Adidas, Commerzbank, ASML, Continental: DAX-Überblick
Nach den deutlichen Abgaben vom Dienstag hat der DAX (WKN: 846900) am Mittwoch trotz zwischenzeitlicher Gewinne kaum verändert geschlossen. Das größte deutsche Börsenbarometer beendete den Handel +0,02% höher mit 17.770 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Adidas und Commerzbank, Continental rutschte ans DAX-Ende.
Die deutschen Standardwerte starteten leicht höher in den Tag, sorgten aber gleich in den Anfangsminuten für einen Gap-Close. Es folgte der rasche Anstieg zurück über die 18.000-Punkte-Marke, der jedoch zunächst vom Widerstand bei 18.012 Punkten abprallte. Der nachfolgende Rücksetzer wurde beim zentralen Support bei 17.750 Punkten eingesammelt.
Von hier aus erholten sich die Kurse wieder und erreichten zur Mittagszeit ihr Tageshoch bei 17.907 Punkten. Nach einem Rücksetzer bis auf 17.832 Punkte stieg der DAX kurz nach Eröffnung der Wall Street noch einmal bis auf 17.906 Punkte, drehte auf diesem Niveau aber wieder nach unten und schloss auf dem Vortagesniveau.
Die Unsicherheit bleibt groß
Gestützt wurde der Markt zunächst von leichten Stabilisierungstendenzen an den US-Börsen. Tags zuvor hatte der US-Leitindex Dow Jones nach sechs Verlusttagen in Folge erstmals wieder einen leichten Gewinn verzeichnet.
Ungeachtet dessen ist die Verunsicherung groß. Die angespannte Lage im Nahen Osten hält die Märkte weiter in Atem. Nach den Drohnenangriffen des Iran hat die militärische Führung in Israel ein Vergeltungsmanöver angekündigt. Es bleibt die Frage nach dem Wie und Wann und ob diplomatische Bemühungen Israel von einem Gegenschlag abhalten können.
Zinsszenario wackelt gewaltig
Ein weiteres großes Thema in diesen Tagen sind die schwindenden Zinshoffnungen in den USA. Angesichts der hartnäckig hohen Inflation und der robusten Konjunktur haben sich die Erwartungen an eine erste Zinssenkung deutlich nach hinten verschoben. Das bisherige Zinsszenario, das drei Zinssenkungen vorsah, wackelt gewaltig.
Notenbankchef Jerome Powell betonte am Dienstagabend die abwartende Haltung der Fed und erklärte, dass die restriktive Geldpolitik wohl mehr Zeit benötige, um die Inflation wirksam zum Zielniveau von 2% zu führen.
An den Märkten fiel die Reaktion aber verhalten aus, was wiederum zeigt, dass Börsianer bereits in den letzten Tagen ihre Zinserwartungen zurückgeschraubt und entsprechend in den Kursen eingepreist haben.
ASML enttäuscht, Adidas haussiert
Der enttäuschende Auftragseingang des Chipindustrie-Ausrüsters ASML belastete am Mittwoch die Chipbranche und drückte vor allem die Technologiewerte aus dem Nasdaq 100 deutlich ins Minus. S&P 500 und Dow Jones verzeichneten nur leichte Verluste.
Hierzulande stach die Aktie von Adidas heraus, die um mehr als +8% zulegte und das höchste Kursniveau seit über zwei Jahren erreichte. Der Sportartikelhersteller hat nach einem überraschend starken Jahresauftakt seine Ziele angehoben.
Gut lief es auch für die Commerzbank-Aktie, die knapp +2% gewann und sich nach dem jüngsten Rücksetzer wieder nach oben orientiert.
Die Papiere von Continental rutschten mit einem Minus von über -5% ans DAX-Ende. Im ersten Quartal hat das Unternehmen die Probleme in der Autozulieferung zu spüren bekommen. Die Verluste fielen in dieser Sparte deutlich höher aus als erwartet.
DAX-Erholung fehlgeschlagen
Der DAX hat am Mittwoch einen Erholungsversuch gestartet, diesen aber nach Eröffnung der Wall Street abbrechen müssen. Maue Vorgaben aus New York ließen die Gewinne im späten Handel dahinschmelzen. So ging der Index am Ende quasi ohne Veränderungen aus dem Handel.
Es bildete sich ein Doji-Candlestick mit einem langen oberen Docht. In einer Abwärtsbewegung spricht man dabei von einem „Inverted Umbrella“. Die Bullen haben versucht, die hohen Verluste des Vortages aufzuholen, konnten sich aber letztlich nicht durchsetzen. Dies ist grundsätzlich eine Indikation dafür, dass die Korrekturen weitergehen könnten.
Zunächst hält sich der Markt aber oberhalb der 50-Tage-Linie (SMA50), die bereits am Dienstag einem Test unterzogen wurde. Wird sie durchbrochen, dürften sich die Verkäufe in den Bereich um 17.620/17.640 Punkte ausdehnen. Gelingt auch hier keine Kursstabilisierung, droht ein weiterer Abverkauf in Richtung 17.000 Punkten.
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