Paragon-Aktie: Ist das die Trendwende?

Neue Kooperation

Die Aktie des Automobilzulieferers Paragon (WKN: 555869) war in der Vergangenheit der reinste Verlustbringer. Verantwortlich für diesen Rückgang war die drohende Überschuldung des Unternehmens. Auf die Bekanntgabe einer Kooperation mit einem indischen Automobilzulieferer gewann die Aktie am Mittwoch bis zu +18%. Kommt jetzt die Trendwende?

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Finanzlage stabilisiert

Als 2019 die Finanzlage mit einer Verschuldung von 120 Millionen € sehr dramatisch war, wurde Dr. Martin Esser als Sanierer engagiert. Das Hauptziel bestand darin, die Verschuldung deutlich zu reduzieren und die Passivseite der Bilanz neu zu strukturieren.

Hierzu wurden verschiedene Tochtergesellschaften verkauft und die Produktion wurde gestrafft. Aus dem Erlös wurden anstehende Verbindlichkeiten getilgt. Von der noch ausstehenden Anleihe von 50 Millionen € wurden ebenfalls 5 Millionen € zurückgekauft. Weitere Rückkäufe sind geplant. Der Restbetrag wird 2027 fällig.

In der Summe ist das Ziel der finanziellen Stabilisierung erreicht. Der Fokus liegt zukünftig auf Wachstum und Chancenverwertung.

Dr. Martin Esser, noch CFO bei Paragon, fasst seine Zeit so zusammen:

Meine Aufgabe ist erledigt.

Dr. Esser bleibt dem Unternehmen als Berater erhalten. Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Ralph Streitburger. Somit ist eine Kontinuität zu erwarten.

Ertragslage verbessert

Die Reduzierung der Verbindlichkeiten wirkte sich in den ersten sechs Monaten sehr positiv auf die Ertragslage aus. Das operative EBITDA erhöhte sich von 8,1 Millionen € im Vorjahreszeitraum auf 8,5 Millionen €. Die EBITDA-Marge stieg von 9,3% auf 11,3%. Aufgrund der drastisch gesunkenen Zinskosten reduzierte sich der Nettoverlust von 5,6 auf 1 Million €.

Der Verkauf der Tochtergesellschaften führte zu einem Umsatzrückgang von 13% auf 75,4 Millionen €. In beiden Segmenten, Elektronik und Mechanik, fiel der Rückgang etwa gleichstark aus.

Insgesamt sind die Halbjahreszahlen vom 21. August positiv zu werten. Es zeigt sich, dass die Sanierungsmaßnahmen die Ertragslage deutlich verbessern.

Jahresprognose bestätigt

Im ersten Halbjahr verlief die Nachfrage schleppend, für das zweite Halbjahr wird eine langsame Belebung erwartet. Dieser positive Trend sollte sich im Hinblick auf die jüngsten Kooperationen mit Telefunken sowie dem indischen Automobilzulieferer AGS zukünftig verstärken.

Für das laufende Jahr wird ein EBITDA von 18 bis 20 Millionen € erwartet. Beim Umsatz stehen 160 bis 165 Millionen € auf dem Zettel.

Was bedeutet das alles?

Derzeit ist die Unternehmensbewertung mit 11 Millionen € sehr niedrig. Die Ursache hierfür ist, dass das Unternehmen noch immer ein negatives Eigenkapital ausweist. Sollte die Ertragslage sich weiter verbessern, ist hier mit einer deutlichen Verbesserung zu rechnen. Die Insolvenzgefahr dürfte nicht mehr vorhanden sein.

In der jetzigen Lage dürfte das Schlimmste überstanden sein und die wirtschaftliche Situation sich nachhaltig verbessern. Hiervon sollte auch die Aktie profitieren. Die nächsten beiden Quartale werden zeigen, wie sich die positive Entwicklung fortsetzt.

Mein Fazit: Im Hinblick auf diese positive Entwicklung ist die weitere Kursentwicklung sehr spannend. Momentan eignet sich die Aktie jedoch nur für risikoorientierte Anleger. Jede Nachricht, ob positiv oder negativ, dürfte zu hohen Kursveränderungen führen. Bei der Aktie handelt es sich um einen Nebenwert mit geringem Handelsvolumen.

ℹ️ Paragon in Kürze

  • Die Paragon GmbH & Co. KGaA ist ein Zulieferer der Autoindustrie. Zu den Schwerpunkten gehören Produkte für die Lüftungssysteme sowie die Anzeigetechnologie im Cockpit.
  • Neben dem Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Delbrück unterhält der Autozulieferer Produktionsstandorte in Deutschland und in China und Indien.
  • Die Unternehmensbewertung liegt bei aktuell knapp 11 Millionen €.

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