Ecopetrol-Aktie: Nahost-Konflikt als Kursturbo?
Nach ihrem Höhenflug von Mitte März bis Anfang Anfang, als sie um fast +20% zugelegt hatte, korrigiert die Ecopetrol-Aktie (WKN: A0Q9ZL) derzeit leicht. Könnte die Nahost-Krise der Dividendenperle wieder Flügel verleihen?
ℹ️ Ecopetrol vorgestellt
- Ecopetrol ist ein kolumbianisches Unternehmen mit integriertem Handel im Öl- und Gassektor, das an allen Gliedern der Kohlenwasserstoffkette beteiligt ist: Exploration, Produktion, Transport, Raffination und Vermarktung.
- Ecopetrol ist auch am Biokraftstoffgeschäft beteiligt und in Brasilien, Mexiko und den Vereinigten Staaten (Golf von Mexiko und Permian Texas) präsent. Zu 88,49% ist das Unternehmen in Staatsbesitz.
- Der Börsenwert beläuft sich aktuell auf rund 23,67 Milliarden US$.
Dividendenabschläge zügig aufgeholt
Einkommensorientierte Investoren achten sehr genau darauf, ob bei einer starken Dividenden-Aktie auch Kurssteigerungen möglich oder sogar zu erwarten sind. Zumindest der obligatorische Dividendenabschlag nach der Ausschüttung sollte zügig wieder eingespielt werden.
Bei der Ecopetrol-Aktie sind diesbezügliche Befürchtungen offenbar unbegründet. Ende Dezember 2023 war der Dividendenabschlag binnen Tagen wieder wettgemacht. Nach der jüngsten Ausschüttung – vor zwei Wochen gab es für Anteilseigner 0,7999 US$ oder umgerechnet rund 0,74 € je Aktie – notierte der Titel ebenfalls auf hohem Niveau, ehe die eingangs erwähnte Kurskorrektur einsetzte.
Nach der Dividende ist indes vor der Dividende: Bereits im Juni kommt die zweite Tranche inklusive Sonderdividende, und wie zuletzt regnen wieder 0,7999 US$ oder umgerechnet 0,74 € je Anteilsschein ins Depot.
Beim aktuellen Kurs von 11,70 US$ entspricht die Dividendenrendite, basierend auf den letzten beiden Ausschüttungen, 13,67%. Das ist nicht nur sehr stattlich, sondern wird auch von kaum einem anderen Öl- und Gasunternehmen erreicht. Mitglieder des exklusiven Rohstoff Anleger Club (RAC) jubeln jedenfalls über diese Aktie, sie ihnen im März 2023 bei Kursen unter 10 US$ erstmals zum Kauf empfohlen wurde.
Ölpreise auf hohem Niveau
Nach den dramatischen Ereignissen am Wochenende, als der Iran Israel mit Drohnen und Marschflugkörpern attackierte, setzten einige Anleger im frühen deutschen Handel wohl darauf, dass die Krise zu einem Kursturbo für Öl-Aktien und insbesondere Ecopetrol werden könnte. Vorerst hat sich die Lage jedoch beruhigt.
Die Ölpreise geben zum Wochenauftakt sogar um rund -0,70% bis -0,80% nach. So wird WTI nur noch für knapp 85 US$ gehandelt und Brent für 89,82 US$. Dazu muss man allerdings festhalten, dass sie in den vergangenen Wochen sehr stark angezogen hatten. Experten gehen aufgrund der Angebotsverknappung durch die Förderkürzungen der OPEC+ sowie der weiterhin stabilen Nachfrage von einem Öl-Defizit im zweiten Quartal aus. Das dürfte die Öl-Preise weiterhin auf hohem Niveau halten.
Sollte die Lage im Nahen Osten aufgrund von Gegenschlägen der Israelis oder anderen Handlungen eskalieren, so wird das natürlich ebenfalls die Ölpreise und entsprechende Aktien beflügeln.
Korrektur abwarten
Charttechnisch hat die Ecopetrol-Aktie sowohl die 50-Tage-Linie bei 11,52 US$ als auch die 20-Tage-Linie bei 11,57 US$ hinter sich gelassen. Sie steht dicht davor, die 200-Tage-Linie bei 11,71 US$ erneut zu überschreiten. Das 12-Monats-Hoch liegt bei 13,14 US$.
Obwohl die Aktie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 5,88 fundamental weiterhin günstig bewertet ist und langfristig orientierte Anleger hier kaum etwas falsch machen können, würde ich sie zu den aktuellen Kursen noch nicht (nach-)kaufen.
Meiner Meinung nach täte es als Basis für künftige Kurssteigerungen gut, wenn der Titel noch ein bisschen korrigieren würde. In der Range von 11 bis 11,50 US$ würde ich auf jeden Fall wieder zuschlagen.
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- Das Chartbild ist äußerst vielversprechend: Nach einer starken Aufwärtsbewegung ist diese Kupfer-Aktie noch in der Konsolidierung.
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Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Ecopetrol. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.