Springer Nature: Wird der Börsengang ein Erfolg?

Details zum IPO

Ein weiterer Börsengang findet in diesem Jahr statt. Der wissenschaftliche Fachverlag Springer Nature plant die Notierung seiner Aktien an der Frankfurter Wertpapierbörse. Die Details zum IPO liegen mittlerweile vor. Wie ist der Börsengang zu beurteilen und lohnt sich hier ein Investment?

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Zeichnungsfrist endet

Die bisherigen Eigentümer des Verlages sind die Georg von Holtzbrinck Verlagsgruppe mit 53%, sowie der britische Finanzinvestor BC Partners mit 47%. Letzterer möchte seinen Anteil verringern, dies soll im Rahmen eines Börsengangs erfolgen.

Die Zeichnungsfrist begann am 24. September und endet am 1. Oktober, die Börsennotierung soll dann am 4. Oktober erfolgen. Die Preisspanne der neuen Aktien wurde mit 21 bis 23,50 € angegeben.

Insgesamt besteht das IPO aus zwei Vorgängen: Zum einen ist eine Kapitalerhöhung vorgesehen, hierzu sollen neue Aktien im Volumen von 8,5 bis 9,5 Millionen ausgegeben werden. Gerechnet wird mit einem Erlös von 200 Millionen €. Darüber hinaus stellt BC Partners aus seinem Besitz 14,3 Millionen Aktien zum Verkauf. Weitere 3,6 Millionen Aktien (Greenshoe-Option) stehen bei Überzeichnung zur Verfügung.

Der Streubesitz soll nach erfolgter Börseneinführung bei 11,7 bis 13,5% liegen. Die Unternehmensbewertung dürfte dann bei 4,2 bis 4,7 Milliarden € liegen.

Kaum Daten zum Geschäftsjahr 2023

Zum Geschäftsjahr 2023 ist wenig bekannt, da das Unternehmen zur Veröffentlichung nicht verpflichtet ist. Mitgeteilt wurde, dass der Umsatz im letzten Geschäftsjahr um 5,2% auf 1,85 Milliarden € gestiegen sei. Der bereinigte operative Gewinn erhöhte sich um 7% auf 511 Millionen €.

Der Verlag litt bisher unter einer hohen Verschuldung. Laut Konzernangaben lag die Schuldenhöhe 2019 bei dem 4,6-Fachen des bereinigten EBITDA und ist auf das 2,9-Fache des bereinigten EBITDA gesunken. Angaben zum bereinigten EBITDA wurden nicht gemacht. Somit bleibt die genaue Höhe der Verschuldung eine Black Box. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung soll zur weiteren Entschuldung sowie zur Finanzierung von geplanten Investitionen dienen.

Frank Vrancken Peeters, CEO von Springer Nature, kommentierte die Geschäftslage so:

Springer Nature hat sowohl operativ als auch finanziell konstant starke Ergebnisse erzielt. Das bisherige Interesse der Investoren sehen wir als starkes Vertrauensvotum in den Wert, den wir für die wissenschaftliche Gemeinschaft schaffen, in unser robustes Geschäftsmodell und in unser nachhaltiges Wachstum.

Lohnt sich hier ein Einstieg?

Wer investieren möchte, kann während der Zeichnungsfrist seine Depotbank damit beauftragen. Nach Ende der Zeichnungsfrist wird dann der endgültige Ausgabepreis festgelegt und die Aktien zugeteilt. Die zweite Möglichkeit besteht über einen Kauf bei Börsenstart, voraussichtlich am 4. Oktober.

Welche Variante günstiger ist, ist schwer zu sagen. Wenn eine Überzeichnung vorliegt, dürfte der Ausgabepreis am oberen Ende der Spanne festgelegt werden. Je nach der Nachfrage der Aktie kann der Handelspreis am ersten Börsentag deutlich über dem Ausgabepreis liegen.

Bei vielen IPOs in der Vergangenheit zeigte sich im Nachhinein, dass der Ausgabepreis zu hoch war. Nach einem kurzfristigen Kursanstieg sanken die Kurse deutlich unter den Ausgabepreis. In einigen Extremfällen brachen die Kurse regelrecht ein.

Wenn Finanzinvestoren ihre Aktien verkaufen möchten, werden die Ausgabepreise oftmals hoch angesetzt. Dieser Aufschlag ist das Entgelt für ihr bisheriges Risiko. Kommt es dann zum Kursrückgang, sind die neuen Aktionäre die Leidtragenden.

Welche Strategie hier sinnvoll ist, ist schwer zu sagen. Meiner Erfahrung nach lohnt sich ein Kauf am Tag der Börseneinführung sowie in den ersten Börsentagen nicht. Nach jeder Euphorie beruhigt sich die Lage; und dann zeigt sich, wie die Marktteilnehmer das Unternehmen bewerten.

Mein Fazit: Es wird ein interessanter Börsengang, ich werde jedoch vorerst die Börsenentwicklung abwarten.

ℹ️ Springer Nature in Kürze

  • Die Springer Nature AG & Co. KGaA ist eine wissenschaftliche Verlagsgruppe mit Hauptsitz in Berlin.
  • Springer Nature zählt zu den zehn umsatzstärksten Verlagsgruppen der Welt.
  • Der Verlag publiziert jährlich rund 13.000 Fachbücher aus unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen und verlegt etwa 3.000 Fachzeitschriften.

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