Scout24-Aktie: Was spricht für den Kauf?

Die Aktie von Scout24 (WKN: A12DM8) bewegt sich am Freitag weiterhin auf hohem Niveau und steht aktuell bei knapp unter 70 €. Insgesamt befindet sie sich seit Dezember letzten Jahres in einem stetigen Aufwärtstrend. Hier stellt sich die Frage, ob dies so weitergeht oder eine Überhitzung droht.

Mehr Umsatz und Gewinn

Nach einem erfolgreichen ersten Quartal verlief auch das zweite Quartal erfolgreich. Hiervon sind die Halbjahreszahlen vom 8. August geprägt. Treiber war laut Unternehmensangaben der hohe Kundenzustrom.

Der Konzernumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 13% auf 275,6 Millionen €. Die beiden Segmente, Professional und Private, entwickelten sich gleichwertig. Die Ertragslage folgte dem Umsatzanstieg. Das operative EBITDA stieg um 13,7% auf 166,5 Millionen €, dies ist die wichtigste Steuerungsgröße auf der Ertragsseite. Die sich daraus ergebende EBITDA-Marge legte um 3 Basispunkte auf 60,4% zu. Hier machte sich das strenge Kostenmanagement bemerkbar.

Aufgrund höherer Ertragssteuern ging der Konzerngewinn von 80,5 auf 73,9 Millionen € zurück. Der Gewinn pro Aktie (EPS) beträgt 1,01 €.

Tobias Hartmann, CEO der Scout24 SE, kommentierte die positive Entwicklung so:

Die Umsetzung unserer Strategie ist weiter in vollem Gange: Mit mehr Inhalten und einer größeren App-Nutzung hat unser vernetzter, dreiseitiger Marktplatz weiter an Relevanz gewonnen.

Prognose bestätigt

Auch für das zweite Halbjahr ist das Unternehmen zuversichtlich und erwartet weiterhin eine Ertragsverbesserung. Die operative EBITDA-Marge soll auf 61% steigen. Beim Umsatzwachstum wird mit einem Wert von 9 bis 11% gerechnet.

Die Aussichten hierfür sind gut. Das IfW-Institut spricht von einer Trendwende auf dem Immobilienmarkt. Im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres stiegen die Preise für Eigentumswohnungen im zweiten Quartal um 2,4 Prozent. Einfamilienhäuser kosten zwei Prozent mehr.

Korrektur abwarten

Meiner Meinung nach droht der Aufwärtstrend in eine Überhitzung überzugehen. Die Marktkapitalisierung mit 5,2 Milliarden € beträgt rund das Zehnfache des Umsatzes, das KGV liegt bei ca. 35.

Im Hinblick auf diese Situation gehe ich von einer Korrektur aus. Das würde den Druck aus der Aktie nehmen und wieder günstigere Einstiegschancen bieten. Die aktuelle Dividendenrendite von 1,7% ist solide, bietet jedoch keinen zusätzlichen Einstiegsanreiz.

Diese Einschätzung teilen auch die UBS mit einem Kursziel von 76,10 € und Jefferies mit 74 €. Sie halten das Potenzial ebenfalls für begrenzt. Die Deutsche Bank mit 84 € und RBC mit 81 € sehen dagegen noch weiteres Potenzial.

Mein Fazit: Bei dem jetzigen Kursniveau spricht wenig für den Kauf der Aktie.