Fisker-Aktie: Pleite mit Ansage – das sind die Nächsten
Die Fisker-Aktie war bereits seit Jahresbeginn ein Pennystock, bei dem man in den letzten Wochen den Kurswert im Nachkommabereich suchen musste. Doch nun ist endgültig Schluss mit dem einstigen Tesla-Herausforderer. Fisker hat am Montag Insolvenz angemeldet. Was bedeutet das für Anleger?
Gelingt die Restrukturierung?
Zum Wochenbeginn meldete der Elektroautobauer einen Insolvenzantrag nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts. Ein Unternehmen, das Insolvenz nach Chapter 11 beantragt, strebt eine Reorganisation bzw. Restrukturierung seiner Schulden und Verträge an. Das US-Recht gibt Firmen in diesem besonderen Verfahren die Möglichkeit, sich neu aufzustellen und dabei gleichzeitig vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt zu sein.
Die Pleite von Fisker kam mit Ansage. Bereits im Februar warnte der Elektroautobauer davor, dass ihm ohne frisches Kapital die Zahlungsunfähigkeit drohe.
Seitdem versuchte Firmenchef Henrik Fisker verzweifelt, einen größeren Autokonzern als Partner zu gewinnen – ohne Erfolg. Das wundert mich nicht, denn letztlich hat Fisker anderen Autoherstellern rein gar nichts zu bieten. Die Marke ist unbekannt, die Produktionszahlen sind minimal und die Modellpalette beschränkt sich auf ein einziges Auto.
Ob Fisker noch einmal eine Restrukturierung gelingt, bleibt völlig offen. Selbst wenn, ist der E-Autobauer aus den genannten Gründen nie und nimmer ein Investment wert.
Nur noch Zocker am Tisch
Der Handel mit der Fisker-Aktie war bereits Ende März an der New Yorker Börse und den meisten Handelsplätzen in Deutschland ausgesetzt worden. Die Aktien des Autobauers sind völlig wertlos. Nur einige hartgesottene Zocker handeln das Papier noch, um die teilweise hohen Tagesschwankungen für kurzfristige Spekulationen zu nutzen.
Auch das sind Wackelkandidaten
Fisker sollte Anlegern ein Lehrstück sein, dass Investments in Newcomer in der Autobranche mit massiven Risiken verbunden sind. Die weltweite Absatzkrise bei Elektroautos ist inzwischen auch bei den großen Herstellern angekommen.
Die Folge ist ein seit Monaten verbissen geführter Kampf um Marktanteile, den viele kleinere Hersteller langfristig nicht überleben können. Auch Hersteller wie Li Auto, Lucid, Nio und Vinfast sind meines Erachtens absolute Wackelkandidaten.
Sie haben weder das Absatzvolumen noch die finanziellen Ressourcen, um die gewaltigen Investitionen zu stemmen, die im globalen Wettbewerb der Autoindustrie notwendig sind. Sofern sie nicht schnell genug wachsen und Gewinne schreiben, werden ihnen Anleger kein frisches Kapital mehr zur Verfügung stellen.
Ich gehe fest davon aus, dass in den kommenden Jahren bei einigen weiteren Autobauern das Licht ausgehen wird. Anleger sollten deshalb meiner Meinung ausschließlich in große, etablierte Autohersteller investieren.
ℹ️ Fisker vorgestellt
- Fisker ist ein US-Hersteller von Elektroautos. Das Unternehmen wurde 2016 vom Namensgeber Henrik Fisker gegründet und hat seinen Sitz in Los Angeles.
- Mit dem Fisker Ocean produzierte der Autohersteller bislang nur ein einziges Fahrzeugmodell.
- Die Fisker-Aktie notiert seit 2020 an der NYSE und ist aktuell ca. 20 Millionen US$ wert.
- Fisker meldete am 11. Juni 2024 Insolvenz nach Chapter 11 in den USA an.
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