Palantir-Aktie: Hat sie kein Potenzial mehr?
Nachdem die Palantir-Aktie (WKN: A2QA4J) Anfang März auf ein neues 2-Jahreshoch geklettert war, ging es in den darauffolgenden Wochen mit dem Papier des Datenanalysespezialisten um knapp -20% bergab. Hat Palantir kein weiteres Potenzial mehr?
ℹ️ Palantir vorgestellt
- Palantir Technologies ist ein US-Technologieunternehmen, das Software und Dienstleistungen zur Analyse großer Datenmengen anbietet.
- Das Unternehmen hat zwei Geschäftsbereiche: Während sich Palantir Gotham an Armeen, Geheimdienste, Polizeibehörden und sonstige staatliche Einrichtungen richtet, kommt Palantir Foundry bei gewerblichen Kunden in verschiedensten Branchen zum Einsatz.
- Das Unternehmen mit Sitz in Denver im US-Bundesstaat Colorado notiert an der New York Stock Exchange und ist derzeit ca. 48 Milliarden US$ wert.
Zwei Entwicklungen drücken auf den Kurs
In den vergangenen Wochen gab es relativ wenige Neuigkeiten von Palantir, deshalb dürften zwei Faktoren die Kursentwicklung vorrangig beeinflusst haben. Zum Ersten haben sich die Hoffnungen der Anleger auf zeitnahe Zinssenkungen durch die US-Notenbanken wieder etwas zerschlagen. Hochrangige Fed-Verantwortliche ließen in jüngster Vergangenheit ziemlich offen durchblicken, dass mehrere Senkungen des Leitzinses im zweiten Halbjahr noch keineswegs ausgemachte Sachen seien.
Für Technologiewerte wie die Palantir-Aktie, die einen Großteil ihres Wertes aus weit in der Zukunft liegenden Erträgen schöpfen, sind das schlechte Neuigkeiten. Höhere Zinsen bedeuten auch eine stärkere Abdiskontierung zukünftiger Erträge.
Zum Zweiten haben sehr wahrscheinlich auch viele länger investiere Anleger die Gelegenheit genutzt, ihre Gewinne einzukassieren. Man kann es ihnen angesichts einer Kursverdreifachung der Palantir-Aktie in den letzten zwölf Monaten auch nicht verübeln.
Die Zahlen abwarten
Die Palantir-Aktie befindet sich seit Anfang März in einem leichten Abwärtstrend. Der Widerstand bei 20 US$ hat allerdings gehalten. Bis zur Präsentation der Quartalszahlen sind keine größeren Kursbewegungen mehr zu erwarten.
Drei Faktoren für Zuversicht
Aus den beiden genannten Entwicklungen aber abzuleiten, dass die Palantir-Aktie kein weiteres Potenzial mehr hat, wäre in meinen Augen ein fataler Fehler. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Tech-Wert seine größten Kursgewinne noch vor sich hat. Drei Faktoren stimmen mich besonders zuversichtlich:
Faktor 1: Im vierten Quartal 2023 stieg die Zahl der Neukunden von Palantir im gewerblichen Bereich deutlich stärker als der Umsatz (55 vs. 32%). Das muss zwar nicht zwingend heißen, dass der Umsatz in den kommenden Quartalen in Höhe des Kundenwachstums zulegt, aber es ist ein guter Indikator. Viele Palantir-Kunden erhöhen im Laufe der Zeit ihre Ausgaben für die Leistungen in der Datenanalyse deutlich.
Faktor 2: Die kürzlich vereinbarte Zusammenarbeit mit Oracle. Der Software-Gigant könnte sich für Palantir als extrem wichtiger Türöffner zu neuen Kunden erweisen, zu denen das Unternehmen bislang noch keinen Zugang hatte.
Faktor 3: Die Zunahme des Konfliktpotenzials in aller Welt. Der Ukraine-Krieg, der Nahostkonflikt, die Kriegsgefahr auf der koreanischen Halbinsel und ein Wiederaufflammen des islamistischen Terrors sorgen für einen stark erhöhten Bedarf nach nachrichtdienstlichen Erkenntnissen bei Geheimdiensten, Militärs, Polizei- und Sicherheitsbehörden. Die Nachfrage nach der Gotham-Plattform von Palantir wird sich in den kommenden Jahren weiter erhöhen.
In Summe bedeutet das, dass Anleger gut beraten sind, die Palantir-Aktie bei Schwäche zu kaufen. Langfristig bietet der Nasdaq-Titel ein so großes Potenzial wie kaum ein anderer Technologiewert.
💬 Palantir-Aktie: Jetzt diskutieren!
Hochwertige Diskussionen und echte Informationsvorsprünge: Profitiere ebenso wie Tausende andere Anleger von unserem einzigartigen Live Chat, dem Börsen-Forum der neuen Generation.
Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des besprochenen Unternehmens Palantir. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu kaufen oder zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.