GameStop-Aktie: Den Letzten beißen die Hunde
Es war vorhersehbar: Nachdem die GameStop-Aktie (WKN: A0HGDX) am Montag und Dienstag ihren Wert in Summe fast verdreifachte, wendete sich am Mittwoch das Blatt. Gestern verlor die US-Computerspielkette fast -20% im US-Handel und auch am Donnerstagmorgen setzt sich die Talfahrt im europäischen Handel mit einem Minus von über 10% fort. Haben Anleger nichts aus den Fehlern des Jahres 2021 gelernt?
Das gleiche Lied wie 2021
Die Ähnlichkeiten des aktuellen Wahnsinns rund um die GameStop-Aktie mit dem Hype Anfang 2021 sind frappierend. Auch diesmal ist es wieder der Finfluencer Keith Gill alias „Roaring Kitty“, der über seine sozialen Medienkanäle Massen an Kleinanlegern mobilisiert, um den Kurs der Meme-Aktie in die Höhe zu treiben.
Schwer scheint es Roaring Kitty damit nicht zu haben. Allein auf dem Kurznachrichtendienst X folgen dem selbsternannten Finanzanalysten fast eine Million Menschen. Sie starteten nach einem Post von Gill eine Kauforgie der GameStop-Aktie.
Über die genaue Motivation von Gill lässt sich nur spekulieren. Drei Jahre lang war der Finfluencer in den sozialen Medien abgetaucht. Umso überraschender ist seine Rückkehr. Möglicherweise hat ihn das stark gesunkene Kursniveau der GameStop-Aktie zu einer erneuten Meme-Rallye motiviert.
Aber auch die hohe Leerverkaufsquote könnte ein Grund für sein Eingreifen in den Markt gewesen sein. Im Unterschied zum Hype 2021, als die GameStop-Aktie teilweise um mehr als 100% leerverkauft war, liegt das Short Interest gegenwärtig allerdings „nur“ bei knapp über 20%.
Meme-Aktionären bereitet es generell Spaß, Leerverkäufer zu verlustreichen Aktienkäufen zu zwingen. Diesmal dürften sich die Verluste der Shortseller allerdings in Grenzen halten.
Charttechnisch nicht zu fassen
Die GameStop-Aktie lässt sich angesichts des aktuellen Hypes charttechnisch nicht vernünftig beurteilen. Seit Wochenbeginn hat sie sich in einem Kursbereich zwischen 17 und 56 US$ bewegt.
Die Kursentwicklung wird sich wiederholen
Ich habe Anleger bereits am Dienstag vor einer Teilnahme am Meme-Wahnsinn rund um die GameStop-Aktie gewarnt und die aktuelle Kursentwicklung scheint mir Recht zu geben. Der Einzige, der sich mit dem Hype rund um die Computerspielkette die Taschen vollmacht, ist Roaring Kitty. Über seine Posts ist er in der Lage, den Hype gezielt anzufachen oder abzukühlen.
Auf der anderen Seite stehen Tausende Kleinanleger, die entweder zu spät auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind oder zu spät verkauft haben. Ich gehe davon aus, dass der Kurs der GameStop-Aktie in den kommenden Monaten einen ähnlichen Verlauf nehmen wird wie bereits 2021.
Nach einigen Hype-Wochen mit extremer Volatilität wird die Aktie wieder langsam, aber sicher in der Versenkung verschwinden. Einen fundamentalen Grund für einen Kauf gibt es schließlich nicht.
Ich gebe zu, dass es derzeit wohl kaum einen spannenderen Zocker-Titel auf dem Markt gibt als die GameStop-Aktie. Mit kalkulierten Gewinnen hat diese Aktie aber nicht das Geringste zu tun.
ℹ️ Grundlegendes zu GameStop
- GameStop ist ein US-Einzelhandelskette für Computerspiele und Unterhaltungssoftware.
- Die Kette betreibt weltweit mehr als 4.400 Filialen in Australien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada, Neuseeland und den USA.
- Das Unternehmen mit Sitz in Grapevine im US-Bundesstaat Texas ist an der Börse derzeit rund 12,0 Milliarden US$ wert.
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