Starbucks-Aktie +25%: So geht es weiter

Das war ein Paukenschlag am Dienstag: Auf die Mitteilung, dass ein Wechsel an der Spitze des US-Konzerns Starbucks vollzogen wird, kam es bei der Starbucks-Aktie (WKN: 884437) zu einer Kursexplosion von rund +25 %. Aktuell notiert sie bei knapp 96 US$. Wie nachhaltig ist dieser Kursanstieg?

Hoffnungen auf den neuen CEO

Nach nur einem Jahr tauscht der amerikanische Konzern seinen CEO wieder aus. Laxman Narasimhan trat mit sofortiger Wirkung zurück und der neue CEO Brain Niccol tritt am 9. September seinen Dienst an. Bis dahin fungiert die CFO Rachel Ruggerie als Interims-CEO.

Brain Niccols führte bisher die Burrito-Kette Chipotle an. Im Gegensatz zu Starbucks gelang es ihm, die Burrito-Kette erfolgreich durch die Krise zu führen und die Erwartungen zu übertreffen. Anders verlief es bisher bei Starbucks. Besonders in den USA und in China kämpft die Kette mit rückläufigen Umsätzen.

Mit dieser Neubesetzung soll der Kaffee-Konzern wieder Fahrt aufnehmen und zu alter Stärke zurückkommen.

„Neue Besen kehren zwar gut“, es muss sich jedoch noch zeigen, ob nur ein Austausch der Führungsperson die Probleme löst. Positiv ist, dass mit Niccol ein erfahrener Manager aus der Branche an Bord ist.

Druck durch aktivistische Aktionäre

Schon länger sind aktivistische Aktionäre mit der Unternehmensführung unzufrieden und drängen darauf, dass im Management Änderungen vorgenommen werden.

Die Trian Fund Management um den Milliardär und Aktivisten Nelson Peltz baute in den letzten Monaten eine hohe Position auf. Laut Pressemitteilungen verkaufte dieser gestern erfolgreich seine Aktienposition.

Ein weiterer aktivistischer Investor ist die Elliot Investment Management. Diese baute ebenfalls eine beträchtliche Beteiligung auf und drängte auf eine Veränderung im Management der Kaffeekette.

Elliot kommentierte die Neubesetzung so:

Wir begrüßen die Ernennung von Brian Niccol und freuen uns darauf, unsere Zusammenarbeit mit dem Vorstand fortzusetzen, während er daran arbeitet, das volle Potenzial von Starbucks auszuschöpfen.

Nachdem die Umsätze im Hauptmarkt USA und in China zurückgegangen waren und die Prognose zum zweiten Mal gesenkt wurde, dürfte letztlich der Druck zu groß geworden sein. Die Neubesetzung des CEO-Postens war somit die logische Folge.

Korrektur abwarten

Hier honorierten die Marktteilnehmer, dass der Konzern einen erfahrenen neuen Manager als neuen CEO präsentierte. Damit werden jedoch noch keine Probleme gelöst. Nach dem Antritt dürfte das Management um Niccol eine Bestandsaufnahme vornehmen und dann ein neues Konzept ausarbeiten. All dies braucht seine Zeit. Ob die Maßnahmen greifen, wird sich erst ab 2025 zeigen.

Meiner Meinung nach ist der derzeitige Kursanstieg nicht nachhaltig und ich rechne daher kurzfristig mit einer stärkeren Korrektur. Mittel- und langfristig dürfte es anders aussehen. Wenn die Neuausrichtung durch den neuen CEO greift, sind wieder Kurse um 100 US$ zu erwarten.

Mein Fazit: Der starke Kursanstieg ist vorerst nicht nachhaltig, daher sollte eine vorerst Korrektur abgewartet werden.