Bayer-Aktie: Ist sie existenziell bedroht?

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Ein weiteres Mal konnte die Bayer-Aktie (WKN: BAY001) Mitte Mai die Marke von 30 € nicht überwinden und drehte in der Folge nach unten. Warum schafft es der deutsche Traditionskonzern einfach nicht aus dem Kurskeller heraus?

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Deutliche Worte des Bayer-Chefs

Die Antwort ist seit mehreren Jahren dieselbe: Glyphosat. Seit der Übernahme des Monsanto-Konzerns schlägt sich Bayer mit einer Klagewelle in den USA herum, die das Ausmaß eines nicht enden wollenden Tsunamis hat.

Zur Beilegung der Rechtsstreitigkeiten rund um das Unkrautvernichtungsmittel hat Bayer Rückstellungen in Höhe von 16 Milliarden US$ gebildet. Davon sind laut Unternehmensangaben inzwischen rund 10 Milliarden US$ ausgegeben.

Wie ernst es um Bayer steht, machte Bayer-Chef Anderson Ende vergangener Woche auf einer Rede vor einem Unternehmerclub in Chicago deutlich. Er sprach von einer „existenziellen“ Bedrohung für sein Unternehmen.

Dass Anderson damit keineswegs übertreibt, macht eine Zahl deutlich: Bayer gibt mit einer Summe von 2,4 Milliarden € inzwischen mehr für Gerichtsverfahren aus als für Forschung und Entwicklung. Ein katastrophales Missverhältnis. Völlig zu Recht sieht der Bayer-Chef die Fähigkeit des Leverkusener Konzerns gefährdet, zukünftig ausreichend große Fortschritte bei der Entwicklung von Pharmazeutika und Saatgut zu machen.

Keine Kraft für einen Ausbruch

Bei 29,50 € ging die Aufwärtsbewegung der Bayer-Aktie ein weiteres Mal zu Ende. Charttechnisch fehlt ihr immer noch die Kraft für einen Ausbruch aus ihrem seit Februar anhaltenden Seitwärtstrend.

Der Widerstand liegt nach wie vor bei knapp 26 €. Er könnte in den kommenden Tagen einem erneuten Test unterzogen werden.

Woher den Optimismus nehmen?

Viele Anleger und Analysten sind inzwischen optimistisch, dass die Bayer-Aktie ihren Boden bei 26 € gefunden hat und es nur noch eine Frage der Zeit sei, dass der DAX-Wert zu einer Erholungsrallye ansetzt. Ich gehöre nicht zum Lager dieser Optimisten.

Vielmehr gehe ich davon aus, dass Bayers Rückstellungen für die Glyphosat-Prozesse in den USA nicht ausreichen werden. Dass der Konzern ein äußerst umstrittenes und unsicheres juristisches Manöver namens „Texas Two-Stop Bankruptcy“ erwägt, um die Prozesskosten zu drücken, zeigt deutlich, wie verzweifelt die Lage ist.

Darüber hinaus hat Bayer im Pharma-Bereich den Anschluss an die Großen der Branche verloren. Eli Lilly und Novo Nordisk, die das Geschäft in den großen Zukunftsbereichen Diabetes- und Abnehmpräparate dominieren, sind an der Börse 25 bzw. 15 mal so viel wert wie Bayer. Dieses Verhältnis macht deutlich, wie Anleger die Zukunft der Pharmakonzerne einschätzen. Der einst große und stolze deutsche Pharmakonzern spielt an den internationalen Finanzmärkten überhaupt keine Rolle mehr.

Ich rate Anlegern deshalb weiterhin, die Finger von der Bayer-Aktie zu lassen. Bislang deutet nichts darauf hin, dass das DAX-Titel sein Kursband von 26 bis 30 € nach oben verlassen wird.

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ℹ️ Bayer vorgestellt

  • Die Bayer AG ist einer der weltgrößten Chemie- und Pharmakonzerne.
  • Der Konzern ist in drei Geschäftsbereiche untergliedert: Pharmaceuticals (rezeptpflichtige Arzneimittel), Consumer Health (rezeptfreie Medikamente) und Crop Science (Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung).
  • Bayer hat seine Konzernzentrale in Leverkusen und notiert sowohl im deutschen Leitindex DAX als auch im Index der größten europäischen Unternehmen EURO STOXX 50.
  • Bayer ist nach einem massiven Kursverfall nur noch ca. 27,5 Milliarden € wert.

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