Porsche AG, Vonovia, Continental, Sartorius: DAX-Ausblick

Bilanzsaison

Der DAX (WKN: 846900) hat in der abgelaufenen Handelswoche einen deutlichen Sprung gemacht. Zinshoffnungen trieben das größte deutsche Börsenbarometer um mehr als 270 Punkte nach oben, der Index schloss +1,48% höher mit 18.748 Punkten. Auf dem Kaufzettel ganz oben standen die Papiere von Vonovia und BMW, Continental rutschte ans DAX-Ende. Kommt es in der neuen Woche zu einem neuen Rekordhoch?

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Am Montag legte der DAX im frühen Handel zunächst deutlich zu, konnte die Gewinne aber wie schon am Freitag nicht halten. Diese Schwäche entlud sich am Dienstag in einem kräftigen Rücksetzer, der zum Rückfall unter die 50-Tage-Linie (SMA50) führte. Am Mittwoch kehrten die Käufer an den Markt zurück und führten den Index am Donnerstag dank der deutlich nachlassenden US-Inflation zurück über den SMA50. Darauf aufbauend stieg der DAX am Freitag erstmals seit über einem Monat wieder über die 18.700-Punkte-Marke.

Zwischen Zinsoptimismus und Bilanzsaison

Der Zinsoptimismus dürfte die Märkte auch in der kommenden Woche begleiten. Angesichts der nun startenden Berichtssaison könnte sich der Fokus aber auch wieder stärker auf die Firmenbilanzen verlagern, an die angesichts der deutlich gestiegenen Kurse hohe Erwartungen geknüpft sind. Damit bergen sie auch ein gewisses Enttäuschungspotenzial, sofern Ergebnisse oder Ausblicke den hohen Erwartungen nicht gerecht werden sollten.

Aus dem DAX eröffnet Sartorius in der neuen Woche die Bilanzsaison. Außerdem blicken Anleger auf den niederländischen Chip-Industrieausrüsters ASML, der am Mittwoch seine Bücher öffnet. In den USA berichten neben den Großbanken Morgan Stanley, Bank of America und Goldman Sachs auch Netflix, Johnson & Johnson und American Express über die jüngste Geschäftsentwicklung.

Preisauftrieb schwächt sich unerwartet stark ab

Nach den überraschend niedrig ausgefallen Inflationsdaten aus den USA sind die Erwartungen an eine erste Zinssenkung im September deutlich gestiegen. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen inzwischen mehr als 94% der Marktteilnehmer von einer Zinswende aus. Diese gilt damit weitestgehend als eingepreist, auch wenn sich Notenbankchef Jerome Powell bei der jüngsten Anhörung vor dem US-Kongress weiterhin in Zurückhaltung übte.

Die aktuelle Datenlage lässt aber fast keinen anderen Schluss mehr zu. Daher ist zu erwarten, dass sich die einzelnen Fed-Vertreter in nächster Zeit auch weniger restriktiv positionieren und offensiver mit dem Thema Zinswende umgehen werden.

EZB-Treffen und Konjunkturdaten

Die Geldpolitik steht auch in der neuen Woche in Fokus, da am Donnerstag die EZB zu ihrer Juli-Sitzung zusammenkommt. Nach der Zinswende im Juni gehen die Experten aber davon aus, dass die Zentralbank diesmal die Füße stillhält und zunächst keine weiteren Zinssenkungen vornimmt. Am Mittwoch erscheint zudem der Konjunkturbericht der US-Notenbank, das sogenannte „Beige Book“.

In Sachen Konjunkturdaten gehen die Blicke vor allem nach China, wo Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal, zur Industrieproduktion und zum Einzelhandel anstehen. Dazu erscheinen Einzelhandelsumsätze aus den USA und aus Deutschlang sowie Daten zur US-Industrieproduktion.

Vonovia und Porsche AG ziehen an

Letzte Woche gehörten die Papiere von Vonovia und Porsche AG zu den besten Performern im DAX. Vonovia gewannen unter dem Strich +5,91% und rückten wieder an die 30-€-Marke heran. Auch hier ist die Erwartung weiter sinkender Zinsen ein wesentlicher Kurstreiber.

Die Papiere der Porsche AG erholten sich von den jüngsten Rückschlägen und stiegen auf Wochensicht um +6,18%. Nach der Hammerkerze in der Woche zuvor könnte die Aktie möglicherweise vor einer Trendwende stehen.

Am DAX-Ende büßten Continental -3,82% ein und liefen nach dem Kurssprung aus der Vorwoche wieder zurück zur 50-Tage-Linie (SMA50). Ziehen die Kurse an dieser Stelle wieder an, wäre dies eine Bestätigung des Ausbruchs über den SMA50.

DAX überwindet 18.700 Punkte

Der DAX hat einen großen Schritt nach oben gemacht und nach deutlichen Gewinnen zum Ende der Woche den Abstand zum Rekordhoch auf +0,77% verkürzt.

Am Freitag wurde der Sprung über die 50-Tage-Linie bestätigt, außerdem schob sich der Index zurück über die alte Rekordmarke von Anfang April bei 18.567 Punkten.

Damit könnte es bereits am Montag zum Angriff auf das All-Time-High bei 18.892 Punkten kommen. Bei einem neuen Top wäre Weg zur 19.000-Punkte-Marke frei.

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