Sartorius, MTU, Porsche AG, Adidas, SAP: DAX-Ausblick

DAX
gestern um 13:11

Der DAX (WKN: 846900) ist weiter auf Rekordjagd. In der abgelaufenen Woche legte das größte deutsche Börsenbarometer 280 Punkte zu und schloss +1,45% höher mit 19.657 Punkten. An drei von fünf Tagen wurden neue Rekordmarken aufgestellt. Die größten Gewinner waren Sartorius und MTU, Adidas und Porsche AG bildeten die Schlusslichter im DAX. Geht die Rallye in der neuen Woche weiter?

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Die Woche begann schwungvoll und führte den Index gleich auf ein neues Rekordhoch. Tags darauf folgte eine weitere Rekordmarke, nach Gewinnmitnahmen schloss das Börsenbarometer aber etwas tiefer. Der Mittwoch sorgte zunächst für weitere Abgaben, die am Donnerstag aber wieder gekauft wurden. Am Freitag zog der DAX weiter an, blieb aber knapp unter der Rekordmarke vom Vortag.

Lockere Zinspolitik sorgt für Kauflaune

Am Donnerstag hat die Europäische Zentralbank den Leitzins erwartungsgemäß ein weiteres Mal um 25 Basispunkte gesenkt. Der richtungsweisende Einlagenzins liegt nun bei 3,25%. Durch das niedrigere Zinsniveau wird es für Unternehmen günstiger, Kapital aufzunehmen und Innovationen voranzutreiben. Entsprechend steigt die Nachfrage nach Aktien.

Auch die US-Notenbank Fed plant in diesem Jahr noch weitere Zinssenkungen. Allein die Frage bleibt, ob es noch zwei Lockerungen geben wird oder ob es die Währungshüter bei einem Zinscut belassen. Robuste Konjunkturdaten und eine im Vergleich zu Europa weiterhin hartnäckige Kerninflation würden auch eine restriktivere Haltung zulassen, wenngleich die Wetten auf eine lockerere Geldpolitik mit zwei Zinssenkungen unter den Marktteilnehmern klar dominieren.

Wall Street mit neuen Rekorden

Das Anlageumfeld an der Weltleitbörse in den USA bleibt somit überaus attraktiv. Die Aussicht auf weiter sinkende Zinsen in Verbindung mit guten Unternehmensnachrichten/-zahlen und abnehmenden Rezessionssorgen sorgt bei Anlegern für gute Laune. S&P 500 und Dow Jones markierten weitere Rekordstände, während den Tech-Werten im Nasdaq 100 hierzu noch +1,8% fehlen.

China-Daten lassen aufatmen

Dazu sorgen neue Konjunkturdaten aus China für Erleichterung. So ist die Wirtschaft im dritten Quartal zwar so wenig gewachsen wie zuletzt Anfang 2023, das Plus fiel mit 4,6% aber höher aus als von den Analysten erwartet. Und auch die angekündigten Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur lassen Anleger wieder etwas positiver auf China blicken.

Das erwartet Anleger in dieser Woche

In der neuen Woche stehen wieder einige Konjunkturdaten auf dem Programm. Zu nennen sind dabei insbesondere Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem Dienstleistungsbereich für Deutschland, Frankreich und die Eurozone. Am Freitag erscheint mit dem neuen ifo-Geschäftsklimaindex der wohl wichtigste Frühindikator der deutschen Wirtschaft.

Aus den USA gibt es dagegen mit den wöchentlichen Anträgen auf Arbeitslosenhilfe und Auftragsdaten am Freitag nur wenige Konjunkturtermine. Dagegen geht die Berichtssaison mit Zahlen von Amazon und Tesla in die ganz heiße Phase. Dazu berichten Boeing, Coca-Cola, IBM und Texas Instruments. Hierzulande schauen Anleger besonders auf das DAX-Schwergewicht SAP, das am Montag nach Börsenschluss seine Bücher öffnet.

Sartorius und MTU gefragt

In der abgelaufenen Woche sorgten Sartorius und MTU mit einem Wochenplus von +10,87% bzw. knapp +9% im DAX für positive Akzente. Der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius sieht nach einer Prognosesenkung zur Jahresmitte Anzeichen einer Erholung. Dazu passt eine gute Entwicklung beim Auftragseingang.

Für den Triebwerksbauer MTU reichte es nach einer Anhebung der Gewinnprognose zum Ausbruch auf ein neues Rekordhoch. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) soll nun bei etwas mehr als einer Milliarde € liegen.

Porsche AG und Adidas am DAX-Ende

Weniger gut lief es für die Papiere von Porsche AG, die auf Wochensicht um mehr als -5% korrigierten. Ein Analystenkommentar der Schweizer Großbank UBS belastete, ermutigende Signale vom wichtigen chinesischen Absatzmarkt verhalfen Autowerten am Freitag aber zu einer Erholung, sodass das Wochendefizit etwas eingedämmt werden konnte.

Adidas büßten unter dem Strich -2,44% ein. Der Sportartikelhersteller hatte unter der Woche erneut seine Jahresziele angehoben, der Aktie hierdurch aber keinen weiteren Schub verliehen. Stattdessen nahmen Anleger Gewinne mit.

DAX schließt oberhalb von 19.600 Punkten

Der DAX setzt seine Rekordjagd fort und hat letzte Woche an drei von fünf Handelstagen neue Bestmarken aufgestellt. Am Freitag schaffte der Index zudem einen Schlusskurs oberhalb von 19.600 Punkten. Dieser lag zudem nur knapp unter dem Tageshoch, was für die Stärke der Bullen spricht. Aus charttechnischer Sicht ist der Weg damit in Richtung 20.000 Punkte frei.

Auf der Unterseite bildet die alte Rekordmarke von Ende September bei knapp 19.492 Punkten nun eine erste Unterstützung. In der nun langsam Fahrt aufnehmenden Berichtsperiode wird sich zeigen, ob die Rallye im DAX auch fundamental unterlegt ist. Derweil spricht die Saisonalität ebenfalls für weitere Kursanstiege, da ab November die statistisch gesehen besten sechs Monate eines Börsenjahres beginnen.

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Nach dem jüngsten Rücksetzer hat sich der DAX in der vergangenen Woche wieder deutlich stabilisiert. Unter dem Strich stand ein Plus von gut 250 Punkten bzw. +1,34% auf 19.337 Punkten. Gefragt waren die Aktien von Continental und Daimler Truck, während Rheinmetall und Bayer deutlich nachgaben. Kommt es in der neuen Woche zum Sprung auf ein neues Rekordhoch?

Nach einem verhaltenen Wochenstart konnte der DAX am Dienstag stärkere Verluste im Tagesverlauf wieder wettmachen, blieb aber knapp in der Verlustzone. Zur Mitte der Woche nahm der Markt wieder Schwung auf und schloss deutlich höher. Am Donnerstag gab es keine großen Veränderungen, wohingegen der Freitag weitere Gewinne brachte.

US-Börsen setzen Aufwärtstrend fort

Auch an der Wall Street zeigt der Trend weiter nach oben. Der breit gefasste S&P 500 markierte am Mittwoch ein neues Rekordhoch, gemischte Konjunkturdaten vom Donnerstag bremsten die Anleger zunächst etwas aus, doch am Freitag hatten erneut die Bullen das Sagen. Dow Jones und S&P 500 markierten neue Rekordstände. Auf Wochensicht standen bei den drei großen US-Indizes deutliche Kursgewinne zu Buche.

In den USA ist die Inflation weiter auf dem Rückzug, die Daten zur Gesamt- und Kerninflation fielen im September aber leicht höher aus als im Vorfeld erwartet. Dazu sendete der Arbeitsmarkt etwas schwächere Signale, da die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe mit einem Anstieg auf 258.000 deutlich über den erwarteten 230.000 Anträgen lagen.

So bleibt der weitere Zinskurs der US-Notenbank Fed ungewiss. An den Märkten wird darüber spekuliert, ob es in diesem Jahr noch zwei weitere Zinssenkungen geben wird oder es die obersten Währungshüter bei einem Cut belassen. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group rechnet eine große Mehrheit aber weiterhin mit zwei Zinssenkungen.

Der Hurrikan Milton bewegte die Märkte dagegen kaum und auch die Nahostkrise rückte in der abgelaufenen Woche etwas in den Hintergrund, wenngleich der israelische Gegenschlag mit Blick auf den Iran weiterhin aussteht.

Berichtssaison nimmt Fahrt auf

Zum Ende der Woche eröffneten die US-Banken Wells Fargo und JPMorgan die neue Berichtssaison und präsentierten starke Zahlen. Das sendete positive Signale an die Märkte, dass die hohen Gewinne an der Börse auch fundamental unterlegt sind.

In der neuen Woche folgen die Bilanzen von Goldman Sachs, Citigroup und Bank of America. Hierzulande blicken Anleger auf die Zahlen des Laborzulieferer Sartorius. Der DAX-Konzern berichtet am Donnerstag. Am Mittwoch steht zudem die Bilanz des Chip-Industrieausrüsters ASML im Fokus.

Auch die Geldpolitik spielt wieder eine große Rolle, da die EZB am Donnerstag zu ihrer Oktobersitzung zusammenkommt. Angesichts der trüben Konjunkturentwicklung und der deutlich gesunkenen Inflation ist von einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte auszugehen.

Bereits am Dienstag werden die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland veröffentlicht, ebenfalls von Interesse sind die Einzelhandelsumsätze aus den USA für den Monat September, da diese ein wichtiger Indikator sind, um die Konsumstärke zu beurteilen.

Continental und Daimler Truck legen zu

In der abgelaufenen Woche gehörten die Aktien von Continental und Daimler Truck mit Zuwächsen von gut +6,57% und gut +3% zu den Top-Performern im DAX. Der Autozulieferer profitierte von einem positiveren Ausblick auf die Geschäftsentwicklung im Autogeschäft.

Daimler Truck setzten ihre Erholung nach dem Rücklauf zur 30-€-Marke fort und liegen seitdem mit fast +20% im Plus. Trotz eines weiteren Absatzrückgangs im dritten Quartal zeigt die Aktie deutliche Aufwärtstendenzen. Der Abwärtskanal seit den Hochs aus dem April wurde durchbrochen.

Rheinmetall und Bayer unter Druck

Deutlich schlechter lief es für die Papiere von Rheinmetall, die um fast -9% zurückkamen und am Freitag ein neues Tief seit Anfang August markierten. Berichte über einen möglichen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg entlang der aktuellen Frontlinien drückten auf die Stimmung.

Bayer-Aktien gerieten mit Verlusten von fast -12% noch stärker unter Druck und nehmen damit wieder Kurs auf die Tiefstände im Bereich der 25-€-Marke. Erneut sind es Rechtsstreitigkeiten rund um das Unkrautvernichtungsmittel Roundup, die die Anleger in die Flucht treiben.

DAX dreht an 19.000-Punkte-Marke nach oben

Aus charttechnischer Sicht bleibt der DAX in einer sehr guten Ausgangsposition, da der Rückzugsbereich bei 19.000 Punkten nach dem erfolgreichen Test in der Vorwoche nun deutlich abgehängt wurde. Er stellt damit eine solide Unterstützung.

Durch die abnehmenden Rezessionssorgen in den USA und die Aussicht auf eine expansivere Geld- und Fiskalpolitik in China haben sich auch die mittelfristigen Perspektiven für den DAX verbessert.

Dazu spricht die Saisonalität für weiter steigende Kurse, da ab November statistisch gesehen die besten sechs Monate des Jahres beginnen. Somit könnte das Rekordhoch bei 19.491,93 Punkten schon in den nächsten Tagen wieder in den Fokus rücken. Darüber wäre der Weg frei in Richtung 20.000 Punkte.

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