Evotec nach Novo-Deal: Fliegt der Deckel bald?

Starke Partnerschaft

Neuer Impuls für die Evotec-Aktie (WKN: 566480): Der dänische Pharmariese Novo Nordisk steigt als neuer Technologiepartner bei der Erforschung von Stammzelltherapien ein. Die Aktie springt zeitweise um mehr als 5% in die Höhe. Kann die Nachricht das Sentiment nun nachhaltig beflügen?

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Novo Nordisk verpflichtet sich gemäß Abkommen dazu, Forschungsaktivitäten des Hamburger Wirkstoffforschers an zwei Standorten mit einer unbekannten Vorabzahlung, Kostenübernahmen sowie potenziellen Meilenstein- und Lizenzzahlungen zu unterstützen. Für ein vordefiniertes Anwendungsfeld erhält Novo im Gegenzug das Recht, Ergebnisse der Technologientwicklung zu erwerben.

Novos Corporate Vice President für Cell Therapy R&D, Dr. Joachim Fruebis, kommentiert den Deal wie folgt:

Durch die Kombination unserer Stärken schaffen wir die Grundlage für bedeutende Durchbrüche in der Weiterentwicklung von Zelltherapien. Diese Zusammenarbeit birgt enormes Potenzial, und ich bin überzeugt, dass sie zu bedeutenden Fortschritten führen wird.

Erneute Technologie-Validierung wann folgt der Ausbruch?

Die neue Partnerschaft ist eindeutig ein weiterer Ritterschlag eines „Big Players“ für Evotecs Technologieplattformen und langfristig äußerst vielversprechend.

Nach dem neuerlichen Erwerb von über 500.000 Aktien unserer Trading-Koryphäe, dem zuletzt wieder positiven Newsflow und der Aussicht auf einen heißen Herbst mit lang erwartetem Prognose-Update, stehen die Zeichen für das Evotec-Papier bald wieder auf Ausbruch.

Die „Neuausrichtung für nachhaltiges profitables Wachstum aufbauend auf Kernkompetenzen gewinnt an Dynamik“, hieß es vom Unternehmen bereits letzten Monat. CEO Wojczewski erwarb selbst Evotec-Aktien im größeren Stil, zahlte hierfür bis zu 6,67 € je Anteil. Derzeit handelt der Titel auch nach dem heutigen Kurssprung noch ein Stück tiefer bei gegenwärtig circa 6,20 €.

Heißer Herbst

Immer mehr Experten, so wie aktuell die US-Investmentbank Stifel, sehen Anzeichen für ein starkes Comeback des Biotech-Sektors. Diese Ansicht teilen auch unsere Branchen-Profis.

Der schräge Abgang des Ex-CEOs, ein schwacher Jahresstart und eine zurückgezogene Prognose haben den Markt völlig verunsichert. Doch immer mehr spricht dafür, dass die Turbulenzen bei Evotec höchstens temporärer Natur sind. So verfügt das Unternehmen über marktführende Technologieplattformen und hat gerade erst einen hochmodernen neuen Biologika-Produktionsstandort im französischen Toulouse eröffnet, mit dem Potenzial, weitere signifikante Aufträge zu generieren.

Nach dem abgesagten Capital Markets Day im Oktober gehen wir davon aus, dass Evotec im Zuge seines kommenden Quartalsberichts am 6. November auch einen neuen Mittelfristausblick wagen wird oder zumindest einen Zeitpunkt für diesen kommuniziert. Das Deutsche Eigenkapitalforum zwischen dem 25. und 27. November böte sicher hierfür ebenfalls an.

Aktie ein klarer Kauf

Klar ist: Die Evotec-Aktie bleibt auf dem aktuellen Niveau extrem attraktiv bewertet. Gelingt es dem neuen Unternehmenslenker das Sentiment wieder zu beflügeln, winken schnell wieder zweistellige Kurse. So erwarte ich nach 15 bis 35 Millionen € im laufenden Jahr schon ab 2025 ein bereinigtes EBITDA im deutlich dreistelligen Millionenbereich und einen nachhaltigeren Wachstumskurs.

Kurse um und unter 6 € betrachte ich als exzellentes Einstiegsniveau bei der zu Jahresbeginn noch rund 20 € teuren Evotec-Aktie, zumal das Unternehmen laut Bloomberg-Mitteilung aus dem Juni im Fokus von Übernahme-Interessenten stehen soll. Kurzfristige Volatilitäten, vor allem auch durch umtriebige Shortseller bedingt, möchte ich als aktiver Trader weiterhin zur Gewinnoptimierung nutzen.

Interessenkonflikt: Der Autor hält Aktien des hier besprochenen Unternehmens Evotec in signifikantem Umfang. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor beabsichtigt, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu veräußern und könnte dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.

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