BioNTech-Aktie +4,8%: Angriff aufs Jahreshoch?

Die BioNTech-Aktie (WKN: A2PSR2) hat am Dienstag an der Nasdaq einen kräftigen Sprung um knapp +4,8% auf 118,47 US$ gemacht. Was steckt dahinter? Und kann es hier noch weiter aufwärts gehen?

Zulassung und Empfehlung

Corona, immer wieder Corona: Nach wie vor schieben gute Nachrichten über den allseits bekannten Impfstoff Comirnaty von BioNTech und US-Partner Pfizer deren Aktienkurse an. In diesem Fall den der Mainzer erheblich mehr.

Sie gaben am Dienstag bekannt, dass der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) die Marktzulassung für den Omicron KP.2-adaptierten monovalenten Covid-19-Impfstoff bei Personen ab 6 Monaten empfohlen habe. Die Europäische Kommission wird diese nun prüfen und voraussichtlich bald eine endgültige Entscheidung treffen. Danach wird der Impfstoff an diejenigen EU-Mitgliedsstaaten geliefert, die dieses Update ausdrücklich bestellt haben.

In Kanada sind die beiden Unternehmen BioNTech und Pfizer mit ihrer neuen Adaption schon einen Schritt weiter. Dort hat Health Canada den KP.2-Impfstoff für Personen ab 6 Monaten bereits zugelassen. Im Herbst wird er in Apotheken und Impfzentren in ganz Kanada erhältlich sein.

Der Goldesel liefert weiter

Obwohl die Umsatze und Gewinne drastisch gesunken sind, melkt BioNTech also den Goldesel Comirnaty weiterhin und verschafft sich dadurch wichtige Einnahmen, um seine teuren Forschungen im Onkologie-Bereich voranzutreiben. Ausweislich des Quartalsberichts von Anfang August wurde im ersten Halbjahr insgesamt ein Umsatz von 316,3 Millionen € erzielt. Der Nettoverlust belief sich im gleichen Zeitraum auf -1,1 Milliarden €.

Für das Gesamtjahr erwarten die Mainzer einen Umsatz in der Spanne von 2,5 bis 3,1 Milliarden €. Allein 2,4 bis 2,6 Milliarden € werden allerdings allein als Aufwendungen für die Forschung und Entwicklung prognostiziert.

Verheißungsvolle Krebsforschung

Kürzlich konnten sich Anleger einen vertieften Eindruck darüber verschaffen, was die Investitionen in die Krebsforschungen der Mainzer bewirken könnten. Beim Kongress der Society for Molecular Oncology (ESMO) wurden klinische Studiendaten für einige Wirkstoffe aus der Onkologie-Pipeline präsentiert.

Insbesondere dem Antikörper BNT327 wird ein großes Potenzial bescheinigt. Mehrere Analysten haben aufgrund der vorgelegten Daten ihre Einschätzungen überarbeitet und höhere Kursziele für die BioNTech-Aktie ausgegeben. Zum Beispiel das Analysehaus Jefferies, das seine Prognose von 96 auf 150 US$ angehoben hat.

Spannender Chart

Das Chartbild der BioNTech-Aktie spiegelt die Aufholjagd der vergangenen Wochen und die Kursrallye im August wider. Auf Jahressicht ist der Titel mittlerweile wieder um 5,45% im Plus.

Und es sieht ganz danach aus, als könnten nun das Jahreshoch und das 52-Wochen-Hoch, letzteres liegt bei 131,49 US$, alsbald in Angriff genommen werden. Der große Widerstand bei 124,71 US$ ist jedenfalls nicht weit entfernt und der Trend ist kurz-, mittel- und langfristig ansteigend.

Korrektur abwarten

In meinem letzten Artikel zur BioNTech-Aktie hatte ich herausgestellt, dass es sich beim Kurseinbruch an diesem Tag „nur“ um Gewinnmitnahmen nach der vorherigen Rallye gehandelt haben dürfte, dass der Titel jedoch über weiteres Potenzial verfügt. Inzwischen hat er das bereits unter Beweis gestellt.

Ich persönlich würde nach dem starken Anstieg in so kurzer Zeit jetzt nicht kaufen, sondern weitere Korrekturen abwarten, zumal es aus meiner Sicht im exklusiven No Brainer Club Biotech-Aktien mit noch wesentlich besseren Chance-Risiko-Profilen gibt.

Für langfristig orientierte Anleger ist die Krebs-Forschung der Mainzer so aussichtsreich, dass sie die Aktie gelassen halten können.