BYD-Aktie: Klarer Favorit unter den Autobauern

Während die Aktien vieler Autohersteller in den letzten Wochen aufgrund schwacher Absatz- und Gewinnzahlen an der Börse unter Druck gerieten, befindet sich die BYD-Aktie (WKN: A0M4W9) seit über drei Monaten in einem neuen Aufschwung. Was macht der E-Autoprimus aus China so viel besser als seine Wettbewerber?

Europa wird aufgerollt

Zum Wochenschluss ließ der Europa-Geschäftsführer von BYD mit der Meldung aufhorchen, dass er sich den Bau eines zweiten Werks in Europa vorstellen könne. Der chinesische Autogigant betreibt bereits ein Werk in Ungarn. Eine weitere europäische Produktionsstätte wäre vor allem als Frontalangriff auf die Massenhersteller Volkswagen und Stellantis zu verstehen.

BYD-Fahrzeuge scheinen Erfolg auf dem europäischen Markt zu haben. Anders lässt sich das Statement des Europa-Managers des Konzerns nicht interpretieren.

Kein Wunder, denn mit einer Preisspanne zwischen 30.000 und 70.000 € sind die Fahrzeuge von BYD preislich sehr attraktiv. In vielen Fällen bietet ein BYD-Auto das bessere Preis-Leistungsverhältnis als ein vergleichbares Fahrzeug aus der Produktion eines europäischen Herstellers.

Zudem will BYD die Europäer preislich weiter unter Druck setzen. Bald soll ein E-Auto für ca. 25.000 € erhältlich sein. Das Modell Seagull soll sogar für weniger als 20.000 € auf den Markt kommen. Hersteller wie Volkswagen, die schon jetzt kaum Geld mit ihren E-Autos verdienen und im Niedrigpreissegment kaum wettbewerbsfähig sind, werden da schwer schlucken.

Analysten werden optimistischer

Zudem blicken auch Analysten inzwischen wieder optimistischer auf die Entwicklung des globalen Automarktes. Die ruinösen Rabattschlachten, die sich Hersteller in den letzten Monaten geliefert haben, dürften nach Einschätzung einiger Banken langsam zu Ende gehen.

Die Investmentbank Jefferies rechnet damit, dass der Nettogewinn pro Fahrzeug bei BYD im ersten Quartal 2024 seine Talsohle erreicht hat und sich ab dem zweiten Quartal erhöhen wird. Grund für diese Annahme sind eine Verschiebung des Produktmixes zugunsten von High-End-Marken und eine höhere Exportquote. BYD verdient mit seinen Fahrzeugen in Europa deutlich mehr Geld als auf dem chinesischen Heimatmarkt.

Die Trendwende geschafft

Nachdem die BYD-Aktie Ende Januar auf ein neues 2-Jahrestief gefallen war, gelang ihr die Wende zu einem Aufwärtstrend. Seitdem hat der Autotitel um rund +30% zugelegt.

Für eine nachhaltige Fortsetzung des Trends muss die BYD-Aktie als nächstes den Widerstand bei 29 € knacken.

Sehr viel spricht für die Aktie

Ich bin seit langem ein bekennender Fan der BYD-Aktie und der chinesische Branchenprimus gibt mir allen Grund dazu. In den ersten vier Monaten des Jahres kletterte der Autoabsatz um 23% auf 940.000 Stück. Damit spielt BYD in einer völlig anderen Liga als alle weiteren chinesischen Hersteller.

Zudem hat es BYD in den letzten Quartalen geschafft, seine Margen trotz mehrfacher Preissenkungen stabil zu halten. Das spricht für die hervorragende Kostenstruktur des Autokonzerns.

Nicht zuletzt hat BYD die attraktivste und wettbewerbsfähigste Modellpalette aller chinesischen Hersteller. Mit seinen Marken ist der Konzern in allen Fahrzeugklassen vertreten und bietet Kunden ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass BYD den Erfolg auf seinem Heimatmarkt nicht auch auf den Weltmärkten wiederholen kann.

Ähnlich sehen es auch die Analysten von Jefferies und Guotai Junan Securities. Sie sehen das Kursziel der BYD-Aktie bei 33,90 bzw. 35,60 €, was einem Upside von über +25% entspricht.

Ich kann Anlegern nur raten, die Aktien von Volkswagen, Tesla, Stellantis & Co. links liegen zu lassen und stattdessen in die BYD-Aktie zu investieren. Die Chinesen sind deutlich besser aufgestellt als ihre wichtigsten Wettbewerber. Das wird sich früher oder später auch in der Entwicklung des Aktienkurses bemerkbar machen.