GameStop-Aktie: Mal wieder in den Kurskeller

Nachdem sich der Kurs der GameStop-Aktie (WKN: A0HGDX) in den beiden letzten Handelswochen wieder deutlich erholen konnte, geht es am Mittwochmorgen mit einem Minus von über 10% wieder steil bergab mit dem Videospielhändler. Was steckt hinter dem Kurssturz und ist die GameStop-Aktie jetzt ein Kauf?

Gewinn hui, Umsatz pfui

Ursache des Kurssturzes ist die Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2024. Überhaupt nicht gefallen haben dürfte Anlegern, dass der Umsatz der Videospielhandelskette dramatisch einbrach.

Während GameStop im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch 1,16 Milliarden US$ erlöste, waren es im abgelaufenen Quartal nur noch 798 Millionen US$ – ein Rückgang von 30%. Analysten gingen von einem Quartalsumsatz von einem deutlich höheren Umsatz von 896 Millionen US$ aus.

Vor diesem Hintergrund ist es umso erstaunlicher, dass es GameStop schaffte, seinen Quartalsgewinn zu steigern. Er belief sich auf knapp 15 Millionen US$ oder 4 Cent je Aktie. Analysten hatten mit einem Verlust gerechnet. Offenbar wirkten sich die drastischen Sparmaßen der Einzelhandelskette positiv aus.

Eine Kapitalerhöhung kommt

Ebenfalls belastend wirkte sich auf den Kurs der GameStop-Aktie die Ankündigung des Unternehmens aus, dass es bis zu 20 Millionen neue Aktien ausgeben wolle. Der Erlös soll für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden.

Damit werden die Anteilsscheine der Altaktionäre ein weiteres Mal verwässert. Zudem hören Anleger niemals gerne eine so unkonkrete Begründung für eine Kapitalerhöhung.

Was macht Roaring Kitty?

Vor wenigen Tagen meldete sich der Finfluencer Keith Gill, alias Roaring Kitty, nach rund zweimonatiger Funkstille zurück und sorgte für leichte Aufregung in der GameStop-Community. Wie gewohnt postete Gill eine etwas kryptische Botschaft auf dem Kurznachrichtendienst X mit einem Bildausschnitt aus dem Animationsfilm Toy Story 2.

Das Bild hatte zwar keinen direkten Bezug zu GameStop, aber Anleger waren trotzdem elektrisiert, dass Roaring Kitty möglicherweise wieder etwas Neues vorhat. Bis heute wird die GameStop-Aktie im Wesentlichen von Gill und seiner Fan-Community in den sozialen Medien getrieben.

Der Chart hat sich beruhigt

Nach dem Hype um die GameStop-Aktie im Mai und im Juni hat sich der Chart in den letzten drei Monaten deutlich beruhigt. Die Aktie pendelt seitdem zwischen 20 und 30 US$ auf und ab. Durch den heutigen Kurssturz rückt sie wieder gefährlich nahe an ihr 3-Monatstief.

Wo liegt die Zukunft?

Wie in jeder Analyse der GameStop-Aktie gebe ich Anlegern auch diesmal wieder den Rat, bloß die Finger von diesem Papier zu lassen. Die Umsatzentwicklung der Videospielkette spricht Bände.

GameStop hat bis heute keine zukunftsweisende Unternehmensstrategie. Der Videospielmarkt hat sich in den letzten Jahren massiv weg vom stationären Einzelhandel hin zu digitalen Downloads und Streaming-Diensten entwickelt. Bis heute hat die Videospieleinzelhandelskette keine Antwort auf diese Veränderungen gefunden.

Ich muss GameStop zugutehalten, dass das Unternehmen inzwischen in die Gewinnzone zurückgekehrt ist. Dass aber auch nur wegen eines massiven Sparkurses. Woher die Gewinne der Zukunft kommen sollen, ist mir schleierhaft.

Solange das GameStop-Management keinen Plan hat, wie ihr Unternehmen in Zukunft wieder mehr Umsatz und Gewinn macht, ist die Aktie für mich kein Investment wert. Ihr Kurs wird auch weiterhin von den völlig unkalkulierbaren Handlungen von Roaring Kitty und seinen Fans getrieben.