.

Anleger sollten sich deshalb bequem zurücklehnen, abwarten und Tee trinken. BioNTech wird in den kommenden Jahren wieder für positive Schlagzeilen sorgen. Fragt sich nur wann.

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