AT&S: Erträge gesteigert, Aktie verliert – was jetzt?

Effizienzprogramm greift

Die Aktie des Chipherstellers AT&S (WKN: 922230) reagierte am Freitag auf die Quartalszahlen mit einem kräftigen Rückgang von knapp -8%. Auch am Montag geht der Abverkauf weiter, sie verliert nochmals -7,8% und steht aktuell bei 15,70 €. Insgesamt befindet sich der Titel in einem langfristigen Abwärtstrend, seit dem Hoch im Mai 2022 bei rund 56 € liegt der Gesamtrückgang bei rund -70%. Es stellt sich jetzt die Frage, wie es weitergeht.

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Stabile Geschäftsentwicklung

Nach sich die Geschäftslage im Vorquartal stabilisierte, setzte sich dieser Trend im Auftaktquartal weiter fort. Hiervon sind die am 1. August veröffentlichten Finanzkennzahlen geprägt. Der Umsatz mit 349 Millionen € reduzierte sich um 3% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Gegenüber dem Vorquartal ist er jedoch leicht gestiegen.

Noch deutlicher ist die Entwicklung beim Ertrag. Das operative bereinigte EBITDA verbesserte sich nach dem starken Einbruch im letzten Geschäftsjahr zuletzt wieder von Quartal zu Quartal. Gegenüber dem Vorquartal stieg es um zwei Drittel auf 97 Millionen €. Die bereinigte EBITDA-Marge mit 27,6% liegt 2,1 Prozentpunkten über dem Wert des Vorjahreszeitraumes. Beim Nettogewinn ist ebenfalls eine deutliche Verlustreduzierung zu verzeichnen. Im Vergleich zum Vorquartal reduzierte er sich von 44 auf 34 Millionen €

Gegenüber dem Vorjahreszeitraum liegt zwar eine Verschlechterung vor. Wichtiger ist jedoch ein Vergleich mit den beiden Vorquartalen. Hier zeigt sich eine deutliche Verbesserung der Ertragslage.

CEO Andreas Gerstenmayer, kommentiert die Entwicklung so:

Wie erwartet, bewegen wir uns weiterhin in einem schwierigen Marktumfeld mit wechselnden Prognosen. Die angesagte Erholung des Marktes findet statt, erfolgt aber langsamer als vorhergesagt. Wir rechnen damit, dass sich die Situation gegen Ende des laufenden Geschäftsjahres stabilisiert.

Reduzierte Prognose bestätigt

Bereit Anfang Mai wurde die Jahresprognose reduziert. Die ursprünglichen Erwartungen waren aufgrund der schwierigen Lage nicht mehr aufrechtzuhalten. Der Konzernumsatz soll jetzt bei 1,7 bis 1,8 Milliarden € liegen. Dabei wird mit einer bereinigten EBITDA-Marge von 25 bis 27% gerechnet.

Auch die Erwartungen für das nächste Geschäftsjahr wurden reduziert. Statt deinem Umsatz von 3,5 soll er bei 3,1 Milliarden € liegen. Die EBITDA-Marge soll dann zwischen 27 und 32% liegen.

Potenzial vorhanden

Der Rückgang seit Jahresanfang mit rund -34% ist wirtschaftlich nicht gerechtfertigt. In den beiden letzten Quartalen ist eine deutliche Ertragsverbesserung eingetreten, dies wird in der Kursentwicklung nicht widergespiegelt. Die Aktie leidet noch immer unter dem hohen Vertrauensverlust. Das wird sich wohl erst im Laufe des Geschäftsjahres ändern. Das Kostensenkungsprogramm dürfte im Jahresverlauf immer deutlicher sichtbar werden.

Zudem befinden sich Technologieaktien in einer starken Korrekturphase. Hierunter leiden alle Halbleiterhersteller sowie deren Ausrüster.

Meiner Meinung nach ist die Aktie unterbewertet, einen ersten Zielwert sehe ich bei 22 €. Die Analysten sind mehrheitlich deutlich zuversichtlicher. Die Deutsche Bank mit 26 € und die Raiffeisenbank International mit 27 € liegen über meinen Erwartungen. Sehr zuversichtlich mit einem Zielkurs von 40 € ist Aletheia Capital. Lediglich Kepler Cheuvreux mit 18 € sieht die Aktie momentan fair bewertet.

Mein Fazit: Noch fehlt das Vertrauen in die Aktie, das dürfte vorerst andauern.

ℹ️ AT&S in Kürze

  • Die AT & S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft, kurz AT&S, ist einer der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten. AT&S ist ein bedeutender Lieferant für die Mobilfunkbranche, Automobilelektronik, Industrieelektronik und Medizintechnik.
  • Das österreichische Unternehmen mit dem Hauptsitz in Leoben verfügt über eine globale Präsenz. Der Schwerpunkt der Produktionsstätten liegt im asiatischen Bereich.
  • Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 609 Millionen €.

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