Mox Telecom: Vorstand verbreitet Zuversicht
Kräftiges Lebenszeichen von Mox Telecom (WKN: 660580): Der Ratinger Telekommunikationskonzern ist optimistisch, die eingeschlagene Unternehmenssanierung demnächst mit Hilfe externer Investoren abschließen zu können. So wurde unter Begleitung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG vergangene Woche ein entsprechender internationaler Investorenprozess eingeleitet, heißt es in einer heutigen Mitteilung. Vorstand Dr. Günter Schamel - zugleich Gründer und größter Aktionär der Gesellschaft - kommentiert: «Wir sind zuversichtlich, auf diesem Weg und mit der Erfahrung der KPMG bald einen geeigneten Investor gefunden und unsere Situation konsolidiert zu haben». Der Börsenwert von Mox Telecom war zuletzt auf kaum mehr als 3 Millionen Euro zusammengebrochen, nachdem das Unternehmen aufgrund nicht verlängerter Bankenfinanzierungen überraschend ein Schutzschirmverfahren beantragt hatte und scheinbar massenweise lombardierte Aktien auf den Markt flogen. Operativ läuft es bei Mox laut letzten Angaben weiterhin rund; das Geschäft würde sich «dank kontinuierlicher Profitabilität» selbst tragen, so die offizielle Aussage.
Noch Ende 2013 konnte Mox die Platzierung einer Anleihe im Volumen von insgesamt 35 Millionen Euro abschließen. Getragen wurde die erfolgreiche Emission neben einem sehr soliden Creditreform-Rating unter anderem auch durch positive Analysen der Landesbank Baden-Württemberg, die bis zuletzt noch Kaufempfehlungen für die Mox-Aktie aussprachen. Pikant: Die Bank ist nun in die nicht verlängerten Finanzierungen verwickelt, die das Unternehmen in die aktuelle Notlage geführt haben. Da die Darlehen mit Assets besichert sind und Mox nach der hohen Cashzufuhr durch die Anleihe auch nicht gerade knapp bei Kasse sein sollte, dürfte die Bank selbst im Rahmen einer Regelinsolvenz komfortabel aus der Nummer entkommen. Mox hingegen möchte ein Insolvenzverfahren zumindest in Eigenverwaltung aufnehmen und schließlich nach erfolgreicher Sanierung wieder beenden. Neue Investoren dürften Anleihenbesitzer zu einem Verzicht auf einen Großteil ihrer Ansprüche bewegen. Angesichts eines ohnehin aktuell nur noch bei unter 15% notierenden Anleihenpreises werden die Gläubiger wohl mitspielen. Profitieren könnten am Ende die Aktionäre.