BMW-Aktie: Das sollten Anleger zukünftig beachten
Die Aktie von BMW (WKN: 519000) bleibt weiterhin schwach und steht am Montag aktuell bei rund 88 €. Damit beträgt der Kursrückgang seit dem Hoch im April insgesamt rund -24%; die Aktie liegt damit wieder auf dem Stand vom Oktober 2023. Sind das wieder günstige Einstiegskurse?
Multiple Schwierigkeiten belasten die Autohersteller
Jahrzehnte lang war die KFZ-Branche der Wachstumsmotor in Deutschland. Prestige und technisches Know-how zeichneten die Autohersteller aus. Dieser Vorsprung ist deutlich zurückgegangen, lediglich das weltweite Prestige ist noch vorhanden. Aber auch hier vollzieht sich ein Wandel.
Das Problem bei den Verbrennermotoren ist, dass diese ab 2035 nicht mehr verkauft werden dürfen. Zwar ist dieses Datum wieder in die politische Diskussion geraten, die Unsicherheit bei den Autoherstellern besteht jedoch weiterhin. Um dann wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen heute erhebliche Investitionen getätigt werden.
Bei der E-Mobilität bestehen zwei große Probleme: Einerseits wurden die staatlichen Subventionen in Deutschland vollständig und abrupt beendet. Das macht den Kauf von E-Fahrzeugen hierzulande unattraktiv. Das zweite Problem ist der chinesische subventionierte Import von Billigfahrzeugen. Die deutschen Autohersteller haben die Produktion von E-Fahrzeugen im Mittelklassewagensegment verpasst.
Insgesamt ist die Lage auf dem Automobilmarkt für deutsche Autohersteller wie BMW derzeit sehr anspruchsvoll.
Weitere Ertragsrückgänge auf Jahressicht erwartet
Die Jahresprognose wurde zwar bestätigt, allerdings rechnet der Münchener Konzern mit Rückgängen beim operativen Ertrag vor Steuern sowie beim Jahresergebnis. Nachdem dieser bereits im Vorjahr stark zurückgegangen ist, bleibt die Ertragslage insgesamt schwach. Die operative EBIT-Marge soll auf Konzernebene bei 8 bis 10% liegen – im Vorjahr lag sie bei 9,8%.
Hiervon ist auch der am 8. Mai veröffentlicht Bericht des ersten Quartals geprägt. Der Umsatz konnte leicht auf 36,6 Milliarden € gesteigert werden. Die Ertragslage verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich. Das operative EBIT sank von 3,7 auf 2,7 Milliarden €. Die EBIT-Marge reduzierte sich von 13,9% auf 11,3%.
Oliver Zipse, Vorstandschef von BMW, sieht den Konzern dennoch weiterhin auf Kurs. Trotz des Ertragsrückgangs sei das Unternehmen weiterhin sehr profitabel.
Analysten-Meinungen uneinheitlich
Insgesamt lassen sich deren Einschätzungen in zwei Lager einteilen. Bernstein mit 130 €, die Deutsche Bank mit 120 € und JP Morgan mit 115 € sind sehr optimistisch.
Die UBS mit 94 €, vorher 100 €, und Barclays mit 95 € sind da deutlich vorsichtiger. Ihre Einschätzungen basieren auf der schwachen Ertragslage.
Geringes Potenzial vorhanden
Insgesamt bin ich mehr bei den Einschätzungen der UBS sowie von Barclays. Der starke Kursrückgang bietet jedoch wieder Potenzial, den fairen Wert sehe ich ebenfalls bei 95 €. Das entspricht einem Potenzial von rund +8%. Anleger sollten wegen einer größeren Volatilität immer wieder Gewinn realisieren.
Was für die Aktie spricht, ist deren hohe Dividendenrendite von aktuell 6,8%. Für 2023 wurde die Dividende von 8,50 € auf 6 € reduziert. Für das laufende Geschäftsjahr dürfte sie konstant bleiben.
Mein Fazit: Insgesamt fehlen die positiven Impulse. Aufgrund der hohen Volatilität eignet die Aktie sich hervorragend zum Traden.
ℹ️ BMW vorgestellt
- BMW ist einer der weltweit führenden Konzerne für Automobile und Motorräder. Das Unternehmen verfolgt eine Premium-Strategie in beiden Segmenten. Zu den Automarken gehören neben BMW auch Rolls-Royce Motor Cars und Mini. Das dritte Konzernsegment ist die Finanzdienstleistungssparte.
- Die Gruppe ist weltweit präsent, Hauptsitz ist München.
- Die im DAX gelistete Aktie wird aktuell mit 50,4 Milliarden € bewertet.
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