Vorwerk-Aktie: Kaufen, halten oder Gewinne realisieren?

Neue Rekordwerte erzielt

Die Aktie von Friedrich Vorwerk (WKN: A255F1) befindet sich seit dem Absturz im Februar 2023 in einem stetigen Aufwärtstrend. Am Dienstag steht sie aktuell bei 28,20 €, das ist knapp eine Verdreifachung des damaligen Kurses. Was bedeutet dieser Kursanstieg für die weitere Entwicklung und was sollten Anleger beachten?

Friedrich Vorwerk Group

Operativer Ertrag verdreifacht

Von dem Vorwurf, dass das Unternehmen eine geringe Profitabilität aufweist, kann nicht mehr die Rede sein. Genau dieser Vorwurf führte zum damaligen Kursabsturz. Ende 2022 stand Deutschland vor dem Problem, dass die Gasversorgung aufgrund des Ukraine-Konfliktes gesichert werden musste. Um die anstehenden Projekte möglichst rasch zu realisieren, wurden seitens des Unternehmens verstärkt Arbeiten ausgelagert. Diese Fremdarbeiten waren mit höheren Kosten verbunden.

Diese Zeiten sind lange vorbei, jetzt zeigt das Infrastrukturunternehmen, über welche Ertragskraft es tatsächlich verfügt. Das operative EBITDA stieg im dritten Quartal von 6,8 Millionen € im Vorjahreszeitraum auf 25,3 Millionen €. Die EBITDA-Marge legte um rund 11 Prozentpunkte auf 17,5% zu. Auf Sicht der ersten neun Monate relativieren sich die Ertragsanstiege. Das EBITDA erhöhte sich während diesem Zeitraum um 144% auf rund 50 Millionen €; die EBITDA-Marge beträgt 14,7%.

Der Umsatz stieg mit 32% deutlich geringer als der Ertrag und liegt bei 145 Millionen €. Im Neun-Monatszeitraum beträgt er 339 Millionen €. Sehr positiv entwickelte sich auch der Nettoliquiditätsbestand, er erhöhte sich um 30,4 auf 42,8 Millionen €.

Insgesamt ist der Konzern damit wieder zurück auf der Erfolgsspur. Im dritten Quartal wurden erneut Rekordwerte erzielt.

Prognose erneut angehoben

Nachdem die Erwartungen bereits im Halbjahresbericht angehoben wurden, erfolgte jetzt eine erneute Anhebung. Demnach wird mit einem Umsatz von 430 bis 460 Millionen € gerechnet – zuletzt waren es 410 Millionen €. Auch die EBITDA-Marge wird deutlich höher ausfallen. Statt 11 bis 13% stehen jetzt 14 bis 15% auf dem Zettel.

Wenn die Geschäftsentwicklung weiterhin so dynamisch verläuft, können diese Ziele sogar übertroffen werden.

Kassieren nicht vergessen

Mittlerweile ist wieder das Kursniveau von Mitte 2022 erreicht. Wirtschaftlich ist dies gerechtfertigt. Allerdings ist zu beachten, dass nach solch einem extremen Kursanstieg die Gefahr von Kurskorrekturen sehr hoch ist. Wer gute Gewinne erzielte, sollte darüber nachdenken, die Gewinne oder zumindest Teilgewinne zu realisieren. Es dürften wieder günstigere Kurs kommen.

Meiner Meinung nach besitzt die Aktie kurzfristig nur noch wenig Potenzial. Mittelfristig sieht das anders aus. Der Umbau der Infrastruktur ist gigantisch, hiervon dürfte das Unternehmen deutlich profitieren. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser dagegen halten die Aktie für deutlich überbewertet, deren Zielkurs liegt bei 22,60 €.

Mein Fazit: Anleger sollten vorerst abwarten, Aktionäre sollten über eine Gewinnrealisierung nachdenken.

ℹ️ Friedrich Vorwerk in Kürze

  • Die Friedrich Vorwerk Group SE, kurz Vorwerk, ist ein führender Anbieter im Bereich der Energieinfrastruktur. Hierzu zählen die Konzipierung, Realisierung und Inbetriebnahme komplexer Energienetze für Gas-, Strom- und Wasserstoffanwendungen.
  • Das Unternehmen hat den Hauptsitz im niedersächsischen Tostedt.
  • Die Marktkapitalisierung beträgt 564 Millionen €.

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