RWE, Sartorius, Rheinmetall, Siemens Energy: DAX-Ausblick

DAX

Der DAX (WKN: 846900) hat in der vergangenen Woche einen Rücksetzer hinnehmen müssen. Unter dem Strich büßte das größte deutsche Börsenbarometer über 350 Punkte ein und schloss -1,81% tiefer mit knapp 19.121 Punkten. Gefragt waren die Papiere von Rheinmetall und Siemens Energy, die höchsten Verluste gab es bei RWE und Sartorius. Nimmt der Markt in der neuen Woche wieder Schwung auf?

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In einer von Nervosität geprägten Handelswoche setzten lange Zeit die Bären die Akzente. Nach einem mauen Wochenstart rutschte der DAX am Dienstag trotz anfänglicher Gewinne erneut ins Minus. Die Verlustserie hielt auch am Mittwoch und am Donnerstag an, was zu einem Test der 19.000-Punkte-Marke führte. Erst am Freitag wagten sich die Käufer wieder hervor und bescherten dem Index einen versöhnlichen Wochenabschluss.

Nahostkrise sorgt für Verunsicherung

Nach der jüngsten Rekordjagd haben Anleger erst einmal den Fuß vom Gas genommen und Gewinne realisiert. Während die Hoffnungen auf weitere rasche Zinssenkungen durch die US-Notenbank einen Dämpfer erhielten, sorgte auch die sich verschärfende Lage im Nahen Osten für Verunsicherung.

Das israelische Militär hat im Kampf gegen die Hisbollah-Miliz eine Bodenoffensive im Südlibanon gestartet und wurde vom Iran ein weiteres Mal mit Raketen angegriffen. An den Märkten wird darüber diskutiert, wie die Antwort von Israel ausfallen könnte. Es gibt Befürchtungen, dass sich der Konflikt weiter zuspitzt.

Arbeitsmarktbericht sorgt für positive Reaktion

Auch wenn das Kaufinteresse überschaubar war, hielten sich aber auch die Verkäufe in Grenzen. An der Wall Street drehten die großen Indizes am Freitag auf Wochensicht wieder ins Plus und befinden sich in Rekordhochnähe. Dazu trugen auch erfreuliche Daten vom Arbeitsmarkt bei, die auf eine robuste US-Konjunktur hindeuten. Im September wurden mehr Stellen geschaffen als von den Experten erwartet. Auch ging die Arbeitslosenquote überraschend zurück.

Anleger zeigten sich erleichtert, auch wenn nach diesen Daten ein weiterer großer Zins-Cut im November unwahrscheinlich erscheint. Die Erleichterung rührt daher, dass eine potenziell weiche Landung der US-Wirtschaft damit wieder wahrscheinlicher wird und Rezessionsängste in den Hintergrund rücken. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group gehen nun mehr als 97% der Marktteilnehmer von einer Zinssenkung um 25 Basispunkte aus. Am Tag vor dem Arbeitsmarktreport hatten noch mehr als 30% einen großen Zinsschritt um 50 Basispunkte prognostiziert.

Blick voraus

In der neuen Woche stehen hierzulande wieder einige Konjunkturdaten auf der Agenda. Los geht es am Montag mit Daten zu den Auftragseingängen der Industrie für August, gefolgt von Daten zur Industrieproduktion am Dienstag. Während bei den Auftragseingängen mit einem deutlichen Rückgang gerechnet wird, sollte sich die Produktion etwas stabilisiert haben.

Im weiteren Wochenverlauf folgen neue Preisdaten auf Verbraucher- und Herstellerebene aus den USA. Solange die Teuerungsrate nicht deutlich über den Erwartungen liegt, sollten die Auswirkungen auf die Märkte überschaubar sein, nachdem der Zinssenkungszyklus bereits eingeleitet worden ist.

Zudem beginnt in den USA die neue Berichtssaison mit Zahlen der Großbanken Wells Fargo und JPMorgan.

RWE und Sartorius am DAX-Ende

In der abgelaufenen Woche standen die Papiere von RWE und Sartorius bei Anlegern ganz weit oben auf dem Verkaufszettel, sie verloren -5,3% bzw. -6,47%. Die RWE-Aktie ist Ende September erneut von der 200-Tage-Linie (SMA200) nach unten abgeprallt und steht nun vor einem weiteren Test des langfristigen Aufwärtstrends ab Oktober 2015.

Die Sartorius-Aktie ist beim Widerstand von 260/265 € wieder nach unten gedreht und in der abgelaufenen Woche zurück unter die 50-Tage-Linie (SMA50) gerutscht. Die Erholung seit Ende Juli im Bereich der 200-€-Marke steht weiter auf wackligen Beinen.

Rheinmetall und Siemens Energy legen zu

Deutlich besser lief es für die Aktien von Rheinmetall, die angesichts der geopolitischen Spannungen im Nahen Osten bei Anlegern gefragt waren. Auf Wochensicht stand ein Plus von +7,82%, was den Kurs wieder zurück über die 50-Tage-Linie hievte. Siemens Energy setzten ihren starken Lauf fort und markierten nach einem Wochenplus von +7,45% ein neues Rekordhoch.

DAX mit Rücklauf zur 19.000-Punkte-Marke

Der DAX hat nach der jüngsten Rekordjagd eine Pause eingelegt und in der letzten Woche einen Pullback zur 19.000-Punkte-Marke vollzogen. Sowohl am Donnerstag als auch am Freitag und damit auch auf Wochenschlusskursbasis behauptete sich der Index deutlich oberhalb der 1.000er-Marke, was positiv zur werten ist.

Gerade am Freitag zeigte sich eine starke Reaktion der Käufer, die den Index zurück über die Marke von 19.100 Punkten hievte. Damit kann der Rücksetzer auch als eine den Ausbruch bestätigende Pullback-Bewegung verstanden werden. Die Rekordmarke bei 19.491,93 Punkten bleibt somit in Reichweite.

Wird sie überwunden, rücken die 20.000 Punkte als nächstes Kursziel in den Fokus. Bei einem Bruch der 19.000-Punkte-Marke bieten die 21-Tage-Linie bei 18.841 Punkten und die 38-Tage-Linie bei 18.714 Punkten erste Haltepunkte.

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