Deutsche Bank, Infineon, Sartorius, Symrise: DAX-Überblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) hat am Donnerstag einen Rückschlag erlitten und deutlich tiefer geschlossen. Zwischenzeitlich sank das größte deutsche Börsenbarometer um fast 300 Punkte. Aus dem Handel ging es -0,95% tiefer mit 17.917 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Deutsche Bank und Infineon, Sartorius und Symrise rutschen ans DAX-Ende.

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Nach schwachen Vorgaben aus Asien eröffnete der deutsche Leitindex etwas tiefer und fiel im frühen Handel bis auf 17.971 Punkte. Beim dortigen Support stabilisierte sich der Markt kurzzeitig, ehe es mit der nächsten Verkaufswelle bis auf 17.944 Punkte hinabging.

Nach einer kurzen Erholung folgte am Nachmittag ein finaler Abverkauf bis 17.800 Punkte, womit das Gap zum Montag geschlossen wurde. Hinten raus stabilisierten sich die Kurse wieder und schlossen oberhalb von 17.900 Punkten.

Meta-Zahlen belasten Mega Caps

Am Vormittag drückte bereits die enttäuschend aufgenommene Quartalsbilanz von Meta auf die Stimmung. Der Facebook-Konzern hatte am Vorabend zwar starke Zahlen zum abgelaufenen Quartal vorgelegt, Anleger aber mit der Ankündigung höherer KI-Investitionen verschreckt. Zudem fiel die Umsatzprognose für das laufende Quartal schwächer aus als von Analysten erwartet.

Im regulären Handel büßte die Aktie bis zu -16% ein, konnte die Verluste im Tagesverlauf aber etwas eindämmen. Im Gefolge von Meta ging es auch für andere Mega-Cap-Aktien wie Alphabet, Microsoft und Amazon kräftig bergab, da Anleger auch hier mit steigenden Ausgaben für KI rechnen.

Wirtschaftswachstum in den USA schwächer als erwartet

Am Nachmittag sorgten überdies schwache Konjunkturdaten zum Wirtschaftswachstum in den USA für Ernüchterung. Wie das Handelsministerium in Washington mitteilte, ist das Bruttoinlandsprodukt der größten Volkswirtschaft der Welt im ersten Quartal nur um 1,6% gestiegen. Ökonomen hatten dagegen mit einem Wachstum von 2,4% gerechnet.

Dagegen fiel die PCE-Kerninflation im ersten Quartal mit 3,7% höher aus als die geschätzten 3,4%. Hinzu kommt, dass die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe mit 207.000 etwas schwächer ausfielen als erwartet und weiterhin auf einem niedrigen Niveau verharren. Analysten hatten einen Anstieg auf 215.000 erwartet.

Deutsche Bank haussiert, Symrise schmiert ab

Bester Performer im DAX war die Aktie der Deutschen Bank, die zum Handelsende mit über +8% ins Plus lief. Nach den Zahlen war es zunächst zu Gewinnmitnahmen gekommen, die von den Anlegern aber gleich wieder gekauft wurden. Konzernchef Christian Sewing sprach vom besten Ergebnis seit 2013. Der deutsche Bankenprimus hat im ersten Quartal einen Gewinn von 1,275 Milliarden € erzielt.

Infineon knüpften an die Vortagesgewinne an und beendeten den Handel mit +3,6% im Plus. Nach einer Senkung der Gesamtjahresziele durch STMicro verzeichnete die Aktie zunächst Abgaben, drehte zusammen mit dem Schweizer Halbleiterhersteller im Handelsverlauf aber wieder ins Plus.

Deutlich abwärts ging es für die Sartorius-Aktie mit Abschlägen von -3,72%. In den vergangenen Tagen hatte sich der Kurs ein wenig von den massiven Verlusten aus der Vorwoche infolge schwacher Zahlen erholt. Beim Widerstand von 231,50/234 € ist den Käufern aber wieder die Kraft ausgegangen.

Noch höhere Verluste verzeichnete Symrise mit einem Minus von -4,02%. Dabei ist der Duft- und Aromenhersteller zum Jahresauftakt kräftig gewachsen. Der Schweizer Konkurrent Givaudan hatte die Messlatte mit einem noch besseren Ergebnis aber sehr hoch gelegt und diese Erwartungen konnten die Niedersachsen nicht ganz erfüllen.

DAX mit deutlichem Rücksetzer

Der DAX ist am Donnerstag wieder deutlich zurückgefallen, nachdem es schon am Mittwoch zu leichten Abgaben gekommen war. Damit bröckelt die Erholung seit Wochenbeginn wieder ab, das Wochenplus ist auf etwas über +1% zusammengeschmolzen.

Noch ist aber nicht allzu viel passiert, da sich der Index weiterhin über der volumenstarken 17.900-Punkte-Marke behauptet. Darunter bietet die 50-Tage-Linie (SM50), die im Laufe des Donnerstags  ebenfalls getestet wurde, einen Halt. Sie verläuft aktuell bei 17.844 Punkten.

Erst wenn diese Unterstützungen wegbrechen und der DAX sein Korrekturtief bei 17.624 Punkten durchkreuzt, würden sich die technischen Indikationen eintrüben. In diesem Fall könnte es doch noch zu einem Rücklauf bis auf 17.000 Punkte kommen.

Oberhalb von 17.900 Punkten bleibt das bullische Szenario intakt. Hürden verlaufen bei 18.000/18.039 Punkten und bei 18.200 Punkten. Darüber wäre Raum bis zum Rekordhoch von 18.567 Punkten.

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