Evotec-Aktie: Bullen oder Bären, wer gewinnt?

Keine schöne Nachricht für Evotec-Aktionäre: Die Deutsche Bank bleibt am Dienstag bei ihrem harten Urteil und rät weiter zum Verkauf der Evotec-Aktie (WKN: 566480) mit Kursziel 4 €. Der Titel zeigt sich jedoch relativ unbeeindruckt und notiert nur leicht tiefer bei 5,91 €. Geben sich die Bullen noch nicht geschlagen?

Zwei bärische Analysten

Nach der pessimistischen Einschätzung am Montag von Jefferies unterstreicht nun auch der Deutsche Bank Research seine bärische Haltung zur Evotec-Aktie. Während Jefferies-Analyst Benjamin Jackson argumentiert hatte, die geplante strategische Neuaufstellung des Hamburger Wirkstoffforschers brauche Zeit und das Kursziel drastisch von 16 auf 6,80 € gesenkt hatte (Urteil: „Hold“), geht Analyst Falko Friedrichs von der Deutschen Bank sogar noch einen Schritt weiter.

Friedrichs blickt bereits voraus auf die am 6. November anstehenden und mit Spannung erwarteten Quartalszahlen. Seine Meinung dazu lautet, diese dürften schwach ausfallen. Und um die Jahresziele noch zu erreichen, sei ein deutlich besseres Schlussquartal nötig mit Kostensenkungen und operativen Verbesserungen. Infolgedessen bleibt der Marktbeobachter bei seiner Verkaufsempfehlung und seinem Kursziel 4 €, dem niedrigsten aller Analysten.

Boden bei 6 €?

Anders als am Montag ist heute bislang kein größerer Kursrutsch zu verzeichnen. Anscheinend sind die berüchtigten Shortseller vorerst zufriedengestellt, wenngleich sie weiterhin stark aktiv sind bei der Evotec-Aktie. Kein Wunder, hat sie doch seit Jahresbeginn fast -72% an Wert eingebüßt.

Mehrfach hat sich in den vergangenen Wochen die Kursmarke von 6 € als relativ verlässlicher Boden herausgestellt. Zwar fällt die Aktie immer mal wieder kurz darunter, kommt jedoch jedes Mal relativ zügig zurück.

Jetzt kaufen oder abwarten?

Aus meiner Sicht sind nicht nur deshalb Kurse unter 6 € Kaufkurse, entsprechend habe ich hier zugegriffen. Anders als die Deutsche Bank gehe ich davon aus, dass die neuen Quartalszahlen keinesfalls desaströs ausfallen werden so wie die Ergebnisse des zweiten Quartals. Das Unternehmen selbst hat dafür jedenfalls einen Fingerzeig geliefert mit der Aussage im August, die Neuausrichtung für nachhaltiges profitables Wachstum aufbauend auf Kernkompetenzen gewinne an Dynamik.

Zudem verfügt das Unternehmen weiterhin über ein stabiles Geschäftsmodell, das geprägt ist von zahlreichen Partnerschaften mit namhaften Pharma-Unternehmen. Zuletzt war ein Deal mit dem dänischen Pharma-Riesen Novo Nordisk bekanntgegeben worden.

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Interessenkonflikt: Der Autor und der Herausgeber halten Aktien des hier besprochenen Unternehmens Evotec in signifikantem Umfang. Somit besteht konkret und eindeutig ein Interessenkonflikt. Der Autor und der Herausgeber beabsichtigen, die Aktien – je nach Marktsituation auch kurzfristig – zu veräußern und könnten dabei von erhöhter Handelsliquidität profitieren.