Rheinmetall, Sartorius, Daimler Truck, Munich Re: DAX-Überblick
Nach den deutlichen Verlusten vom Vortag ist der DAX (WKN: 846900) am Mittwoch wieder auf den Erholungspfad zurückgekehrt. Das größte deutsche Börsenbarometer legte mehr als 200 Punkte zu und ging +1,19% höher mit 18.379 Punkten aus dem Handel. Auf der Kaufliste ganz oben standen die Papiere von Rheinmetall und Sartorius, Daimler Truck und Munich Re rutschten ans DAX-Ende.
Die deutschen Standardwerte starteten mit einem Aufwärts-Gap in den Tag und stiegen im frühen Handel bis auf 18.290 Punkte. Nach einem Rücksetzer bis auf 18.227 Punkte ging es am Vormittag wieder sukzessive nach oben und zurück über die 18.300-Punkte-Marke. Der Ausbruch wurde am Nachmittag mit einem Pullback noch einmal bestätigt. Sein Tageshoch markierte der DAX im späten Handel mit 18.395 Punkten.
Neue Zinshoffnungen: Anleger werden wieder mutiger
Nach dem Dämpfer vom Vortag kehrten am Mittwoch die Käufer an den Markt zurück. Das lag auch an positiven Vorgaben aus New York, wo der Nasdaq 100 tags zuvor erstmals oberhalb von 20.000 Punkten aus dem Handel ging. Auch am verkürzten Handelstag am Mittwoch blieben die Bullen am Ball und schickten S&P 500 und Nasdaq 100 auf neue Höchststände. Der Dow Jones schloss nahezu unverändert. Am Donnerstag findet in den USA wegen des Independence Day kein Handel statt.
Fed-Chef Jerome Powell hat auf dem Notenbanker-Treffen im portugiesischen Sintra für neue Zinshoffnungen gesorgt. Zwar betonte er, dass weitere Daten notwendig seien, um sicherzustellen, dass sich der Inflationstrend nachhaltig in Richtung der Zwei-Prozent-Zielmarke abschwächt. Gleichzeitig erklärte er aber auch, dass sich der Arbeitsmarkt abkühle und eine zu späte Zinssenkung Risiken berge.
Börsianer sehen sich hierdurch in ihrer Erwartungshaltung bestärkt, die eine erste Zinssenkung im September vorsieht. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen aktuell 66,5% der Marktteilnehmer von einer ersten Zinslockerung auf der übernächsten Fed-Sitzung aus. Vor einer Woche waren es nur 56,3%.
Diesen Zinshoffnungen stehen hierzulande die politischen Unsicherheiten im Zusammenhang mit den Parlamentsneuwahlen in Frankreich und die Möglichkeit einer saisonalen Marktschwäche im Sommer („Sommerloch“) gegenüber. Vor diesem Hintergrund gilt es abzuwarten, ob der DAX seinen Schlingerkurs fortsetzt oder wieder eine klare Richtung findet.
Rheinmetall und Sartorius ziehen an
Am Mittwoch setzten die Aktien von Rheinmetall mit einem Tagesgewinn von +4,82% an die DAX-Spitze. Sie profitierten von einer positiven Analystenstudie und der Aussicht auf einen Milliardenauftrag vom italienischen Staat. Durch den Kurssprung gelang der Wiederanstieg über die 500-€-Marke. Ziel muss es nun sein, den Korrekturtrend seit dem Rekordhoch von Anfang April zu durchbrechen. Die entsprechende Trendlinie verläuft bei 520 €.
Ebenfalls gefragt waren die Aktien von Sartorius, die über +4% aufschlugen und sich zurück über 220 € schoben. Tags zuvor war der Kurs zeitweise unter die 200-€-Marke gerutscht und auf den tiefsten Stand seit 2020.
Versicherungstitel und Daimler Truck mit Abgaben
Abermals unter Druck standen die Versicherungstitel von Münchener Rück und Hannover Rück. Munich Re verloren am DAX-Ende -1,35%, Hannover Rück büßten letztlich -0,95% ein. Beide Aktien drohen damit unter die 50-Tage-Linie (SMA50) zu rutschen. Daimler Truck setzten ihre Talfahrt fort und verloren -1,25%. Damit hat der Kurs auf der 200-Tage-Linie (SMA200) aufgesetzt, die für eine Umkehrbewegung in Frage kommt.
DAX zurück auf Höhe des SMA50
Der DAX bleibt weiterhin auf Richtungssuche. Nach dem freundlichen Wochenstart am Montag und Abgaben am Dienstag sind am Mittwoch die Käufer an den Markt zurückgekehrt.
Es bleibt festzuhalten, dass der Index seit dem Pullback zur 18.000-Punkte-Marke um fast 400 Punkte gestiegen ist, wenngleich die Erholung auf wackligen Beinen steht. Nach dem erneuten Anstieg zur 50-Tage-Linie (SMA50) kommt es nun darauf an, ob den Käufern diesmal der erfolgreiche Ausbruch gelingt.
Darüber könnte es weiter in Richtung des Rekordhochs von Mitte Mai bei 18.892 Punkten gehen. Sollte der DAX erneut nach unten abprallen, müssen Anleger damit rechnen, dass sich aktuelle Schaukelbörse ihre Fortsetzung findet.
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