AXA-Aktie -12% in einer Woche: Warum nur?
Die AXA-Aktie (WKN: 855705) hat in den vergangenen Tagen einen überraschenden Sturzflug hingelegt. In den letzten fünf Handelstagen ist das Papier des französischen Versicherungskonzerns um fast 12% eingebrochen. Was steckt hinter dem herben Kursverlust?
Sorge vor einem Rechtsruck
In erster Linie ist der Kurssturz in dieser Handelswoche der Politik in Frankreich zuzuschreiben, genauer gesagt Präsident Macron. Mit der Ankündigung, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen anzusetzen, hat Macron für ein politisches Erdbeben gesorgt.
Nun ist die Sorge groß, dass vor allem rechte Parteien bei den Parlamentswahlen profitieren könnten. Anleger sorgen sich vor allem davor, dass ein Sieg der Rechten bei den Wahlen zu Steuererhöhungen für Unternehmen führen könnte. Auch für das internationale Ansehen Frankreichs könnte ein Rechtsruck negative Folgen haben. Demzufolge hat der französische Leitindex CAC 40 in den letzten fünf Handelstagen ebenfalls über 6% nachgegeben.
Das Geschäft läuft
Operativ gibt es derzeit überhaupt keinen Grund für einen Kursrückgang der AXA-Aktie. Das letzte Quartalsergebnis des zweitgrößten Versicherungskonzerns Europas unterstreicht die starke Marktposition von AXA.
Im ersten Quartal steigerten die Franzosen ihren Umsatz um 6% auf 34 Milliarden €. Größter Wachstumstreiber war die Sachschadenversicherung für Unternehmen. Aber auch in den beiden anderen wichtigen Geschäftsbereichen, der Lebens- und Krankenversicherung sowie der Vermögensverwaltung, liefen die Geschäfte gut.
Charttechnisch schwer angeschlagen
Das Chartbild der AXA-Aktie ist stark angeschlagen. Der Versicherungstitel hat nicht nur die beiden Unterstützungen bei ca. 32 und 30 € gerissen, sondern auch die 200-Tage-Linie durchbrochen. Zudem notiert der EuroStoxx 50-Wert nun auf einem neuen Jahrestief.
Politische Börsen haben kurze Beine
Ich halte den Kurssturz der AXA-Aktie für übertrieben und rate Anlegern, die Gelegenheit für einen relativ günstigen Einstieg zu nutzen. Eine alte Börsenweisheit lautet: politische Börsen haben kurze Beine.
AXA ist ein internationaler Konzern, der nur bedingt von der französischen Politik tangiert wird. Zudem haben Großkonzerne in der Grande Nation traditionell einen sehr großen Einfluss auf die Politik. Ein Wahlsieg rechter Parteien muss deshalb noch lange nichts Schlimmes für die französische Unternehmenswelt bedeuten.
Analysten sind optimistisch
Analysten sind durch die Bank bullisch gegenüber der AXA-Aktie eingestellt. Die britische Investmentbank Barclays hat vor wenigen Tagen ihr Rating „übergewichten“ bestätigt und das Kursziel bei 39 € belassen. Gegenüber dem aktuellen Kursniveau sehen die Investmentbanker damit ein Upside von fast 35%.
Ähnlich optimistisch ist die US-Großbank JPMorgan. Auch sie rät zum Übergewichten der AXA-Aktie und hob vor wenigen Wochen das Kursziel von 39 auf 40 € an.
In den letzten drei Jahren haben sich Kursrückgänge von über 10% immer als gute Gelegenheit erwiesen, in die AXA-Aktie einzusteigen. Ich sehe keinen Grund, weshalb das diesmal nicht der Fall sein sollte.
Der EuroStoxx 50-Wert ist ein interessantes Langfristinvestment. Auch die Dividendenrendite von durchschnittlich 5,9% in den letzten fünf Jahren ist ein guter Grund für einen Kauf.
ℹ️ AXA in Kürze
- AXA mit Sitz in Paris ist einer der größten Versicherungs- und Finanzdienstleistungskonzern der Welt.
- Die Gesellschaft ist nach eigenen Angaben in über 50 Ländern aktiv und hat knapp 100 Millionen Kunden.
- Neben dem Versicherungsgeschäft ist der zweite Schwerpunkt die Vermögensverwaltung.
- AXA ist Mitglied im französischen Leitindex CAC 30 und im europäischen Leitindex EuroStoxx 50. An der Börse ist der Konzern ca. 67 Milliarden € wert.
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