Evotec: Aufsichtsrat kündigt Großes an

„Wir sind bereit, die Zukunft für Evotec zu gewinnen“, so Chefaufseherin Iris Löw-Friedrich. Die gegenwärtigen Kursturbulenzen scheinen den positiven Geschäftsaussichten für den Hamburger Wirkstoffforscher zu widersprechen. Eine günstige Einstiegschance.

„Unser Kernangebot ist sehr gefragt“, heißt es von Löw-Friedrich in der jüngsten Telefonkonferenz gegenüber Analysten. Das Geschäftsmodell sei stabil, das Geschäft wachse. Warum also dieser übertriebene Kurssturz am vergangenen Mittwoch von zeitweise mehr als 40%?

Klar ist: Der Markt hasst Unsicherheit und das Unternehmen hielt sich bezüglich seiner Prognose bewusst vage. Es ist davon auszugehen, dass der ab kommendem Juli im Amt stehende neue CEO Dr. Christian Wojczewski gleich positive Nachrichten verbreiten will. So ist es wenig verwunderlich, dass sich das Unternehmen in der Stellungnahme zum Ausblick nur vorsichtig äußerte, im Rahmen der folgenden Telefonkonferenz dann aber bereits optimistischer auftrat.

CFO sieht sehr profitables Wachstum

Evotecs Finanzchefin Laetitia Rouxel zeichnete gegenüber Analysten einen sehr ermutigenden Ausblick. „Für 2025 erwarten wir, dass sich das zweistellige Umsatzwachstum (...) fortsetzt und uns in die Nähe von 1 Milliarde € Umsatz bringt“, so Rouxel. Ein günstigerer Umsatzmix und effizientere Strukturen sollen dabei die Basis für „sehr profitables Wachstum“ legen.

(...) auch in den kommenden Jahren werden wir das Umsatzwachstum übertreffen. Wir sind dabei, unser Geschäft neu auszurichten und zu optimieren, um die Rentabilität drastisch zu verbessern.

Shortsellern geht die Puste aus

Dreitägiges Auskotzen, dann die große Rebound-Rallye – das bekannte Handelsmuster übertrieben abgestrafter Wachstumstitel dürfte sich auch bei der Evotec-Aktie (WKN: 566480) fortsetzen. Shortseller haben auffällige Schwierigkeiten dabei, Evotec nach dem Kursabsturz vom Mittwoch noch weiter in die Tiefe zu drücken und reduzieren teilweise bereits ihre Positionen.

Schon zu Beginn kommender Woche sollte die Aktie folgerichtig einen Ausbruch erfahren. Gelingt es den Shortsellern nicht mehr, sich dem Druck der Investoren zu widersetzen, winken schnell wieder Notierungen im deutlich zweistelligen Bereich.

Im Gegensatz zu anderen Unternehmen ist die Equity Story bei Evotec intakt, die Zahlen inklusive Ausblick weit besser als das, was der Kurs vorgibt.

Mittelfristig wieder über 20 €?

„Dies ist erst der Anfang vom Aufbau DES weltweit führenden Unternehmens für externe Innovation“ – mit diesen Worten erklärte Ex-Chef Dr. Werner Lanthaler Anfang des Jahres seinen Rücktritt. Zu diesem Zeitpunkt hatte eine Evotec-Aktie noch über 20 € gekostet, derzeit handelt sie für nicht mal die Hälfte.

Gestern stellten wir in einem ausführlichen Beitrag die Prognose-Frage und verwiesen auf eine kommende Erholungsrallye bei Evotec. Ein kurzzeitiger Ausbruchsversuch der Aktie, die kurzzeitig wieder in die Zweistelligkeit schoss, wurde wieder eingefangen. Shortseller machten sich schwache Wirtschaftsdaten und ein entsprechend negatives Börsenumfeld zunutze.

Dennoch: Eine große Reboundbewegung der Aktie ist weiterhin nicht nur technisch angezeigt, sondern dürfte auch aus fundamental-rationalen Aspekten gut begründet sein. Kurse jenseits der 20 € schon in den nächsten zwei Jahren halten wir für wieder machbar, doch planen wir als Trader kurzfristige Gewinnmitnahmen.

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Interessenkonflikt: Der Autor und Mitarbeiter des Herausgebers halten Aktien des besprochenen Unternehmens Evotec in signifikantem Umfang. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.