Evotec-Aktie: Zurück in den Keller?

Mit einem Wertverlust von -5,45% hat es die Evotec-Aktie (WKN: 566480) am Mittwoch wieder mal böse erwischt. Sie ist unter die Kursmarke von 6 € gerutscht. Es geht doch jetzt nicht etwa wieder zurück in den tiefsten Keller?

Raus aus dem MDAX

Der Hamburger Wirkstoffforscher Evotec kommt einfach nicht zur Ruhe. Nachdem er selbst am Dienstag mitgeteilt hat, dass Chief Business Officer Matthias Evers das Unternehmen zum 1. Oktober verlässt, gibt es nun eine negative Mitteilung darüber, wie es künftig mit der Zugehörigkeit zum Index der mittelgroßen Unternehmen MDAX bestellt sein wird. Evotec fliegt nämlich raus.

Wie die Deutsche Börse am Mittwochabend mitgeteilt hat, steigen der auf die Immobilienbranche ausgerichtete Finanzdienstleister Hypoport und der Gerresheimer-Konkurrent Schott Pharma in den MDAX auf. Weichen müssen Wind- und Solarparkbetreiber Encavis und eben Evotec. Beide steigen in den Kleinwerte-Index SDAX ab. Die Änderungen treten zum 23. September in Kraft.

Bitterer Abstieg

Für die Hamburger ist das ein bitterer Abstieg. Denn es steht zu befürchten, dass mit den Index-Änderungen in Kürze weitere Kursverluste der Evotec-Aktie einhergehen könnten. Zumindest müssen alle die Fonds, die Indizes real nachbilden (physisch replizierende ETF), entsprechend der Änderungen umschichten.

Evotec-Aktionäre, die sich in diesem Jahr ohnehin schon über einen dramatischen Wertverlust von knapp -72% ärgern, müssen also mit kurzfristigem Ungemach rechnen.

Gefährliche Lage

Im Chart der Evotec-Aktie zeigt sich eine gefährliche Lage. Nicht nur, dass der Trend kurz-, mittel- und langfristig fallend bleibt. In den Fokus rückt nun vielmehr die große Unterstützung bei 5,27 €, sozusagen die letzte Bastion vor dem 52-Wochen-Tief bei 5,06 €.

Sollte dieses erneut angelaufen und letztlich sogar unterschritten werden, droht es eine Etage tiefer zu gehen. Der nächste Widerstand auf dem Weg nach oben liegt bei 6,83 € und damit weiter weg als die nächste Unterstützung.

Worauf der Markt wartet

Vor allem aufgrund des hochnervösen Marktumfelds und in Verbindung mit dem MDAX-Abstieg steht meiner Meinung nach leider zu befürchten, dass es für die Evotec-Aktie tatsächlich zunächst nochmals in den Keller gehen könnte. Aus dem monatelangen Abwärtstrend könnte der Titel wohl erst mit entscheidenden Verbesserungen im operativen Geschäft ausbrechen. Hier wartet der Markt vor allem auf die Mittelfristplanung der Hamburger.

Grundsätzlich kann man immer wieder nur betonen, dass die Aktie mit Blick auf den hohen Cash-Bestand des Unternehmens im Verhältnis zur Marktkapitalisierung günstig bewertet ist. Und dass das Geschäftsmodell seit vielen Jahren so erfolgreich funktioniert, dass es wohl nicht grundsätzlich neu ausgerichtet, sondern nur justiert werden muss.

Wer sich genauer über die Evotec-Aktie informieren will, sollte übrigens den Sonderreport von Biotech-Koryphäe Jens Lion, Chefanalyst des exklusiven No Brainer Club, lesen. Auch im kostenfreien Live Chat von sharedeals.de wird eifrig diskutiert und es gibt Tipps von Profis.