Pyrum-Aktie: Kann das den Kursrückgang stoppen?

Die Aktie von Pyrum (WKN: A2G8ZX) steigt am Mittwoch um +3,2% und steht aktuell bei rund 25,40 €. Zuletzt fiel sie durch starke Kursrückgänge auf, seit Anfang Juni verlor sie -28%. Insgesamt erlitten Aktionäre seit der Börseneinführung 2021 herbe Verluste. Wie geht es hier weiter?

Geschäftsentwicklung noch immer schwach

In den ersten sechs Monaten war die Geschäftsentwicklung weiterhin von der Aufbauphase geprägt, dementsprechend fielen die am 25. Juli veröffentlichten Geschäftszahlen aus. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 501 Tausend € auf 708 Tausend €. Die Gesamtleistung reduzierte sich von 8,1 auf 4,5 Millionen €. Hier machten sich die geringeren Eigenleistungen bemerkbar. Die Erweiterung der Produktionsanlagen in Dillingen neigen sich dem Ende zu.

Beim Periodenergebnis erhöhte sich der Verlust von 4,4 auf 4,8 Millionen €. Die Liquidität erhöhte sich von 4,5 auf 9,5 Millionen €. Hierfür verantwortlich sind Auszahlungen von einem Darlehen der BASF. Der Ludwigshafener Chemiekonzern ist Miteigentümer und einer der Großkunden.

Insgesamt sind die Geschäftszahlen weiterhin wenig aussagefähig. Das erste Halbjahr stand im Zeichen der Fertigstellung der Produktionsanlagen TAD 2 und TAD 3.

Pascal Klein, CEO der Pyrum Innovations AG, kommentierte dies so:

Wir blicken auf ein aufregendes und erfolgreiches erstes Halbjahr bei Pyrum zurück. Unsere industrielle Serienanlage ist endlich in Betrieb und die Anlaufphase der neuen Produktionslinien TAD 2 und TAD 3 verlief erfolgreich. Damit ist das Fundament für unsere zukünftige Entwicklung gelegt.

Prognose reduziert

Durch die Verzögerung der Fertigstellung der zwei neuen Produktionsanlagen verändern sich auch die Jahreserwartungen. Diese wurden daher angepasst. Das vierte Quartal dürfte durch die Fertigstellung besser ausfallen. Für 2024 wird ein Umsatz von 1,9 bis 2,4 Millionen € erwartet, zuvor waren es 3 bis 4 Millionen €. Die Gesamtleistung wurde von 25 bis 30 Millionen € auf 10 Millionen € reduziert.

Weiterer Großkunde gewonnen

Bisher bestanden größere Geschäftsverbindungen mit BASF und Schwalbe. Neu hinzugekommen ist Continental, das gelieferte Carbon Blck (rCB) entsprach den deren Anforderungen. Der Liefervertrag ist auf zehn Jahre angelegt und es wurde eine Abnahmemenge von mindestens zwei Produktionsanlagen vereinbart. Zudem wurde eine Vorauszahlung der gelieferten Menge vereinbart.

Dieser Abnahmevertrag ist ein weiterer Meilenstein für das saarländische Unternehmen. Neben einer finanziellen Verbesserung dürften jetzt auch die Umsätze massiv steigen.

Was ist von der Aktie zu erwarten?

Zuletzt fiel die Aktie unter die bisherige Grenze von 30 €. In einer Mitteilung des CEO wurden die Gründe hierfür genannt. Ein Kapitalinvestor benötigt Geld und tätigt daher regelmäßig Aktienverkäufe. Da der Markt des Nebenwertes sehr eng ist, führen solche Verkäufe zu Kursrückgängen. Zudem machten sich die Turbulenzen an den Börsen negativ bemerkbar.

Für die Zukunft erwarte ich einen Übergang in eine Seitwärtsbewegung mit einer Range von 23 bis 28 €. Erst wenn größere Umsätze und eine Verlustreduzierung eintritt, ist mit einer besseren Kursentwicklung zu rechnen. Insgesamt bin ich jedoch positiv gestimmt. Die Einschätzung der SMC Research mit 59 € halte ich derzeit für zu hoch.

Mein Fazit: Die Aktie eignet sich vorerst mehr für risikoorientierte Anleger.