GameStop-Aktie: Der Wahnsinn geht weiter

Der Kurswahnsinn der GameStop-Aktie (WKN: A0HGDX) geht in die nächste Runde. Nachdem die Meme- aller Meme-Aktien in den letzten Tagen wieder alle Kursgewinne des Hypes Mitte Mai abgab, schießt sie zum Wochenbeginn um +70% in die Höhe. Wer oder was steckt diesmal dahinter?

Er ist schon wieder zurück

Auch die zweite Hype-Welle der GameStop-Aktie in diesem Jahr hat den gleichen Auslöser: Keith Gill. Der amerikanische Finfluencer, besser bekannt unter seinen Pseudonymen „Roaring Kitty“ oder „DeepFuckingValue“, spielt ein weiteres Mal sein bekanntes Spiel. Er nutzt seine Bekanntheit in den sozialen Medien und veranlasst durch Posts Tausende Follower zu Transaktionen.

Normalerweise postet Gill nur Bilder, die von seiner Fan-Community interpretiert werden. Dieses Wochenende war DeepFuckingValue allerdings außergewöhnlich direkt.

Auf der Plattform Reddit veröffentlichte er einen Screenshot eines Kontoauszugs, auf dem der Kauf von fünf Millionen Aktien zu einem Preis von 21,27 US$ pro Stück sowie von 120.000 Call-Optionen mit einem Strike-Preis von 20 US$, die am 21. Juni auslaufen.

Zudem postete Gill als „Roaring Kitty“ über seinen Account beim Kurznachrichtendienst X das Bild einer UNO-Reverse-Karte. Seine Fans wissen, wie sie diesen Post zu interpretieren haben. Offenbar wettet ihr Börsenidol abermals auf eine Änderung der Kursrichtung der GameStop-Aktie und folglich auf steigende Kurse.

Absurde Kursreaktionen

Charttechnisch ist eine Beurteilung der GameStop-Aktie derzeit nicht sinnvoll. Die Posts von Keith Gill führen zu absurden Kursreaktionen, die keine vernünftige Chartanalyse mehr zulassen.

Ein Geschäftsmodell zu Lasten von Anlegern

In Bezug auf die GameStop-Aktie gilt auch weiterhin das, was ich seit jeher predige. Der Einzige, der (mit hoher Wahrscheinlichkeit) am Handel mit dieser Aktie verdient, ist Keith Gill selbst. Man muss ihm neidlos zu seinem fantastischen Geschäftsmodell gratulieren.

Er deckt sich an einem Tag mit Aktien und Optionen ein und postet am Folgetag Nachrichten, die Abertausende seiner Fans und Follower zu Transaktionen motivieren. Diese gehen natürlich genau in die von Gill erwünschte Richtung. Der Finfluencer wird sich auch bei diesem Hype wieder eine goldene Nase mit der GameStop-Aktie verlieren.

Doch wie im Leben, gilt auch an der Börse: Wo es Gewinner gibt, gibt es auch Verlierer. Den Namen des Gewinners kennen wir bereits. Die Namen der Verlierer hingegen nicht. Es sind die Tausenden Kleinaktionäre, die Menschen wie Keith Gill vertrauen.

Ein fataler Fehler, der einen jede Menge Geld kosten kann. Wenn es eine Aktie gibt, die absolut nicht mit langfristigem Investmenterfolg an der Börse zu tun hat, dann ist es die GameStop-Aktie. Also weiterhin Finger weg und DeepFuckingValue nicht noch reicher machen.