Hensoldt-Aktie: Neuer Schwung aus Nahost
Die Hensoldt-Aktie (WKN: HAG000) startet mit einem Kursplus von rund 1,5% in die neue Handelswoche. Nicht weiter verwunderlich angesichts des iranischen Angriffs auf Israel am Wochenende. Könnte die weitere Eskalation im Nahost-Konflikt dem Papier des deutschen Rüstungskonzerns weiteren Schwung verleihen?
ℹ️ Hensoldt vorgestellt
- Die Hensoldt AG mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
- Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
- Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
- Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 4,7 Milliarden € an der Börse wert.
Iran und Israel als Kurstreiber
Der Nahostkonflikt erreichte am Wochenende eine neue Eskalationsstufe. Erstmals attackierte der Iran direkt Israel mit über 300 Drohnen und Raketen.
Was dramatisch klingt, erwies sich in Wirklichkeit als wenig dramatisch. Mit Unterstützung der USA und weiterer westlicher Staaten konnte die israelische Luftwaffe fast alle Flugkörper noch in der Luft abfangen.
Wie die Antwort Israels auf den Angriff des Iran aussehen wird, steht am Montagmorgen noch nicht fest. Westliche Staaten versuchen, mäßigend auf das israelische Kriegskabinett einzuwirken, um eine weitere Verschärfung der Lage zu verhindern.
Die Hensoldt-Aktie profitiert trotzdem von der weiteren Eskalation im Nahen Osten. Als Spezialist von Radar- und Sensortechnologie ist die Technologie des deutschen Unternehmens besonders gefragt bei feindlichen Luftangriffen. Die neue Form der Kriegsführung über relativ kostengünstige Flugkörper wie Drohnen zeigt sich auch schon seit Monaten in der Ukraine. Sie ist Wasser auf die Mühlen von Hensoldt.
Das Allzeithoch bleibt die Messlatte
Nach ihrem Allzeithoch Ende März hat die Hensoldt-Aktie leicht korrigiert und etwa -8% an Wert verloren. Ende letzter Woche konnte der MDAX-Wert die kurze Korrekturphase allerdings schon wieder beenden.
Das Allzeithoch bei 44 € bleibt weiterhin die Messlatte, die übersprungen werden muss.
Einfach zu teuer
In meiner letzten Analyse vor wenigen Tagen habe ich darauf hingewiesen, dass die Hensoldt-Aktie zu ambitioniert bewertet ist. Zu dieser Einschätzung stehe ich trotz der neuen Lage im Nahen Osten weiterhin.
Ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von über 50 ist für ein Unternehmen, das im vergangenen Jahr mit nicht einmal 10% gewachsen ist und eine operative Marge von unter 20% aufweist, einfach zu hoch.
Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen auch die Experten des Analysehauses Warburg Research. Sie stuften die Hensoldt-Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ ab. Mit einem Kursziel von 39,50 € glauben die Warburg-Analysten sogar an ein leichtes Downside.
Die Hensoldt-Aktie ist zweifellos ein solides Investment im Rüstungsbereich. Die Wachstumsperspektiven des Unternehmens sind rosig, aber zum jetzigen Kurs ist der MDAX-Titel meiner Meinung nach etwas zu teuer.
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