Hensoldt-Aktie: Zurück zum Allzeithoch?

Gute Nachrichten

Nachdem die Hensoldt-Aktie (WKN: HAG000) Ende März auf ein neues Allzeithoch geklettert war, erlebte sie eine herbe Kurskorrektur. Bis Mitte Juni verlor das Papier des deutschen Rüstungskonzerns fast -30% an Wert. Doch in den letzten drei Wochen ging es für den Rüstungswert wieder um gut +15% nach oben. Haben Anleger erkannt, dass die Korrektur übertrieben war?

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Ein neuer Auftrag

Möglicherweise. Zumindest gab es in den letzten Tagen gute Nachrichten vom viertgrößten deutschen Rüstungsgüterhersteller. Der Sensorspezialist wird im Rahmen der deutschen Luftverteidigungsinitiative ESSI (European Sky Shield Initiative) Hochleistungsradare im Wert von mehr 100 Millionen € an die teilnehmenden Länder Lettland und Slowenien liefern.

Die Radare werden in den beiden osteuropäischen Staaten als Teil des Luftverteidigungssystems IRIS-T eingesetzt. Teil des Vertrages ist auch ein Wartungs- und Trainingspaket.

Hensoldt-Chef Oliver Dörre sagte im Zusammenhang mit der Auftragsvergabe:

Der Nachholbedarf in der Luftverteidigung Europas ist enorm.

Damit hat er recht. Der Ukraine-Krieg hat schonungslos die Schwachstellen in der europäischen Luftverteidigung offengelegt. Stand heute können sich viele Staaten nur sehr unzureichend gegen mögliche russische Drohnen- und Flugzeugangriffe wehren.

Gute Nachrichten aus Berlin

Positiv für die Hensoldt-Aktie zu werten ist auch die Erhöhung des Verteidigungsetats im kommenden Jahr um 1,2 Milliarden €. Obwohl Verteidigungsminister Pistorius mit einer Erhöhung von sechs Milliarden € deutlich mehr gefordert hatte, ist es zumindest eine weitere Steigerung des Verteidigungsbudgets.

Die Bundesregierung scheint die Einhaltung des NATO-Ziels, 2% der Wirtschaftsleistung für Verteidigung auszugeben, ernst zu nehmen. Wie lange das jedoch der Fall sein wird, bleibt offen.

Eine charttechnische Wende

Die Hensoldt-Aktie hat Mitte Juni eine charttechnische Trendwende geschafft. Nach einem Zwischentief hat der MDAX-Titel wieder deutlich nach oben gedreht.

Nun steht die Rüstungsaktie vor einer starken Widerstandszone zwischen 37 und 39 €. Bei einem Durchbruch könnte Hensoldt sogar Kurs auf sein Allzeithoch bei 44 € nehmen.

Teuer, aber aus gutem Grund

Für mich ist die Hensoldt-Aktie auf lange Frist ein Kauf. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp über 60 ist der MDAX-Titel für einen Rüstungswert zwar extrem ambitioniert bewertet.

Aber das Unternehmen hat auch große Ambitionen und die Entwicklung der Geschäftszahlen in den letzten drei Jahren unterstreicht, dass diese nicht unrealistisch sind. Hensoldt konnte in den vergangenen drei Geschäftsjahren seinen Umsatz um über 50% steigern und sein operatives Ergebnis mehr als verdoppeln.

Das Unternehmen ist strategisch ausgezeichnet positioniert. Die Rüstungsausgaben im Bereich der Luftfahrt- und Luftverteidigungselektronik werden in den nächsten Jahren voraussichtlich überproportional steigen. Hensoldt wird einer der großen Profiteure dieser Entwicklung sein.

Größere Kurskorrekturen haben sich in den vergangenen Jahren immer als gute Gelegenheiten für einen Einstieg in die Hensoldt-Aktie erwiesen. Es wird meiner Meinung nach auch diesmal so sein.

ℹ️ Hensoldt vorgestellt

  • Die Hensoldt AG mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
  • Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
  • Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
  • Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 4,2 Milliarden € an der Börse wert.

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