Wacker Chemie: Warum Anleger jetzt zugreifen sollten
Die Aktie der Wacker Chemie (WKN: WCH888) ist in einer sehr schlechten Verfassung. Seit dem Hoch Anfang letzten Jahres mit rund 153 € befindet sie sich in einem steten Rückwärtsgang; der letzte starke Einbruch erfolgte Ende Juli. Am Freitag verliert sie weitere -1,2% und steht aktuell bei 82,30 €. Ist die Talsohle erreicht?
Analysten sehen Potenzial
Trotz des starken Kursrückgangs sehen die Analysten weiteres Potenzial. Die Analysten von Morgan Stanley lobten in ihrer jüngsten Einschätzung, dass das Unternehmen sich aus dem unprofitablen chinesischen Solarmarkt zurückziehen will. Stattdessen sollen die Materialien auf dem attraktiveren amerikanischen Markt verkauft werden. Deren Kursziel liegt bei 113 €.
Die UBS mit 137 € und Warburg Research mit 136 € sind noch wesentlich zuversichtlicher. Hier setzen die Analysten auf das stärkere Wachstum bei Spezialsilikonen. Wacker verfügt hier über eine hervorragende Produktpalette.
Es gibt aber auch kritischere Stimmen, dennoch liegen diese deutlich über dem aktuellen Kurs. JP Morgan mit 120 € und die Berenberg Bank mit 100 € sehen ebenfalls Potenzial. Sie sehen die Aktie als gute Anlagemöglichkeiten im Hinblick auf die steigende Nachfrage nach der Konjunkturflaute.
Insgesamt geben die Analysten sich zuversichtlich für die weitere Kursentwicklung.
Finanzzahlen wie erwartet ausgefallen
Es war keine Überraschung, als die Halbjahreszahlen am 26. Juli gemeldet wurden. Das Unternehmen hatte frühzeitig die schwierige Lage auf dem Markt für Spezialchemikalien angekündigt. Wie alle Chemieunternehmen leidet auch das Münchener Unternehmen unter einer schwachen Konjunktur.
Der Umsatz reduzierte sich um 15% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf knapp 3 Milliarden €. Hierzu trugen alle Segmente und alle Märkte gleichermaßen bei. Die Ertragslage verschlechterte sich dagegen überproportional. Das operative EBITDA fiel um 38% auf 332 Millionen € und das Nettoergebnis reduzierte sich von 226 Millionen im Vorjahr auf 83,2 Millionen €.
Prognose bestätigt
Trotz des starken Gewinneinbruchs bestätigte das Unternehmen die Ertragsprognose. Beim operativen EBITDA wird ein Wert von 600 bis 800 Millionen € erwartet. Basis hierfür ist, dass im zweiten Halbjahr eine leichte Verbesserung erwartet wird.
Konzernchef Christian Hartel kommentierte die Erwartungen so:
In der chemischen Industrie hat sich die Auftragslage verbessert. In einigen Bereichen sehen auch wir, dass die Nachfrage wieder steigt.
Kurspotenzial vorhanden
In dem jetzigen Kursniveau sind die meisten negativen Aspekte eingepreist. Es kann zwar aufgrund schwacher Börsen noch etwas abwärts gehen, das Abwärtspotenzial dürfte jedoch begrenzt sein. Die derzeit günstigen Kurse eignen sich für einen langsamen Einstieg in die Aktie. .
Insgesamt sehe ich die Lage genauso wie die Analysten. Für die Kursbewertung ist ein Blick auf die zukünftige Entwicklung maßgebend. Der Bedarf an Chips wird deutlich zunehmen und hierfür bedarf es Anbieter wie Wacker Chemie. Ein erstes Kursziel liegt bei 100 €.
Was für die Aktie spricht, ist die gute Dividendenrendite von aktuell 3,5%. Nach der starken Senkung der Dividende von 12 auf 3 € dürfte diese beibehalten werden.
Mein Fazit: Das derzeitige Kursniveau bietet mittelfristig gute Gewinnchancen.
ℹ️ Wacker Chemie in Kürze
- Die Wacker Chemie AG ist ein international tätiges Chemieunternehmen. Die Schwerpunkte liegen in der Herstellung von Polymeren für die Bauindustrie sowie von Polysilizium für Solarpanels oder Chips. Wacker hält eine 30 Prozent Beteiligung an der börsennotierten Siltronic AG.
- Neben dem Hauptsitz in München ist der Konzern weltweit mit Niederlassungen und Produktionsstätten vertreten.
- Die Aktie ist im MDAX gelistet und wird aktuell mit 4,1 Milliarden € bewertet.
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