Broadcom-Aktie: Warum fällt sie in den Keller?

Frische Quartalszahlen

Die Broadcom-Aktie (WKN: A2JG9Z) rauscht am Freitagmorgen um fast -10% in den Kurskeller und setzt damit ihren Abwärtstrend der letzten Tage fort. Haben die Quartalszahlen des Halbleiterkonzerns Anleger so enttäuscht?

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Die Erwartungen wieder übertroffen

Halbleiteraktien haben seit einigen Tagen einen ganz schweren Stand an der Börse. Anleger finden bei fast jeder Zahlenvorlage ein Haar in der Suppe, so auch bei Broadcom. Die Zahlen für das abgelaufene Quartal lagen über den Markterwartungen. Allerdings entsprach der Ausblick nicht den Prognosen.

Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 steigerte Broadcom seinen Umsatz um 47% gegenüber dem Vorjahr auf 13,1 Milliarden US$. Dieser Wert lag leicht über dem Analystenkonsens von 13,0 Milliarden US$.

Auch der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 1,24 US$ knapp über der Konsensschätzung von 1,22 US$. Der EBITDA von 8,22 Milliarden US$ übertraf ebenfalls die Markterwartung von 7,95 Milliarden US$.

Hier ist das Haar in der Suppe

Doch die Prognose für das vierte Quartal des Geschäftsjahres 2024 entsprach nicht den Vorstellungen von Analysten und Anlegern. Während diese einen Umsatz von 14,1 Milliarden US$ erwarteten, geht Broadcom „nur“ von 14,0 Milliarden US$ aus.

Broadcom-Chef Hock Tan bemühte sich angesichts der unter den Erwartungen liegenden Umsatzprognose die Wogen mit dem Verweis auf das KI-Geschäft des Konzerns zu glätten. Er erwartet für das Gesamtjahr einen KI-getriebenen Umsatz von 12 Milliarden US$. Broadcom profitiert vom KI-Boom vor allem durch den Verkauf von Ethernet-Netzwerken und Beschleunigern für Rechenzentren.

Von Tief zu Tief

Die Broadcom-Aktie fällt heute Morgen im europäischen Handel auf ein neues 3-Monatstief. Nun steht zu befürchten, dass der Nasdaq-Titel Kurs auf das 6-Monatstief bei 113 US$ nimmt.

Das sollte stutzig machen

Ich werde immer stutzig, wenn eine Aktie fast zweistellig verliert, obwohl eine Prognose nur minimal verfehlt wurde. So auch im aktuellen Fall von Broadcom. Dass die Broadcom-Aktie um -9% nachgibt, obwohl die Prognose für das letzte Quartal übertroffen und die für das kommende Vierteljahr nur minimal unterboten wurde, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Ich glaube, dass Anleger Halbleiteraktien derzeit zu Unrecht zu stark abstrafen. Fast alle Unternehmen der Branche liefern gegenwärtig bärenstarke Zahlen ab und an der positiven Entwicklung der Halbleiterindustrie hat sich nichts geändert.

Anleger mit einem langen Atem sollten das zum Anlass nehmen, in die Broadcom-Aktie zu investieren. Langfristig wird es wieder bergauf gehen.

ℹ️ Broadcom in Kürze

  • Broadcom mit Sitz im kalifornischen San José ist ein Halbleiterkonzern, der Produkte in den Bereichen Analog- und Digitaltechnik, Mixed-Signal und Optoelektronik herstellt.
  • Das Unternehmen produziert hochintegrierte Schaltkreise, die die Breitbandkommunikation sowie die Übertragung von Audio, Video und Daten ermöglichen.
  • Broadcom bietet komplette System-on-a-Chip-Lösungen und damit verwandte Hardware- und Softwareanwendungen für jede Form von Breitbandkommunikation.
  • Zur Produktpalette gehören Lösungen für Digitalkabel-, Satelliten- oder Internet-Protokolle, Set-Top-Boxen, HDTV-Geräte, Smartphones, GPS sowie Kabel-/DSL-Modems und Chips für die Mobilfunkkommunikation.
  • Broadcom notiert sowohl im US-Leitindex S&P 500 als auch im Technologieindex Nasdaq 100. Mit einem Börsenwert von ca. 710 Milliarden US$ belegt der Konzern Platz 12 der wertvollsten Unternehmen der Welt.

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