Stellantis-Aktie: Kaufen im Kursrutsch!
Mit der Stellantis-Aktie (WKN: A2QL01) geht es am Donnerstag um fast -4% bergab. Damit ist der Auto-Titel nicht nur das Schlusslicht im EuroStoxx 50-Index, sondern setzt auch seinen seit drei Monaten bestehenden Abwärtstrend fort. Inzwischen hat sich die Stellantis-Aktie über 30% von ihrem Ende März aufgestellten Allzeithoch entfernt. Was drückt auf den Kurs des Autoherstellers?
Streit mit der britischen Regierung
Die Stimmung auf den internationalen Automärkten ist schlecht. Die Transformation vom Verbrennungsmotor zum Elektroantrieb verläuft in vielen Märkten deutlich langsamer, als von den Herstellern erwartet und von der Politik erhofft. Vor allem in Ländern, in denen die Förderung für E-Autos reduziert oder eingestellt wurde, zeigt sich eine erhebliche Verlangsamung des Marktanteils von Elektrofahrzeugen.
Inzwischen ist in einigen Ländern ein handfester Streit zwischen Autoherstellern und Regierungen ausgebrochen, wie die Umstellung auf E-Motoren beschleunigt werden kann. In Großbritannien ist dieser Streit nun eskaliert.
Stellantis droht der britischen Regierung offen mit einer Schließung seiner beiden Werke Ellesmere Port und Luton. Diese Kampfansage ist deshalb pikant, weil Stellantis der Mutterkonzern von Vauxhall ist, der neben Mini und Land Rover bekanntesten britischen Automarke.
London droht mit Strafzahlungen
Grund für den handfesten Streit ist die von London erst kürzlich eingeführte Vorschrift, dass Autohersteller einen Mindestanteil an rein elektrisch betriebenen Autos verkaufen müssen. 2024 liegt dieser geforderte Mindestanteil bei 22%. Bis 2030 soll die E-Autoquote in Großbritannien nach dem Willen der Regierung auf 80% steigen. Sofern Hersteller gegen diese Vorgaben verstoßen, drohen hohe Strafzahlungen.
Stellantis wirft der britischen Regierung vor, mit ihren Vorgaben die Wünsche der Verbraucher zu ignorieren. Im den ersten fünf Monaten des Jahres kamen E-Autos nur auf einen Marktanteil von 16%. Es ist demnach fraglich, ob die 22%-Quote in diesem Jahr überhaupt erreicht werden kann.
Die Konzernführung des Autobauers beklagt, dass sie in den letzten Jahren große Investitionen in die britischen Werke getätigt habe. Sollte die Regierung nicht einlenken, müsse man die Produktion in Großbritannien infrage stellen, so das Stellantis-Management.
Ein ganz schlechtes Signal
Charttechnisch ist der heutige Kursrückgang ein ganz schlechtes Signal. In den letzten Tagen hatte sich die Stellantis-Aktie bei ihrem Jahrestief von 19 € stabilisiert. Nun wurde das Tief abermals gerissen.
Der Auto-Titel droht nun auf das nächste Unterstützungsniveau bei etwa 16,80 € zurückzufallen.
Gründe für einen Kauf
Unter allen Autobauern ist Stellantis einer meiner Favoriten und ich empfehle Anlegern die Stellantis-Aktie zum Kauf. Das hat mehrere Gründe:
Mit 6,4 Millionen verkauften Fahrzeugen ist es der viertgrößte Hersteller der Welt. Anleger müssen sich somit bei Stellantis keine Existenzsorgen wie bei vielen Newcomern der Branche machen.
Das Markenportfolio von Stellantis ist ähnlich breit und wertvoll wie das von Volkswagen. Mit Chrysler, Citroën, Fiat, Opel und Peugeot besitzt der Autokonzern einige der bekanntesten Automarken der Welt.
Stellantis ist mit einem Marktanteil von ca. 17% in Europa und knapp 10% in den USA sehr stark in zwei der drei wichtigsten Automärkten der Welt aufgestellt. In China spielt der Konzern überhaupt keine Rolle, was von vielen Experten aufgrund der sehr schwierigen Marktbedingungen sogar als Vorteil gesehen wird.
Der Autobauer bietet vor allem im Bereich der Klein- und Mittelklasse eine attraktive Modellpalette. Das wird sich in meinen Augen bei der Transformation zur E-Mobilität als großer Vorteil herausstellen, weil Stellantis Autokäufern dadurch günstigere E-Autos anbieten kann als viele andere Autohersteller.
Auch das spricht dafür
Nicht zuletzt noch zwei Finanzkennzahlen, die meiner Meinung nach klar für einen Kauf der Stellantis-Aktie sprechen: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 3,2 ist die Autoaktie ein wahres Schnäppchen und noch günstiger als die Volkswagen-Aktie.
In den letzten fünf Jahren erfreute Stellantis seine Aktionäre mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von knapp über 5%. Auch für Dividendenjäger ist der Autotitel somit höchst attraktiv.
ℹ️ Stellantis vorgestellt
- Die niederländische Stellantis N.V. ist der Dachkonzern von 14 Automarken. Zu den bekanntesten gehören Chrysler, Fiat, Opel und Peugeot.
- Stellantis entstand 2021 durch die Fusion des italienisch-amerikanischen Konzerns Fiat/Chrysler mit dem französischen Autobauer Peugeot.
- Die Dachgesellschaft hat ihren Sitz im niederländischen Hoofddorp, die Zentralen der Autokonzerne befinden sich in den jeweiligen Ländern. Hauptabsatzmärkte von Stellantis sind Europa und die USA.
- Stellantis ist Mitglied im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 und aktuell ca. 59 Milliarden € wert.
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