Deutz: Große Ziele – hilft's der Aktie?

Nach dem Kurssturz Anfang Oktober berappelte sich die Aktie von Deutz (WKN: 630500) wieder leicht und steht am Montag aktuell bei 4,20 €. Auslöser des letzten Kursrückgangs war die Senkung der Jahresprognose. Was bedeutet das für die weitere Kursentwicklung?

Prognose gesenkt

Die Konjunkturschwäche macht sich immer deutlicher bemerkbar. Statt eines Motorenabsatzes von 160.000 wird jetzt nur noch ein Absatz von unter 150.000 Einheiten erwartet. Der negative Trend im ersten Halbjahr verstärkt sich somit.

Beim Umsatze werden nur noch 1,8 Milliarden € erwartet, zuvor waren es 1,9 bis 2,1 Milliarden €. Auch die EBIT-Marge wurde deutlich gestutzt – statt 5 bis 6,5% wird jetzt nur noch mit 4 bis 5% gerechnet.

Die wichtigsten Branchen, Baukonjunktur und Landtechnik, leiden besonders stark unter der schwachen Konjunktur. Eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht.

Mittelfristig profitables Wachstum angestrebt

Trotz der Prognosesenkung für das laufende Jahr blickt das Kölner Unternehmen optimistisch in die Zukunft. So soll der Umsatz bis 2028 auf 3,23 bis 3,4 Milliarden € gesteigert werden. Dabei wird mit einer EBIT-Marge von 8 bis 9% gerechnet.

Bis zum Jahr 2030 soll er dann auf 4 Milliarden € anwachsen. Das klassische Geschäft mit Verbrennermotoren soll davon 2,2 Milliarden € beitragen. Beim Servicegeschäft werden dann 1 Milliarde € erwartet. Das neue Segment Deutz-Energy soll dann rund 0,5 Milliarden € erzielen.

Dieser neue Geschäftsbereich dient der breiteren Diversifikation des Konzerns. Ein erster Baustein hierfür war die Übernahme von Blue Star Power im laufenden Jahr. Hierbei handelt es sich um ein US-Unternehmen, das sich intensiv auf die dezentrale Stromversorgung durch entsprechende Aggregate spezialisiert. Der Strombedarf wächst viel schneller als der Leitungsausbau, dies erfordert eine lokale Stromerzeugung. In diesem neuen Segment sind weitere Übernahmen vorgesehen.

Um die Profitabilität zu verbessern, wurde zu dem bisherigen Sparprogramm ein weiteres auf den Weg gebracht. Damit sollen bis 2026 weitere 50 Millionen € eingespart werden. Hierbei ist auch ein Stellenabbau eingeplant.

Deutz-CEO Dr. Sebastian C. Schulte kommentierte die Erwartungen so:

Mit unserem neuen Segment Solutions werden wir uns deutlich stärker als Lösungsanbieter entlang der uns bekannten Wertschöpfungsketten positionieren - um mit relevanten Produkten profitabel zu wachsen und DEUTZ insgesamt resilienter aufzustellen.

Potenzial vorhanden

Der Chartverlauf der letzten Jahre ist geprägt durch starke Anstiege und ebenso starke Kursrückgänge. Momentan befindet sich die Aktie wieder in einer deutlichen Abwärtsbewegung. Der nächste Zyklus dürfte dann wieder nach oben zeigen. Die mittelfristigen Unternehmensziele sind vielversprechend. Die weitere Kostensenkung wird sich im nächsten Jahr positiv auf die Ertragslage auswirken.

Die Analysten bewerten die mittelfristigen Wachstumsaussichten ebenfalls positiv. Warburg Research erhöhte das bisherige Kursziel von 7,70 € auf 8,90 €. Hauck & Aufhäuser ist mit 8,50 € ebenfalls zuversichtlich. Die DZ Bank ist mit 7,10 € etwas vorsichtiger.

Was für die Aktie spricht, ist die Dividendenrendite. Diese soll mit 0,17 € mindestens stabil bleiben, das entspricht einer aktuellen Rendite von 4%.

Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet gute Einstiegschancen.