Hensoldt-Aktie +4%: Ist das erst der Anfang?
Die Aktie von Hensoldt (WKN: HAG000) ist am Montag mit einem Kursanstieg von +4% auf aktuell 31,30 € der größte Gewinner im MDAX. Auslöser hierfür ist eine Kaufempfehlung der Bank of America. Seit März befindet sich der Titel im Abwärtstrend. Bietet das jetzige Kursniveau wieder gute Einstiegschancen?
Analysten zuversichtlich
Neben der positiven Einschätzung der Bank of America gibt es weitere positive Analysteneinschätzungen. Hauck & Aufhäuser sieht den fairen Wert der Aktie bei 49 € – das entspricht einem Potenzial von +55%. Sie begründen ihre Einschätzung damit, dass der Auftragseingang zwar schwächer ausfallen dürfte, der Auftragsbestand aber weiterhin hoch bleibt. Der Auftragseingang im ersten Halbjahr stieg in den ersten sechs Monaten um 26% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,3 Milliarden €, der Auftragsbestand lag bei 6,6 Milliarden €.
Die Deutsche Bank bewertet die Aktie mit einem Zielkurs von 37 €. Anders als Hauck & Aufhäuser geht sie von einer stabilen Entwicklung beim Auftragseingang aus. Sie erwartet zudem starke Zahlen für das dritte Quartal. Warburg Research sieht die Aktie derzeit ebenfalls unterbewertet, deren Zielkurs liegt bei 40 €. Hier werden ebenfalls gute Quartalszahlen erwartet.
In der Summe sehen die Analysten die Aktie derzeit unterbewertet.
Potenzial vorhanden
Ich bin bei meiner Einschätzung mehr bei den Analysten der Deutschen Bank und deren Kursziel von 37 €. Der starke Kursrückgang seit April basiert hauptsächlich auf der allgemeinen Börsenschwäche. Die Korrektur ist positiv zu werten, dadurch wurde der Druck aus den Aktien genommen. Solche Korrekturphasen ermöglichen wieder deutlich günstigere Einstiegskurse.
Für das dritte Quartal bin ich zuversichtlich, auch wenn der Auftragseingang schwächer ausfallen sollte. Mit dem derzeitigen Auftragsbestand ist das Unternehmen auf Jahre hin ausgelastet.
Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 2,3 Milliarden €. Da im ersten Halbjahr 849 Millionen € erzielt wurden, werden im zweiten Halbjahr 1,4 Milliarden € erwartet. Ein höherer Umsatz führt bei gleichbleibender EBIT-Marge auch zu einem höheren operativen Ertrag. Zuletzt stieg die EBITDA-Marge von 11,3 auf 12,2%.
Oliver Dörre, CEO der HENSOLDT-Gruppe, beschreibt die Geschäftsentwicklung so:
Das positive Ergebnis im ersten Halbjahr 2024 bestätigt, dass unsere Strategie greift und wir vor allem auch in operativer Hinsicht die richtigen Weichen gestellt haben.
Politische Risiken nicht unterschätzen
Die bisherige starke Kursentwicklung ist geprägt von dem Ukraine-Krieg sowie dem Konflikt im Nahen Osten. Beide Ereignisse führten dazu, dass die Militärausgaben in vielen Staaten deutlich zunahmen. Sollte es insbesondere im Ukraine-Krieg zu einer diplomatischen Lösung kommen, was wünschenswert ist, dürfte dies kurzfristig zu Kursrückgängen führen. Mittelfristig werden die Staaten, insbesondere die Bundeswehr, jedoch die Militärausgaben weiter erhöhen.
Mein Fazit: Das jetzige Kursniveau bietet wieder gute Einstiegschancen.
ℹ️ Hensoldt in Kürze
- Die Hensoldt AG mit Sitz in Taufkirchen bei München ist ein Rüstungsunternehmen, das auf die Entwicklung und Herstellung von Radar- und Sensortechnologien spezialisiert ist.
- Hauptprodukte sind Radar-, Avionik- und optoelektronische Systeme sowie Lösungen zur elektronischen Kampfführung.
- Hensoldt ging 2017 aus Geschäftsbereichen von Airbus Defence and Space hervor und notiert seit 2020 an der Börse.
- Das Unternehmen ist Mitglied im deutschen Nebenwerteindex MDAX und ca. 3,6 Milliarden € an der Börse wert.
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