Siemens Energy, Commerzbank, BMW, Continental: DAX-Ausblick

Weitere Erholung?

Der DAX (WKN: 846900) hat sich in der abgelaufenen Woche deutlich erholt. Auf Wochensicht legte das größte deutsche Börsenbarometer fast 400 Punkte zu und schloss +2,17% höher mit 18.699 Punkten. Auf dem Kaufzettel ganz oben standen die Papiere von Siemens Energy und Commerzbank. Continental und BMW rutschten ans DAX-Ende. Geht es in der neuen Woche weiter nach oben?

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Die Woche begann mit Kursgewinnen, doch am Dienstag drückten Autowerte den Index wieder nach unten. Zur Mitte der Woche kehrten die Käufer an den Markt zurück, gestützt durch Inflationsdaten aus den USA und einer sich nun deutlich abzeichnenden Zinswende. Diese Perspektive und eine zweite Zinssenkung durch die EZB hielten die Bullen am Donnerstag bei Laune, auch der Freitag endete im grünen Bereich.

Erholung auf breiter Front

Die Aktienkurse haben sich in der vergangenen Woche auf breiter Front erholt. Vor allem im Technologiebereich griffen Anleger zu und kauften die zuletzt deutlich zurückgekommenen Kursniveaus. Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank ein weiteres Mal die Zinsschraube zurückgedreht und den Leitzins um einen Viertelprozentpunkt gesenkt.

Genau dies erwarten Marktteilnehmer auch von der US-Notenbank Fed, die Mitte der Woche zusammentritt, um über den weiteren geldpolitischen Kurs zu entscheiden. Angesichts eines weiter abnehmenden Preisdrucks auf Verbraucher- und Herstellerebene und einer wirtschaftlichen Abkühlung ist fest davon auszugehen, dass die Zinswende vollzogen wird. Erwartet wird eine Zinslockerung um 0,25 Prozentpunkte.

Sinkende Zinsen gelten als wichtiger Stimulus, um die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen und steigern damit auch die Attraktivität von Aktien. In der Regel verhilft ein neuer Zinssenkungszyklus der Leitbörse in den USA zu einem Aufschwung. Dies gilt allerdings nur dann, wenn eine Rezession abgewendet werden kann.

Neue Wirtschaftsdaten aus den USA

In der neuen Woche erscheinen denn auch neue Konjunkturdaten, um den Zustand der US-Wirtschaft zu beleuchten. Los geht es am Montag mit dem Empire State Index für das produzierende, am Freitag folgt mit dem Index der Philadelphia Fed ein wichtiger Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung. Experten gehen von einer leichten Stabilisierung aus.

Dazu kommen die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, Einzelhandelsumsätze und Daten zur Industrieproduktion. Hierzulande sind Wirtschaftsdaten rar gesät, allenfalls die ZEW-Erwartungen dürften für Anleger von Interesse sein.

Der Freitag könnte an den Märkten indes für eine gewisse Volatilität sorgen, da es sich um einen großen Verfallstag handelt, an dem zahlreiche Optionen auslaufen.

Siemens Energy und Commerzbank haussieren

In der vergangenen Woche stachen die Aktien von Siemens Energy und Commerzbank mit Gewinnen von +22,53% bzw. +22,98% positiv hervor. Siemens Energy profitierten von einer starken Nachfrage nach Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien nach dem TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris. Harris gilt im Gegensatz zu Trump als Befürworterin von Erneuerbaren Energien und ging aus dem TV-Duell als Siegerin hervor.

Noch besser lief es für die Commerzbank-Aktie, die das beste Wochenresultat seit 2020 erzielte. Getrieben wurde der Kurs von Übernahmespekulationen, nachdem die UniCredit das vom Bund auf den Markt gebrachte Aktienpaket von 4,49% ersteigert hat. Damit hält die italienische Großbank bereits mehr als 9% der Anteile und zeigt Interesse das Engagement noch weiter auszubauen.

BMW und Conti unter Druck

Deutlich unter Druck gerieten Anteilsscheine von BMW, die nach einer Gewinnwarnung auf Wochensicht um -6,24% einbrachen. Dabei erreichten sie den tiefsten Stand seit September 2022. Im Zuge weiterer schwacher Nachrichten aus dem Autosektor ging es auch für Continental kräftig nach unten. Unter dem Strich standen Verluste von -8,5%. Damit kommt es zu einem Test der Unterstützung bei 51,00/51,50 €.

DAX nach Rücksetzer erholt

Der DAX hat sich nach den Rückschlägen aus der Vorwoche wieder nach oben gearbeitet und nutzte dabei den Support von 50- und 100-Tage-Linie (SMA50; SMA100) für eine Umkehrbewegung. Mit Schlusskursen jenseits der 18.600-Punkte-Marke wurde auch die 21-Tage-Linie (SMA21) zurückerobert, die als Signalgeber für den sehr kurzfristigen Trend gilt.

Mit der bevorstehenden Zinswende in den USA stehen die Zeichen gut, dass die Aufwärtsbewegung in der neuen Woche fortgesetzt wird. Zumal der Korrekturtrend seit dem Hoch von Mitte Mai auf Schlusskursbasis durchbrochen werden konnte. Damit sind Anschlusskäufe zum Rekordhoch bei 18.990 Punkten und weiter bis zur 19.000-Punkte-Marke möglich. Auf der Unterseite bilden SMA50 und SMA100 einen starken charttechnischen Support.

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