Infineon, Daimler Truck, Rheinmetall: DAX-Überblick

DAX

Nach einem freundlichen Wochenauftakt hat der DAX (WKN: 846900)AX am Dienstag wieder deutlich nachgegeben. Das größte deutsche Börsenbarometer verlor über 240 Punkte und ging -1,32% tiefer mit 18.076 Punkten aus dem Handel. Gefragt waren die Papiere von Infineon. Daimler Truck und Rheinmetall rutschten mit deutlichen Verlusten ans DAX-Ende.

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Die deutschen Standardwerte starteten beim Montagsschlusskurs in den Tag, gerieten daraufhin aber schnell unter Druck und durchbrachen den Support bei 18.265/18.269 Punkten. Zur Mittagszeit erreichte der DAX ein Tief bei 18.141 Punkten.

Fortan stabilisierten sich die Kurse wieder und stiegen am Nachmittag auf ein Hoch bei 18.232 Punkten. Vom Widerstand bei 18.235/18.238 Punkten prallte der Index aber wieder nach unten ab und markierte im späten Handel das Tagestief bei 18.058 Punkten.

Anleger gehen aus dem Risiko

Tags zuvor hatte der DAX noch einen gelungenen Wocheneinstand gefeiert und nach den Korrekturen aus der vergangenen Woche wieder zulegen können. Angesichts der am Mittwoch erscheinenden Daten zur US-Inflation und dem Zinsentscheid der EZB einen Tag später ließen Anleger nun aber erst einmal Vorsicht walten.

Starke Daten zur US-Konjunktur haben die Zinserwartungen in den letzten Wochen wieder etwas zurückkommen lassen. Trotzdem gehen laut dem Fed Watch Tool der CME Group aktuell immer noch mehr als die Hälfte (56,3%) der Marktteilnehmer von einer ersten Zinssenkung bei der Juni-Sitzung der US-Notenbank aus.

US-Inflation und EZB-Entscheid im Fokus

Die Verbraucherpreisdaten werden weitere Hinweise zur Inflationsentwicklung liefern und könnten damit Rückschlüsse zum geldpolitischen Kurs der Fed zulassen. Erwartet werden ein Anstieg der Gesamtinflation auf 3,4% und ein Rückgang der Kerninflation auf 3,7%.

Am Donnerstag kommt die Europäische Zentralbank zur nächsten Zinsentscheidung zusammen. Der Leitzins dürfte zunächst weiter unangetastet bleiben, gleichwohl rechnen Marktteilnehmer damit, dass die Währungshüter um Notenbankpräsidentin Christine Lagarde den Beginn der Zinslockerungen ankündigt. Am Markt wird mehrheitlich mit einer ersten Zinssenkung im Juni gerechnet.

Infineon sticht hervor

In einem schwachen Gesamtmarkt stach die Aktie von Infineon positiv hervor, die +3,76% hinzugewann. Der Chipsektor profitierte von einem Bericht im Branchenblatt „DigiTimes“, wonach der US-Konzern Micron die Preise für bestimmte Speicherchips anheben will. Laut der Zeitung sollen außerdem die Konzerne Samsung und SK Hynix die Fertigung von Speicherchips ausweiten.

Weniger gut lief es für die Papiere von Daimler Truck, die gut -4% verloren. Im ersten Quartal hat der Nutzfahrzeughersteller weniger Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum. Besonders schwach lief das Lkw-Geschäft auf den asiatischen Märkten. Letztlich könnte es sich bei dem Rücksetzer aber auch bloß um Gewinnmitnahmen handeln nach einem zuletzt sehr starken Lauf.

Deutliche Gewinnmitnahmen verzeichnete auch der Rüstungstitel Rheinmetall, der zeitweise mehr als -12% einbüßte und den Handel mit einem Minus von knapp -7% beendete. In den letzten Tagen und Wochen war die Aktie von einem Rekord zum nächsten geeilt, sodass es an der Zeit war, Gewinne vom Tisch zu nehmen.

DAX rutscht unter 21-Tage-Linie

Der DAX hat nach einem freundlichen Wochenstart deutliche Verluste hinnehmen müssen und damit den kurzfristigen Abwärtstrend seit dem Rekordhoch von vergangenem Dienstag bestätigt.

Auf Schlusskursbasis durchbrach der Index die 21-Tage-Linie (SMA21) und steht nun vor einem Test der bei 18.000/18.039 Punkten verlaufenden Unterstützung.

Kurzfristig eintrüben würde sich das Chartbild, wenn der DAX den steilen Aufwärtstrend seit Ende Oktober durchbricht. Die entsprechende Trendlinie befindet sich im Bereich von 17.980 Punkten.

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