Heidelberg Materials, SAP, VW, Porsche: DAX-Überblick
Der DAX (WKN: 846900) hat die Wende nach oben geschafft. Am Mittwoch legte das größte deutsche Börsenbarometer mehr als 260 Punkte zu und ging +1,42% höher mit 18.630 Punkten aus dem Handel. Auf dem Kaufzettel ganz oben standen die Papiere von Heidelberg Materials und SAP. Die Aktien von Volkswagen und Porsche SE rutschten ans DAX-Ende.
Schon am Morgen zeigten sich die Anleger hoffnungsvoll. Die deutschen Standardwerte starteten mit einem Aufwärts-Gap in den Tag und stiegen im frühen Handel bis auf 18.493 Punkte. Beim dortigen Widerstand drehte der Markt zunächst nach unten und vollzog einen Pullback zum Support bei 18.423 Punkten.
In der Folge stabilisierten sich die Kurse wieder und brachen nach Bekanntwerden der neuesten Inflationsdaten aus den USA dynamisch nach oben aus. Angetrieben von einer starken Wall Street erreichte der Index am späten Nachmittag sein Tageshoch bei 18.651 Punkten. Der Schlusskurs lag nur knapp darunter.
Preisauftrieb in den USA schwächt sich ab
Im Vorfeld war die Anspannung groß: Am Mittwoch stand nicht nur der Fed-Entscheid auf der Agenda, zuvor wurden auch noch wichtige Preisdaten veröffentlicht. Und diese fielen niedriger aus als erwartet. Im Jahresvergleich lag die Gesamtinflation bei 3,3% und sank damit zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte. Ökonomen hatten mit einer unveränderten Teuerungsrate von 3,4% gerechnet.
Und auch die Kernrate entwickelte sich weiter rückläufig. Gegenüber dem Vormonat sank sie von 3,6% auf 3,4%, während Analysten mit einem weniger starken Rückgang auf 3,5% gerechnet hatten. Damit hat sich der Preisauftrieb in den USA deutlicher abgeschwächt als erwartet, was den Zinssenkungshoffnungen neuen Auftrieb gibt.
Die Wall Street reagierte mit deutlichen Kursaufschlägen. Angetrieben von den als zinssensitiv geltenden Technologiewerten ging es für den S&P 500 und den Nasdaq 100 auf neue Rekordstände. Auch der Dow Jones konnte sich zunächst weiter stabilisieren, schloss letztlich aber kaum verändert.
Fed lässt den Leitzins unverändert
Am Abend richtete sich der Fokus dann auf die US-Notenbank Fed und die Frage, wie sie mit den neuesten Inflationsdaten umgeht. Erwartungsgemäß beließ sie den Leitzins unverändert in einer Spanne von 5,25% bis 5,50%. Gleichzeitig erhöhte die Zentralbank den Inflationsausblick für dieses und das kommende Jahr, bestätigte aber die bisherige Wachstumsprognose.
Prognostiziert wird für 2024 nun eine Gesamtinflation von 2,6% und eine Kernrate von 2,8%. Im März waren die Währungshüter noch von einer Jahresteuerung von 2,4% und einer Kernrate von 2,6% ausgegangen. Entsprechend spricht sich die Mehrheit der Notenbanker nur noch für eine Zinssenkung in diesem Jahr aus. Im März wurden noch drei Zinsschritte avisiert.
Entsprechend kam es an den Märkten im Anschluss zu leichten Kursrückgängen, der Dow Jones drehte knapp ins Minus.
Heidelberg Materials und Vonovia ziehen an
Hierzulande sicherten sich die Papiere von Heidelberg Materials mit einem Kursplus von +4,44% den Spitzenplatz im DAX. Als Kurstreiber erwies sich dabei eine frische Kaufempfehlung durch das Bankhaus Metzler, das den Baustoffkonzern unter einem neuen Analysten von Hold auf Buy hochstufte und ein Kursziel von 129 € ausgab.
Gefragt war auch die Aktie von SAP, die mit einem Tagesplus von +3,42% auf dem zweiten Platz landete und sich ganz nah an das Rekordhoch von 182,32 € heranschob. Die Aktie profitierte von positiv aufgenommen Zahlen des US-Konkurrenten Oracle.
Porsche SE rutscht ab
Weniger gut lief es für die Papiere der Holdinggesellschaft Porsche SE, die mit Abschlägen von über -7% ans DAX-Ende rutschte. Dafür verantwortlich war v.a. der Dividendenabschlag, der am Mittwoch vollzogen wurde. Rechnet man diesen heraus, gab die Aktie aber immer noch mehr als -2% nach.
Im Sog von Porsche SE ging es auch für die Vorzugsaktie von Volkswagen nach unten, sie verlor -1,48%. Hier könnte es schon bald zu einem Test der 200-Tage-Linie (SMA200) kommen.
DAX klettert deutlich nach oben
Der DAX hat sich am Mittwoch eindrucksvoll zurückgemeldet und mit dem Sprung über die Widerstandszone bei 18.600/18.630 Punkten den Weg für einen neuen Rekordlauf bereitet. Sehr positiv zu werten ist der Umstand, dass der Index den Handel sogar knapp oberhalb der 21-Tage-Linie (SMA21) beendete.
Dank des nachlassenden Preisauftriebs in den USA erhalten die Märkte wieder frische Impulse. Damit steht einem Anstieg zum Rekordhoch bei 18.892 Punkten eigentlich nichts mehr im Wege. Es fehlen gerade einmal 260 Punkte oder in Prozenten ausgedrückt +1,41%.
Auf der Unterseite hat sich in der laufenden Konsolidierung wieder einmal die 50-Tage-Linie (SMA50) als starke Unterstützung erwiesen.
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