Commerzbank, Vonovia, Siemens, Brenntag: DAX-Ausblick
Der DAX (WKN: 846900) hat eine wechselhafte Woche hinter sich. Obwohl am Mittwoch der Sprung auf ein neues Rekordhoch gelang, gab es unter dem Strich leichte Abgaben. Der deutsche Leitindex büßte knapp 70 Punkte ein und schloss -0,36% tiefer mit 18.704 Punkten. Zu den Top-Performern gehörten die Papiere von Commerzbank und Vonovia, am DAX-Ende landeten Siemens und Brenntag. Steigt der Markt in der neuen Woche erstmals über 19.000 Punkte?
Im Vorfeld des so wichtigen Inflationsberichts agierten die Anleger zunächst sehr vorsichtig. Die Folge war ein sehr überschaubarer Handel am Montag und am Dienstag mit leichten Abgaben. Am Mittwoch schienen die Anleger schon am Morgen guter Dinge zu sein und schickten den DAX mit einer Aufwärtslücke in den Tag. Die Verbraucherpreisdaten gaben ihnen Recht und verhalfen dem Leitindex zum Ausbruch auf ein neues Allzeithoch.
Am Donnerstag kam der Markt dann wieder deutlich zurück, was vor allem am enttäuschenden Zwischenbericht von Siemens lag. Am Freitag testete der Index das Tief von Dienstagnachmittag, drehte an dieser Stelle aber wieder nach oben. Zum Handelsende gab es keine großen Veränderungen und der DAX hielt sich oberhalb von 18.700 Punkten.
Zwischen Zinszuversicht und Konjunkturterminen
Der nachlassende Preisauftrieb in den USA hat die Märkte in der zurückliegenden Woche elektrisiert und den großen US-Indizes zu neuen Höchstständen verholfen. Auch der DAX schaffte es auf ein neues Rekordhoch. Einen absoluten Meilenstein erreichte der Dow Jones, der erstmals über die Marke von 40.000 Punkten kletterte.
Während die Zinszuversicht die Märkte weiter stützten dürfte, rücken in der neuen Woche auch wieder Konjunkturthemen in den Fokus. Dabei blicken Anleger vor allem auf die am Donnerstag erscheinenden Frühindikatoren aus dem Euroraum, die nach Einschätzung von Analysten auf eine konjunkturelle Aufhellung hindeuten sollten. Das würde die fundmentale Basis für steigende Kurse weiter verbessern.
Nvidia-Zahlen im Fokus
In Sachen Bilanzen wird es in der neuen Woche deutlich ruhiger. Hierzulande sind die meisten Unternehmen bereits durch, sodass es nur noch wenige Nachzügler aus der zweiten und dritten Reihe gibt. Stattdessen stehen einige Hauptversammlungen und Dividendentermine auf der Agenda.
In den USA blicken Anleger gespannt auf die Quartalszahlen von Nvidia, die am Mittwochabend nach Handelsschluss veröffentlicht werden. Dann wird sich zeigen, ob die hohen Erwartungen erfüllt bzw. übertroffen werden können und die KI-Rallye in die nächste Runde geht.
Auch wenn Pfingstmontag deutschlandweit ein Feiertag ist, findet der Handel an der Frankfurter Börse statt.
Commerzbank und Vonovia stark
In der vergangenen Woche war die Commerzbank-Aktie bester Wert im DAX mit Kurszuwächsen von über +10%. Der Anteilsschein profitierte von starken Quartalszahlen, die die Erwartungen übertrafen. Es handelte sich um das beste Quartal seit 13 Jahren. Zudem spielt der Bank in die Karten, dass die Zinsen doch nicht so schnell fallen wie ursprünglich erwartet. Der Aktienkurs stieg auf den höchsten Stand seit 2012.
Ebenfalls gefragt waren die Papiere von Vonovia, die ihre Erholungsrallye fortsetzten und erstmals seit August 2022 über die Marke von 30 € kletterten. Die Aussicht auf sinkende Zinsen spielen dem größten deutschen Wohnungskonzern in die Karten. Auch die jüngsten Quartalszahlen wurden positiv aufgenommen.
Siemens und Brenntag schwach
Weniger gut lief es für die Papiere von Siemens, die die Woche mit Abschlägen von über -8% beendeten. Dazu trugen vor allem der enttäuschende Zwischenbericht vom Donnerstag bei. Der Technologiekonzern verfehlte bei Umsatz und Gewinn die Erwartungen und rechnet mit einer anhaltenden Schwäche in der Automatisierungssparte Digital Industries.
Noch schlimmer erging es der Brenntag-Aktie, die die Woche mit einem Minus von über -10% abschloss. Auch hier waren enttäuschende Quartalszahlen der Auslöser. Aufgrund des anhaltenden Preisdrucks und der schwachen Nachfrage in einigen Märkten hat der Chemikalienhändler das Gewinnziel nach unten korrigiert.
DAX kann Rekordhoch nicht halten
Der DAX hat in der vergangenen Woche trotz des Anstiegs auf ein neues Rekordhoch etwas tiefer geschlossen. Im Wochenverlauf ging es zweimal bis auf 18.629 bzw. 18.627 Punkte nach unten, auf Schlusskursbasis hielt sich der Index aber oberhalb der 18.700-Punkte-Marke.
Bis zum Rekordhoch von 18.892 Punkten ist es nicht weit, aktuell fehlen dem DAX hierzu gerade einmal 188 Punkte bzw. +1%. Darüber wäre der Weg zur 19.000-Punkte-Marke frei.
Dass Anleger kurz vor Erreichen der nächsten 1.000er-Schwelle erst einmal Luft holen, ist keine Überraschung. Ganz ähnlich lief es auch beim Anstieg zur 17.000- und zur 18.000-Punkte-Marke.
Sowohl charttechnisch als auch fundamental spricht sehr viel dafür, dass die Rallye fortgesetzt wird und schon bald 19.000 Punkte auf den Kurstafeln aufleuchten.
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