TUI-Aktie: Bald bereit zum Abflug?
Die TUI-Aktie (WKN: TUAG50) bewegt sich seit rund zwei Wochen seitwärts, aktuell notiert sie bei 6,80 €. Ist das Papier des Ferienfliegers bald reif für einen erneuten Abflug?
ℹ️ TUI vorgestellt
- Die TUI AG ist der größte Touristikkonzern der Welt.
- TUI betreibt eigene Hotels, Fluggesellschaften und Kreuzfahrtschiffe sowie Reisebüros, Incoming-Agenturen und Reiseveranstalter.
- Der Konzern hat einen rechtlichen Doppelsitz in Berlin und Hannover, wobei die Konzernverwaltung in der niedersächsischen Landeshauptstadt angesiedelt ist.
- TUI notiert im Prime Standard der Frankfurter Börse und ist 3,43 Milliarden € wert.
Schlechte Nachrichten – oder doch nicht?
Auf den ersten Blick liest sich das, was TUI-Aktionäre vor wenigen Tagen erfahren durften, wenig erfreulich: Der Reise-Konzern will auf absehbare Zeit keine Dividenden zahlen. Laut Finanzvorstand Mathias Kiep müsse das Unternehmen zunächst „Vertrauen gewinnen“, sagte er der Börsen-Zeitung.
Auch Aktienrückkäufe, die den Kurs stützen könnten, wird es nicht geben. TUI-Chef Sebastian Ebel hält es für angebrachter, die Verschuldung zu senken und auf Wachstumskurs zu gehen. Wörtlich sagte Ebel:
Aktienrückkäufe fasst man dann ins Auge, wenn einem die Ideen fehlen, wo sich ansonsten Investitionen lohnen würden. Uns mangelt es aktuell nicht an guten Ideen.
Ist es aber tatsächlich schlecht, dass TU-Aktionäre vorerst in die Röhre schauen? Betrachtet man die hohe Verschuldung des Touristik-Riesen, sicherlich nicht. Insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie, als der Flugverkehr teilweise eingestellt wurde, hat der Konzern rund zwei Milliarden € Schulden angehäuft. Zudem war TUI auf staatliche Hilfe angewiesen und muss noch die letzte Tranche eines KfW-Darlehens über 550 Millionen € zurückzahlen.
In Zeiten hoher Zinsen belasten solche Verbindlichkeiten natürlich die Bilanz. Deshalb ist es eher zu begrüßen, wenn das Management zunächst den Fokus auf die Verringerung der Schuldenlast legt.
Höhere Steuer auf Flugtickets
Schon eher negativ zu werten für das Unternehmen ist die höhere Steuer auf Flugtickets, die ab dem 1. Mai greift. Sie führe laut dem Deutschen Reiseverband zu Mehrbelastungen von 21 Millionen € für die Reiseveranstalter. Zumal diese die höheren Kosten nicht auf die Reisenden abwälzen könnten, die bereits zuvor gebucht hätten, weil eine nachträgliche Erhöhung der Reisepreise nicht möglich sei.
Vom 1. Mai an liegen die Steuersätze je nach Endziel der Flugreise zwischen 15,53 und 70,83 € pro Ticket. Bislang waren zwischen 12,48 und 56,91 € zu zahlen. Die Bundesregierung stopft mit dieser Maßnahme Haushaltslöcher.
Analysten bleiben optimistisch
Zumindest die Analysten sind laut der Plattform Marketscreener nahezu einhellig der Meinung, dass es für die TUI-Aktie weiter nach oben gehen muss, und empfehlen sie daher zum Kauf. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 10,55 €, daraus ergibt sich ein Potenzial von rund +56%.
Selbst das niedrigste Kursziel von 6,80 € liegt noch auf Höhe der aktuellen Notierung.
Das Chartbild der TUI-Aktie verrät nach der Korrektur von ihrem 52-Wochen-Hoch bei 8,01 € kurzfristig einen neutralen und mittel- und langfristig einen ansteigenden Trend. Die wichtige Unterstützung bei 6,56 € muss allerdings halten, erst recht die 200-Tage-Linie bei 6,23 €.
Für einen Aufwärtstrend spräche erst das Überwinden des Widerstands bei 7,90 €.
In Ruhe sammeln
Ich bin weiterhin der Ansicht, dass Anleger die TUI-Aktie in der derzeitigen Seitwärtsphase gut einsammeln können und auf lange Sicht damit keine Enttäuschung erleben werden. Denn aktuell ist das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 6,67 zweifellos günstig.
Zudem wächst trotz internationaler Krisen wie im Nahen Osten oder in der Ukraine die Reiselust, vor allem in Deutschland, wovon die TUI als breit aufgestellter größter Reisekonzern Europas insbesondere profitiert.
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