Evotec-Aktie +15%: Kommt jetzt die Übernahme?

Heiße Gerüchte

Evotec-Aktionäre sind großen Kummer gewohnt. Seit dem Allzeithoch des Wirkstoffforschungsunternehmens Ende 2021 hat die Aktie über -80% an Wert verloren und ist auf ein 7-Jahrestief gefallen. Doch am Donnerstagmorgen schießt die Evotec-Aktie (WKN: 566480) in der Spitze um gut +15% nach oben. Was steckt hinter dem Kursfeuerwerk?

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Die Gerüchteküche brodelt

Auslöser des Kurssprungs sind Medienberichte über eine potenzielle Übernahme von Evotec. Die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg berichtet unter Berufung auf Insider, dass mehrere Finanzinvestoren Evotec als potenzielles Übernahmeziel identifiziert hätten.

Laut Medienberichten haben die Private Equity Gesellschaften Übernahmeberater kontaktiert, um einen möglichen Kauf von Evotec zu sondieren. An das Unternehmen selbst ist offenbar noch kein Käufer direkt herangetreten. Das Evotec-Management kommentierte die Gerüchte bislang nicht.

Offenbar hat Evotec angesichts des dramatischen Kurseinbruchs der letzten Monate mit dem Eintreten dieser Situation gerechnet. Informierten Kreisen zufolge spricht das Management seinerseits bereits mit Beratern darüber, wie mögliche Übernahmeversuche von Finanzinvestoren abgewehrt werden können.

Charttechnisch nicht viel gewonnen

Charttechnisch ist durch den Kurssprung am Donnerstag noch nicht allzu viel gewonnen. Die Evotec-Aktie hat damit lediglich die Verluste der letzten fünf Handelstage wettgemacht.

Erst die kommenden Tage werden zeigen, ob die Übernahmegerüchte eine Trendwende auslösen können.

Warum sollten Finanzinvestoren interessiert sein?

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass mich das Interesse von Finanzinvestoren an Evotec überrascht. Zwar ist Evotec aufgrund seines massiv gesunkenen Börsenwerts zweifellos ein attraktives Übernahmeziel (auch ich empfehle die Evotec-Aktie langfristig zum Kauf), aber nicht unbedingt für Finanzinvestoren.

Diese sind in der Regel an Unternehmen mit starken und stabilen Cashflows interessiert, um die für eine Übernahme aufgenommenen Kredite finanzieren zu können. Evotec ist aber das Gegenteil eines solchen Unternehmens.

Wer sich die Cashflow-Rechnung der Hamburger in den letzten Jahren ansieht, wird feststellen, dass die Cashflows aus operativer Geschäftstätigkeit relativ niedrig und vor allem sehr erratisch sind. Nach Abzug der Cashflows für Investitionen bleibt bei Evotec in den meisten Jahren kein Geld mehr übrig, um Kredite zu bedienen.

Für Private Equity Gesellschaften ist das ein absolutes No-go. Insofern kann ich mir nur vorstellten, dass auf Turnaround-spezialisierte Hedgefonds an einer Beteiligung an Evotec interessiert sein könnten.

Grundsätzlich empfehle ich Anlegern, Aktien niemals auf Basis von Übernahmespekulationen zu kaufen. Diese können sich genauso schnell in Luft auflösen, wie sie entstanden sind.

Die Evotec-Aktie ist und bleibt meiner Meinung nach für langfristig orientierte Anleger eine interessante Investmentchance. Ein Kursverlust von über -80% innerhalb von weniger als zwei Jahren ist in meinen Augen eine Überreaktion der Börse.

Wer sich genauer über die Evotec-Aktie informieren will, sollte den Sonderreport von Biotech-Profi Jens Lion, Chefanalyst des exklusiven No Brainer Club, lesen.

ℹ️ Evotec in Kürze

  • Evotec mit Sitz in Hamburg ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich der pharmazeutischen Wirkstoffforschung.
  • In Forschungs- und Entwicklungspartnerschaften mit Biotech-Unternehmen und Pharmakonzernen weltweit erforscht und entwickelt Evotec Wirkstoffkandidaten für Therapieansätze in verschiedensten medizinischen Richtungen.
  • Evotec ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und im Technologie-Index TecDAX und aktuell ca. 1,50 Milliarden € wert.

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