Plug Power mit Schockzahlen – warum die Aktie dennoch steigt

Plug Power
10.05.24

Die Plug Power-Aktie (WKN: A1JA81) schießt am Donnerstag um +10% hoch, obwohl die Quartalszahlen des Unternehmens die Analystenschätzungen meilenweit verfehlen. Eine wichtige Kennzahl entwickelte sich jedoch positiv, wobei weitere Verbesserungen in Aussicht gestellt werden. Spekulieren Zocker bei dem Wasserstoff-Player jetzt auf den operativen Turnaround?

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Aktie springt hoch trotz Horror-Zahlen

Es war eine bemerkenswerte Achterbahnfahrt, die die Plug-Power-Aktie am Donnerstag nach Bekanntgabe der Q1-Zahlen vollzogen hat: Vorbörslich rutschte das US-Papier zunächst um über -6% ab, doch als der Handel in der New Yorker Börse startete, griffen Anleger plötzlich in Scharen zu und bescherten einen fast +10%igen Kursschub auf 2,77 US$.

Hat das Finanz-Update des Wasserstoff-Players etwa erst auf den zweiten Blick überzeugen können? Das könnte der ein oder andere so interpretiert haben. Sicher ist aber, dass das gemeldete Ergebnis desaströs ist: ein Quartalsverlust, der die Analystenschätzungen meilenweit verfehlte und sogar weit über den Einnahmen lag.

So stieg der Fehlbetrag gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 206,6 Millionen US$ auf 295,8 Millionen US$ oder 0,46 US$ je Aktie. Den Konsens verfehlte das Unternehmen damit um fast 40%. Der Umsatz verkleinerte sich indes um 43% auf 120 Millionen US$. Damit klafft bei dem Brennstoffzellen-Spezialisten ein riesiges Loch zwischen Top- und Bottom-Line.

Die operative Schwäche erklärt Plug Power mit der Saisonalität der Anlagenverkäufe. Zwei Drittel der Einnahmen erziele man üblicherweise in der zweiten Jahreshälfte. Zudem verwies das Unternehmen darauf, dass sein Fokus im Jahr 2024 darauf liegt, die Lagerbestände zu senken.

Die Net-Cash-Ausgaben aus betrieblicher Tätigkeit und für Investitionen sind laut dem Bericht jedoch deutlich gesunken: um 38% im Vorquartalsvergleich und 42% im Vorjahresvergleich. Der operative Cashflow verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum von -277 auf -168 Millionen US$. Die „eigene Wasserstoff-Versorgung und Preiserhöhungen“ sollen in den kommenden Quartalen zudem für „weitere Verbesserungen“ sorgen.

Verwässerung nimmt weiter zu

Ende Februar hatten Plug-Power-Anleger noch aufgeatmet, als das Unternehmen das sogenannte „Going Concern“ aufgehoben hatte – also die eigenen Zweifel daran, die Geschäftstätigkeit fortführen zu können.

Einmal mehr hat der Wasserstoff-Player den Kapitalmarkt dafür anzapfen müssen. Aus öffentlichen und privaten Aktienverkäufen haben die Amerikaner im ersten Quartal 305 Millionen US$ eingenommen und die Gesamtzahl der Anteilsscheine damit um 8,8% hochgeschraubt.

Gegenüber dem Vorquartal legte der Cashbestand damit von 135 auf 173 Millionen US$ zu.

Weiterhin nur ein Zocker-Titel

Auch wenn sich Cashflow-technisch bei Plug Power leichte Verbesserungen anzeichnen, bleibt das Unternehmen ein Geldverbrenner, der sich am Rande der Insolvenz von einer Kapitalmaßnahme zu nächsten hangelt.

Dass das Unternehmen das eigene Jahresziel von 1 Milliarde US$ Umsatz erreicht, ist angesichts der dürftigen Q1-Einnahmen sehr unwahrscheinlich geworden.

Mit hoher Volatilität und Short-Quote (27%) bleibt das US-Papier ein Zocker-Spielball. Solange sich kein klarer Pfad zur Rentabilität abzeichnet, ist die Plug-Power-Aktie kein veritables Investment.

ℹ️ Plug Power vorgestellt

  • Plug Power ist ein US-Entwickler und -Hersteller von Brennstoffzellen für stationäre Anwendungen (etwa Notstromanlagen) und mobile Lösungen (zum Beispiel Flurfördergeräte).
  • Das Unternehmen beliefert seine Kunden auch mit Wasserstoff und produziert Anlagen zur Speicherung und Ausgabe von Wasserstoff.
  • Plug Power ist im Technologieindex Nasdaq gelistet und hat einen Börsenwert von rund 2 Milliarden US$.

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