Bayer-Aktie +3%: Kann die Trendwende gelingen?
Für Bayer-Aktionäre hat der Montagmorgen Seltenheitswert. Mit einem Kursplus von über 3% setzt sich die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) klar an die Spitze des DAX. Was steckt hinter dem Kursgewinn und bahnt sich endlich eine Trendwende zum Besseren an der Börse an?
ℹ️ Bayer vorgestellt
- Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
- Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
- Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
- Bayer ist nach einem massiven Kursverfall nur noch ca. 27 Milliarden € wert.
Das sagen die Analysten
Kurstreiber sind zwar keine Neuigkeiten von operativer Seite, aber immerhin von finanzieller. Die US-Großbank JPMorgan hat ihr neutrales Rating für die Bayer-Aktie bestätigt und das Kursziel auf 34 € belassen. Damit sehen die Analysten der Bank ein Upside von ca. +25% für den DAX-Titel.
JPMorgan ist mit seiner Einschätzung des fairen Wertes der Bayer-Aktie nicht allein. Auch der Durchschnitt der rund 25 vom Wirtschaftsnachrichtendienst Bloomberg befragten Analysten sieht das Kursziel der Aktie bei ca. 34,50 €.
Anleger sollten trotzdem nicht zu früh in Euphorie verfallen, denn der Tenor der JPMorgan-Studie ist alles andere als übermäßig optimistisch. Die Bank warnt davor, dass die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft nicht ausreichen würden, die Unsicherheiten aus den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA auszugleichen.
Ein Fonds kauft zu
Eine weitere gute Nachricht zum Wochenbeginn ist der Kauf von Bayer-Aktien durch den Vermögensverwalter BlackRock Advantage International Fund. Der Fonds kaufte im März knapp 300.000 Anteilsscheine der Leverkusener im Gegenwert von rund 9 Millionen €.
Auch diese Nachricht würde ich Angesichts des überschaubaren Volumens nicht überbewerten. Aktienkäufe und -verkäufe großer Fondsgesellschaften haben bei Großkonzernen eigentlich keinen Neuigkeitswert.
Zwei gute charttechnische Neuigkeiten
Der heutige Montag könnte für die Bayer-Aktie von charttechnischer Bedeutung sein. Der DAX-Wert notiert durch den Kursgewinn hart an der 50-Tagelinie. Sollte es der Aktie gelingen, den gleitenden Durchschnitt zu überschreiten, wäre das als starkes technisches Kaufsignal zu werten.
Die zweite positive technische Neuigkeit: Das 19-Jahrestief bei ca. 26 € wurde in den letzten Wochen mehrfach getestet und jedes Mal hat die Unterstützung gehalten.
Trotzdem Grund zur Skepsis
Die Kursreaktion der Bayer-Aktie zum Wochenauftakt zeigt mir, dass sich Aktionäre derzeit an jeden Strohhalm klammern, den sie nur irgendwie zu fassen kriegen. Weder die Kurszielbestätigung von JPMorgan noch der Anteilskauf von BlackRock sollten in meinen Augen den Kurs der Bayer-Aktie auf einer Nachkommastellen beeinflussen.
Ich stehe dem DAX-Titel nach wie vor sehr skeptisch gegenüber und glaube im Gegensatz zur Analysten-Community der Banken nicht an ein Upside. Die Gründe:
In den kommenden Monaten und Jahren wird Bayer meiner Meinung nach noch sehr viele sehr unangenehme Überraschungen vor US-Gerichten erleben. Das Downside in Sachen Glyphosat ist so groß und so schwer zu beziffern, dass das Risiko eines Aktienkaufs viel zu hoch ist.
Darüber hinaus müssen die Leverkusener in den kommenden Monaten positive Nachrichten aus ihrer Pharma-Pipeline und hinsichtlich der Konzernrestrukturierung liefern. Beides sehe ich derzeit noch nicht in ausreichendem Maße, um einen Aufwärtstrend zu rechtfertigen.
Anleger verharren besser weiterhin ruhig an der Seitenlinie und beobachten die Entwicklung der Bayer-Aktie. Es ist noch lange nicht gesichert, dass das 19-Jahrestief nicht doch noch unterschritten wird.
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