Airbus-Aktie: Der Schub ist weg

Airbus

Ende März kletterte die Airbus-Aktie (WKN: 938914) auf ein neues Allzeithoch. Doch seitdem hat der weltgrößte Flugzeugbauer seinen Schub verloren und rund -13% an Wert verloren. Mit einem Minus von über -2% war der Kursverlust am Freitag besonders hoch. Was steckt hinter den Börsenproblemen von Airbus?

Canva/iwikoz6, Getty Imagaes

Sehr schwache Auslieferungszahlen

Auslöser des Kursverlustes zum Wochenausklang waren sehr schwache Auslieferungszahlen. Im Mai übergab Airbus lediglich 53 Maschinen an seine Kunden. Auch im März und April lieferte der Konzern mit jeweils 60 nicht erheblich mehr Jets aus.

In Summe kommt Airbus in den ersten fünf Monaten auf 256 ausgelieferte Flugzeuge. Damit hat der Flugzeugbauer noch nicht einmal ein Drittel seines Jahreszieles von insgesamt 800 Maschinen erreicht.

Anleger und Analysten scheinen sich langsam Sorgen zu machen wegen der niedrigen Auslieferungszahlen. Zwar ballen sich bei Flugzeugbauern traditionell die Auslieferungen in den letzten Monaten des Jahres. Aber Airbus wird sich ganz schön ins Zeug legen müssen, um sein Jahresziel noch zu erreichen.

Das Hauptproblem des europäischen Flugzeugbauers sind nach wie vor die angespannten Lieferketten. Zulieferer von Sitzen, Triebwerken und anderen essenziellen Komponenten können die hohe Nachfrage von Airbus kaum bedienen.

Trendwende nach unten

Charttechnisch sieht es momentan nicht gut aus für die Airbus-Aktie. Nach dem Allzeithoch Ende März hat der Luftfahrttitel eine Trendwende vollzogen und befindet sich in einem Abwärtstrend.

Nun muss das Unterstützungsniveau bei 146 € halten, damit die Aktie nicht weiter nach unten durchgereicht wird.

Die beste Situation der Unternehmensgeschichte

Meiner Meinung nach ist der jüngste Kursrückgang der Airbus-Aktie übertrieben. Der Luftfahrtkonzern befindet sich derzeit in der vielleicht besten Situation seiner Unternehmensgeschichte.

Die Nachfrage nach neuen Flugzeugen ist riesengroß. Airbus sitzt derzeit auf einem Berg von mehr als 8.600 bestellten Passagier- und Frachtflugzeugen. Es wird gute zehn Jahre dauern, bis dieser Berg abgearbeitet ist.

Zudem steckt der ewige Rivale Boeing in einer der größten Krisen seiner Geschichte. Die Qualitätsprobleme beim Modell 737 Max haben zu einem massiven Vertrauensverlust bei Kunden und Passagieren geführt.

Das ist Wasser auf die Mühlen von Airbus. Das Wettbewerbsprodukt zur 737 von Boeing, die neue A320neo-Modellfamilie, wird mit großer Wahrscheinlichkeit wieder ein voller Erfolg.

Die mittel- bis langfristige Perspektive von Airbus ist somit ausgezeichnet. Selbst wenn der europäische Flugzeughersteller in diesem Jahr sein Absatzziel leicht verfehlen sollte, ist dies für mich kein Grund zur Sorge.

Das Hauptproblem von Airbus ist es, seine Kapazitäten für die nächsten Jahre zu erhöhen. Dieses Luxusproblem hätten andere Konzerne wohl gerne – allen voran Boeing.

ℹ️ Airbus vorgestellt

  • Die Airbus SE ist Europas größter Luft- und Raumfahrt- sowie zweitgrößter Rüstungskonzern.
  • Mit 735 ausgelieferten Flugzeugen (2023) ist Airbus gegenwärtig der weltweit größte Hersteller von Passagierflugzeugen.
  • Der multinationale europäische Konzern hat seine Zentrale im französischen Toulouse, besitzt jedoch in ganz Europa etwa 70 Entwicklungs- und Produktionsstandorte.
  • Airbus ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und ca. 119 Milliarden € wert.

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