Varta-Aktie: Warum steht da noch nicht die Null?
Die Varta-Aktie (WKN: A0TGJ5) hat am Dienstag fast -15% eingebüßt, aber sie notiert am frühen Morgen bei Tradegate immer noch bei 1,90 €, obwohl der Totalverlust für Aktionäre beschlossene Sache ist. Wie kann das sein? Glimmt womöglich noch ein Fünkchen Hoffnung?
Weiter reger Handel
Allein auf der Handelsplattform Tradegate, die besonders bei Privatanlegern beliebt ist, sind am Dienstag vier Millionen Varta-Aktien gehandelt worden. Zum Wochenauftakt waren es sogar fast 7,5 Millionen Stücke in einem Volumen von mehr als 14 Millionen €.
Die extreme Volatilität des Papiers ist am Montag ebenfalls deutlich geworden. Der Tiefkurs lag bei 0,84 €, der Höchstkurs bei 2,70 €. Hier verbirgt sich auch bereits der erste Grund dafür, dass die Varta-Aktie noch nicht bei oder nahe der Null notiert: Trader, Spekulanten und Zocker stürzen sich aktuell liebend gern auf den Titel des Batterieherstellers, denn der garantiert ihnen unter Umständen hohe, schnelle Renditen, wenn sie es richtig anstellen. Und den Nervenkitzel gibt`s gratis dazu.
Aktionärsschützer machen mobil
Anscheinend hoffen viele Anteilseigner auch darauf, dass ihnen die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zur Seite springt und das Desaster noch verhindern kann. Die Sanierung des Unternehmens soll nach dem gerichtlich beantragten StaRUG-Verfahren ablaufen. Vergangenes Wochenende war hinter den Kulissen beschlossen worden, zu diesem Zweck das Grundkapital auf Null zu setzen und damit sämtliche ausstehenden Aktien wertlos zu machen.
Aktionäre könnten nach diesen Plänen auch nicht an der ebenfalls vereinbarten Kapitalerhöhung teilnehmen, sodass der Traditionsbetrieb schon bald in weiten Teilen dem bisherigen Mehrheitsaktionär Michael Tojner und Porsche gehören dürfte.
Die Aktionärsschützer haben angekündigt, gegen dieses Sanierungskonzept, das der angeschlagene Batteriehersteller mit Gläubigern und Investoren vereinbart hat, klagen zu wollen. In Interviews vermitteln sie den Eindruck, als sei noch längst nicht alles in trockenen Tüchern. Sie argumentieren, der Sanierungsplan liege noch nicht einem Gericht vor und man sei in „ergebnisoffenen Gesprächen“ mit dem Varta-Management.
Nur Augenwischerei
Meiner Meinung nach streut die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz mit ihren vollmundigen Aussagen Käufern oder Haltern von Varta-Aktien Sand in die Augen. Am Ende werden die Aktionärsschützer so machtlos sein wie immer – der Fall des Autozulieferers Leoni lässt grüßen, wo genau das, was jetzt bei Varta kommen wird, bereits letztes Jahr passiert ist.
Es kann deshalb erneut nur einen einzigen vernünftigen Tipp geben: Wer jetzt noch Varta-Aktien hält, sollte sie so schnell wie möglich verkaufen, solange er noch etwas dafür bekommt. Wer dieses Papier gar kauft, muss aufpassen, dass er sich nicht gehörig die Finger verbrennt. Der Kurs kann jederzeit ins Bodenlose stürzen, erst recht dann, wenn Shortseller genug von dieser Aktie haben.
Wer gerne traden möchte und auf sicherer Basis Gewinne erzielen will, ist im exklusiven Premium Trading Club mit Profi-Trader Andreas Bernstein auf jeden Fall besser aufgehoben.
ℹ️ Varta in Kürze
- Varta ist ein deutscher Batteriehersteller, der aus den drei Tochterunternehmen Varta Microbattery (Mikrobatterien, etwa für Kopfhörer und Hörgeräte), Varta Consumer Batteries (Haushaltsbatterien) und Varta Storage (Speicherlösungen) besteht.
- Neben dem Hauptsitz im baden-württembergischen Ellwangen verfügt das Unternehmen über weitere Produktionsstandorte in Deutschland, Rumänien und Indonesien.
- Mit rund drei Milliarden Batteriezellen ist das Unternehmen der führende Hersteller von Haushaltsbatterien in Europa.
- Varta ist rund 88 Millionen € an der Börse wert.
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